Da drüben am Ufer Da stehet ein Haus, Da blickt oft zum Fenster Ein Mägdlein heraus. Das nickt mir vom weiten Gar innigen Gruß, Dem schick' ich manch Küßchen hin Über dem Fluß. Schon tönt von den Bergen Das Abendgeläut, -- O Mägdlein im Hause, Wo weilst du denn heut'? So bleibt denn vergebens Mein Schaun und mein Gruß? Vergebens mein "Gute Nacht" Über den Fluß? Und bist du auch ferne, So weiß ich es doch, Du denkst vorm Entschlummern Des Fernen auch noch, Und träumst dich ans Ufer, Und schickst mir zum Gruß Der Träum' allerlieblichsten Über den Fluß! Bald, bald wird das Glöcklein Dir läuten ins Haus; Dann schmück' ich den Hut mir Mit Band und mit Strauß, Und spring' in den Nachen Mit jauchzendem Gruß, Und hol' als mein Bräutchen dich Über den Fluß!
Sechs Lieder im Volkston für vier Männerstimmen , opus 75
by Carl Isenmann (1839 - 1889)
2. Fischers Abendlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Fischers Abendlied"
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2. Gondellied  [sung text not yet checked]
Schon hat die Nacht den [Silberschrein]1 Des Himmels [aufgetan]2; Nun spült der See den [Widerschein]3 Zu dir, zu dir hinan! Und in dem Glanze schaukelt sich Ein leichter dunkler Kahn; Der aber trägt und schaukelt mich Zu dir, zu dir hinan! Ich höre schon den Brunnen gehn Dem Pförtlein nebenan, Und dieses hat ein gütig Wehn Von Osten aufgetan. Das Sternlein schießt, vom Baume fällt Das Blust in meinen Kahn; Nach Liebe dürstet alle Welt, Nun, Schifflein, leg' dich an!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Schifferliedchen", appears in Gesammelte Gedichte, in Buch der Natur, in Drei Ständchen, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Gedichte von Gottfried Keller , Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1884, page 13.
1 Sinding: "Silberschein"2 Herzogenberg: "aufgemacht"; further changes may exist not noted above.
3 Sinding: "Wiederschein"
3. Waldvögelein  [sung text not yet checked]
Wenn ich ein [Waldvöglein]1 wär', [Wollt' ich fliegen über Meer]2, [Schönster]3 Tausendschatz zu Dir! [Aber]4 Du bist gar weit von mir, Und ich von Dir! Schönster Schatz, das weißt Du wohl, Daß ich Dich nicht lieben soll, Weil es alle Leut' verdrießt; Weil es alle Leut' verdrießt, [D'rum]5 lieb' ich Dich. Unten [in dem]6 Gärtelein Wächst ein [schönes]7 Blümelein, [Blümelein Vergißnichtmein;]8 [Ich vergesse nimmer Dein, Vergiß nicht mein!]9
Text Authorship:
- by Therese Albertine Luise von Jacob (1797 - 1870), as Talvj, "Wenn ich ein Waldvöglein wär'", appears in Versuch einer geschichtlichen Charakteristik der Volkslieder germanischer Nationen mit einer Übersicht der Lieder aussereuropäischer Völkerschaften, in 2. Zweite Abtheilung. Europäische Völkerschaften., in 1. Erster Abschnitt. Germanische Völkerschaften., in 2. B. Deutsche Völkerschaften, in 1. I. Die Deutschen, in Lieder aus dem Kuhländchen, first published 1840
Based on:
- a text in Silesian (Schlesisch) from Volkslieder (Folksongs) , published in J. G. Meinert's Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens (Vienna and Hamburg, 1817) [text unavailable]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Talvj, Versuch einer geschichtlichen Charakteristik der Volkslieder germanischer Nationen mit einer Übersicht der Lieder aussereuropäischer Völkerschaften, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1840, page 451.
1 Dresel: "Vöglein"2 Dresel: "Flög ich zu dir über's Meer"; in his 1852 version, "Zu Dir ich flög über Meer"; Gotthard, Randhartinger: "Wollt' ich fliegen über's Meer"
3 Randhartinger: "Süßer"
4 Randhartinger: "Doch"
5 Dresel: "Darum"
6 Dresel, Randhartinger: "im"
7 Dresel: "schön' "
8 Dresel: "Blüm'lein, Vergiß mein nicht."; Gotthard: "Blümelein, Vergiß nicht mein"; omitted by Randhartinger
9 Randhartinger: "Vergiß nicht mein,/ Ich vergesse nimmer Dein!"
4. Ruhe in der Heimath  [sung text not yet checked]
Was treibt dich die Sehnsucht täglich hinaus? Hast Ruhe du nimmer im eigenen Haus? Du suchest stündlich der Fremde Spur -- Ruh' findest du in der Heimath nur. Und zögest du weiter, dahin und daher, Mit segelndem Schiffe durch's weite Meer, Mit jedem Hauch durch Wald und Flur -- Ruh' findest du in der Heimath nur. Heut' zieht dich die Sehnsucht so weit hinaus: Die Sehnsucht treibt dich auch wieder nach Haus. Wenn dir die Fremde alles gab -- Willst in der Heimath du ein Grab.
Text Authorship:
- by August Ferdinand Meyer (1811 - 1894), as Friedrich Brunold, "Ruh' in der Heimath"
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Confirmed with Ausgewählte deutsche Dichtungen für Lehrer und Freunde der Litteratur, zehnter Band, Leipzig und Frankfurt am Main: E. v. Mayer, 1896. From a series within this series, titled Die deutschen Dichter der Neuzeit und Gegenwart, sechster Band, identical date and place. Page 199.
5. Die Rosen und die Nelken  [sung text not yet checked]
Die Rosen und die Nelken Und Flieder und Jasmin, Die müssen wohl verwelken Und müssen wohl verblühn. Liebe ist Gab' und Güte, Liebe ist keine Pflicht, Liebe ist eine Blüte -- Verblüht und bleibet nicht. Die Rosen und der Flieder Und Nelken und Jasmin, Die kommen alle wieder, Und werden wieder blühn. Nur nicht die Lieb und Treue, Wenn sie verlohren ist. Es keimt keine Herz aufs Neue, Das schon gebrochen ist.
Text Authorship:
- by Otto Friedrich Gruppe (1804 - 1876), "Gebrochenes Herz"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
6. Wenn alle Brünnlein fliessen  [sung text not yet checked]
Wenn alle Brünnlein fließen, so muß man trinken. Wenn ich mein Schatz nit rufen darf, tu ich ihm winken. Ja, winken mit den Äugelein und treten auf den Fuß. 's ist eine in der Stube drin, die meine werden muß. Warum soll sie's nit werden? Ich hab' sie ja so gern. Sie hat zwei blaue Äugelein, die leuchten wie zwei Stern. Sie hat zwei rote Wängelein, sind röter als der Wein. Ein solches Mädel findst du nit wohl unterm Sonnenschein.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Wenn alle Brünnlein fließen"
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Please note: A. A. Naaff wrote a poem that starts in a similar way. Some of the unchecked pieces listed below may in fact be musical settings of that poem.