General! Wir sind des Kaisers Leiter und Sprossen! Wir sind wie Wasser im Fluß verflossen ... Nutzlos hast du unser rotes Blut vergossen ... General! General! Wir sind des Kaisers Adler und Eulen! Unsre Kinder hungern ... Unsre Weiber heulen ... Unsre Knochen in fremder Erde fäulen... General! General! Deine Augen sprühen Furcht und Hohn! Unsre Mütter im Fron haben kargen Lohn ... General! Welche Mutter hat noch einen Sohn?
Klabund-Lieder
Song Cycle by Béla Reinitz (1878 - 1943)
1. Die Garde klagt  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928), "Klage der Garde"
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Anonymous/Unidentified Artist , appears in Shi Jing (or Schi-King) - Classic of Poetry - Book of Songs -- Book of Odes -- Chinesische Liederbuch [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Der müde Soldat  [sung text not yet checked]
Ein Mädchen. Hecke, die der Herbst entlaubt! Sie steht am Weg. Ich gehe weit vorbei. So stehen alle: Reih in Reih und Haupt an Haupt. Was weiß ich noch von heiligen Gewässern und von des Dorfes Abendrot! Ich bin gespickt mit tausend Messern und müde von dem vielen Tod. Der Kinder Augen sind wie goldner Regen, in ihren Händen glüht die Schale Wein. Ich will mich unter Bäumen schlafen legen Und kein Soldat mehr sein!
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928)
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Anonymous/Unidentified Artist , appears in Shi Jing (or Schi-King) - Classic of Poetry - Book of Songs -- Book of Odes -- Chinesische Liederbuch [text unavailable]
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]3. Die weiße und die rote Rose  [sung text not yet checked]
Während ich mich über meine Stickerei am Fenster bückte, stach mich meine Nadel in den Daumen. Weiße Rose, die ich stickte, wurde rote Rose. In der kriegerischen Weite bei des Vaterlandes Söhnen weilt mein Freund, vergießt vielleicht sein Blut. Rossehufe hör ich dröhnen. Ist's sein Pferd? Es ist mein Herz, das wie ein Fohlen tut. Tränen fallen mir aus meinen Blicken über Rahmen in die Stickerein. Und ich will die Tränen in die Seide sticken, Und sie sollen weiße Perlen sein.
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928)
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762) [text unavailable]
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]4. Zu Amsterdam bin ich geboren  [sung text not yet checked]
Zu Amsterdam bin ich geboren, Meine Mutter war ein Mädchen ums Geld. Mein Vater hat ihr die Ehe geschworen, War aber weit gefehlt. In einer dunklen Gasse, Sah ich zum erstenmal das Sonnenlicht. Ich wollte es mit meinen Händen fassen, Und konnt' es aber nicht. Ein junger Mann kam eines Tages, Und küßte mich und rief mich seinen Schatz. Sie legten bald ihn in den Schragen, Ein anderer nahm seinen Platz. Wir sind im Frühling durch den Wald gegangen Und sahen Hirsch und Reh. Die Bäume blühten und die Vögel sangen, Vierblättrig stand der Klee. Ein jeder hat mir Treu' in Ewigkeit geschworen, War aber weit gefehlt. Zu Amsterdam hab' ich mein' Ehr' verloren, Ich bin ein Mädchen um's Geld.
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928), as Jucundus Fröhlich Klabund, "Zu Amsterdam", appears in Die Harfenjule
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Klabund, Die Harfenjule, Berlin, [1927], page 9.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Fünf Mark  [sung text not yet checked]
In meiner Straße nachts steht eine (Immer dieselbe) Lausekleine, Und grüßt mich krächzend mit Geplärr: Fünf Mark, mein Herr, fünf Mark, mein Herr. Ich habe es mir mild verbeten, Da ist sie näher nur getreten, Ihr dürrer Leib schwoll schattengroß: Fünf Mark ja bloß, fünf Mark ja bloß. Grüß Gott –, der Leichenwagen rumpelt, Ihr Schatz und eine Vettel humpelt Stier gröhlend hinter ihrem Sarg: Fünf Mark, mein Herr, mein Herr, fünf Mark. Man schmiß sie in die Armenerde, Ihr Schatz gab ihr als Reisezehrde Zur Fahrt ins Dunkel in den Sarg: Fünf Mark, mein Herr, mein Herr, fünf Mark, Fünf funkelnagelneue Mark.
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928), as Jucundus Fröhlich Klabund, "Fünf Mark"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Cinq marks", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
6. Hamburger Dirnenlied  [sung text not yet checked]
Wir Hamburger Mädchen haben's fein, Wir brauchen nicht auf dem Striche sein. Wir wohnen in schönen Häusern Wohl bei der Nacht, Ahoi! Weil es uns Freude macht. Es kommen Kavaliere, Neger und Matros, Die werden bei uns ihre Pfundstücke los, Sie liegen uns am Busen Wohl bei der Nacht, Ahoi! Weil es uns Freude macht. Madam kocht schlechtes Essen, Sami spielt Klavier, Mit den Kavalieren tanzen wir, Fließt ein Taler drüber, Wird er Madam gebracht, Ahoi! Weil es uns Freude macht. Eines Tages holt die Sitte uns hinaus, Und sie sperrt uns in das graue Krankenhaus. Dann sind wir tot und sterben Wohl bei der Nacht, Ahoi! Weil es uns Freude macht.
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928), as Jucundus Fröhlich Klabund
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , written 2011, copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission