Wie der Tag mir schleichet Ohne dich vollbracht; Die Natur erblasset, Rings um mich wird's Nacht. Ohne dich hüllt alles Sich in Trauer ein, Und zur öden Wüste Wird der schönste Hain. Kommt der Abend endlich Ohne dich heran, Lauf ich bald und suche Dich bergauf , bergan; Hab' ich dich verloren, Bleib' ich weinend stehn, Glaub' in Gram versunken Langsam zu vergehn. Wie ich ahnend zittre, Wenn dein Tritt erschallt ! Wenn ich dich erblicke, Wie das Blut mir wallt ! Öffnest du die Lippen, Klopfet mir das Herz, Deine Hand berühren Reisst mich himmelwärts !
Sechs Lieder
by Franz Xaver Mozart (1791 - 1844)
1. Aus dem Französischen des J.J. Rousseau
Text Authorship:
- by Ludwig Andreas Gotter (1661 - 1735)
Based on:
- a text in French (Français) by Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778), "Romance"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Malcolm Wren [Guest Editor]2. Seufzer
Die Nachtigall Singt überall Auf grünen Reisen Die besten Weisen, Daß ringsum Wald Und Ufer schallt. Manch junges Paar Geht dort, wo klar Das Bächlein rauschet, Und steht, und lauschet Mit frohem Sinn Der Sängerin. Ich höre bang' Im düstern Gang Der Nachtigallen Gesänge schallen; Denn ach! allein Irr' ich im Hain.
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Seufzer", written 1773
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Seufzer", written 1773
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zuchten", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Richard Morris) , "Sighs", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1783, page 184.
This is the version of Hölty's poem heavily reworked by Voß. For the original version, see below.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Die Entzückung
Welch ein Himmel! Juliane wallet Durch den überreiften Lindengang! Horchet! Aus den toten Wipfeln schallet Überirdischer Gesang. Alles muß sich, wo sie wandelt, heitern! Blumen sprossen, und der West erwacht, Blumen wanken unter grünen Kräutern, Alles freut sich, alles lacht. Sie verlässt, mir einen Gruß zu nicken, Mich zum Gott zu lächeln, ihren Hain.- Gießt ein Engel heiliges Entzücken Durch mein zitterndes Gebein?
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Entzückung"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. An Sie
Soll ich ewig in die bange Brust das Geheimniss meiner Liebe schließen, nie die Göttinn meines Seyns begrüßen mit dem Jubel neugeschaffner Lust? Ach vergebens malt mit Anmuthszügen mir die Phantasie das hohe Glück meiner leisen Hoffnung; zu besiegen ihres schönen Auges flücht’gen Blick. Nimmer wird sein trautes Lächeln mir die Erfüllung meiner Wünsche winken: tiefer wird in Gram die Seele sinken, und doch folg’ ich, holdes Auge, dir; und es fessle mich das tiefste Schweigen, wie es nur auf kühlen Gräbern ruht, sollt’ mich gleich die Sehnsucht niederbeugen, ewig lodre doch des Herzens Gluth.
Text Authorship:
- by M. Salomon
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]5. An die Bäche
Sanfte, klare Bäche, rauschet durch die Fläche, rieselt durch die Flur; murmelt meine Klagen, sagt ihr meine Plagen, reigt mir ihre Spur. Kommet Finsternisse, daß ich wieder küsse, komm erwünschte Nacht; in der dunkeln Ferne glänzt das Licht der Sterne, schon in stiller Pracht. Harr' ich denn vergebens? Freude meines Lebens, kommst du nimmermehr? Eilt ihr Zephirwinde, bringt sie mir geschwinde in die Arme her. Sanfte, klare Bäche, die ihr durch die Fläche, durch die Fluren fließt; lispelt meine Klagen, flüstert meine Plagen, weil sie mich vergißt.
Text Authorship:
- by Israel Haim (c1788 - c1840)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]6. Le baiser
De ton baiser, la douceur passagère m'occupe encore et fait mon seul bonheur, tu veux en vain l'arracher de mon coeur; je t'aimerai, mais je saurai me taire, mais je saurai me taire. C'est vainement, que ta bouche sévère, de t'oublier me prescrit le devoir; cesser d'aimer n'est plus en mon pouvoir, je t'aimerai, mais je saurai me taire, mais je saurai me taire. Si quelque jour, plus sensible et moins fière, tu recevois mes serments et ma foi, dans l'univers, je ne verrai que toi, et je saurai être heureux et me taire, être heureux et me taire.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]