Tirum, tirum, die Trommeln geh'n, Trompeten klingen, Fahnen weh'n, und alle Glocken läuten. Ein grüner Kranz an jedem Haus, vor jeder Brust ein frischer Strauß; was mag das wohl bedeuten? Horch, Jubelklänge fern und nah': Hurrah, hurrah Germania! Wacht auf, wacht auf ihr Schläfer all! Schon klingt der helle Freeudenschall rings von den Bergen nieder; von Tal zu Tale pflanzt sich fort, Alldeutschland jubelt heut' das Wort, das hohe Lied der Lieder: Des Volkes schönster Tag ist da, hurrah, hurrah Germania! „Tirum, tirum, der Feind bricht ein!“ So rief mit Macht die Wacht am Rhein durch alle deutschen Lande. Hei, Blitz auf Blitz und Schlag auf Schlag, bis dass mit Gottes Hilfe lag der stolze Feind im Sande! Nun jubeln wir: Victoria! Hurrah, hurrah Germania!
Hurrah Germania! Eine Reihe von 8 durch Zwischenreden verbundenen vaterländischen Gesängen für die Jugend, für dreistimmigen Knaben-Chor mit Pianoforte
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Weckruf  [sung text checked 1 time]
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Zum Gebet  [sung text checked 1 time]
Unterm blauen Himmelszelt falten betend wir die Hände, dich zu loben, Herr der Welt, dir zu danken ohne Ende. Ob auch schwer der Feind gedräut, war uns doch der Sieg beschieden; deines Mundes Hauch zerstreut auch die stärkste Macht hienieden. Heil'ger Frieden, ewig schlinge sich um uns dein freundlich Band; heil'ger Frieden, Segen bringe dem geliebten deutschen Land! Herr, der du dich offenbart als ein Schutz und Schirm der Alten, woll' auch uns bei deutscher Art Treu' und Frömmigkeit erhalten! Stehen wir in deiner Macht, kann uns keine Welt gebieten. Herr, o Herr, halt' treu in Wacht uns'res Hauses Recht und Frieden! Heil'ger Frieden, freundlich teile deines Segens Fülle aus; heil'ger Frieden, ewig weile über unserm deutschen Haus!
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Ausmarsch  [sung text checked 1 time]
Nun geht es ans Marschieren mit hellem Jubelschall, und mit uns musizieren die lieben Vöglein all'! Wie funkeln rings die Auen im feuchten Morgenglanz! Wie leuchten dort die Berge in grüner Wälder Kranz! O kommt, ihr lieben Vöglein, entflieget eurem Nest, mit uns zu jubilieren an uns'rem frohen Fest; Merkt auf, ihr stillen Täler, heut' klingt manch deutscher Sang! Ihr Wälder hoch da oben, tönt mächt'gen Widerklang! Rechten, linken, rechten linken! Schöner Wald, du tust uns winken; Grüß' dich Gott, wir kommen bald, dort zu ruhen, dort zu lauschen, was die Bäume leise rauschen, deinem Lied, du deutscher Wald. Lasst weiter uns marschieren mit hellem Jubelschall; horcht, mit uns musizieren die lieben Vöglein all'. Es ruft in allen Tälern, es klingt von allen Höh'n: O Vaterland, o Deutschland, wie reich bist du, wie schön!
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Trommelliedchen  [sung text checked 1 time]
Die Spielleut' sind gar feine, gar wack're Leut', und wir Trommler voran, titirum! Wie haben sie euch oft schon das Herz erfreut, und wir Trommler voran, titirum! Und wenn bei dem Marschieren ermüdet manche Rott': Die Spielleut' musizieren, dann geht es wieder flott; und wir Trommler voran, titirum! Die Spielleut' sind von munt'rem, guten Schlag, und wir Trommler voran, titirum! Ihr schlaft, da wecken sie schon den jungen Tag, und wir Trommler voran, titirum! Und wenn der Abend dunkelt, dann müsst ihr bald nach Haus', die Speilleut' aber ziehen erst recht dann lustig aus, und wir Trommler voran, titirum! Die Spielleut' geh'n voran, vor dem Regiment, und wir Trommler voran, titirum! Sie sehen drum zuerst auch, wo es vblitzt und brennt, und wir Trommler voran, titirum! Es rief die Wacht zum Rheine, das hörten wir sogleich und trommelten zusammen das ganze deutsche Reich: Ja, wir Trommler voran, titirum! Die Spielleut' liebt der Hauptmann und General, und uns Trommler voran, titirum! Beim Vorwärts, ja, da stockt's doch wohl auch einmal; dann wir Trommler voran, titirum! Und gab es 'mal ein Zagen in heißer, schwerer Schlacht, die Spielleut' haben wieder die Sache gut gemacht, und wir Trommler voran, titirum!
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Wie es gekommen ist  [sung text checked 1 time]
Die Deutschen wollten gern einig sein. Sie wohnten in gar vielen Ländern groß und klein, nur nicht in Deutschland; drum wurden sie nicht froh. Sie wollten es erzwingen mit Reden und mit Singen, doch da blieb's auch noch so. Halli, halla, hallo! Die Deutschen wollten gern einig sein, vom Felsen bis zum Meer, vom Niemen bis zum Rhein allwärts ein Deutschland! Sie wurden nimmer froh, sie träumten und sie dachten, wie sie's wohl fertig brachten, doch da blieb's auch noch so. Halli, halla, hallo! Die Deutschen wollten gern einig sein. Da guckte in ihr Haus der Franzmann lüstern ein: „Stücklein von Deutschland, wie machtest du mich froh! Ich will es keck mir nehmen, sie werden sich bequemen, und 's bleibt dann auch noch so. Halli, halla, hallo!“ Die Deutschen wollten gern einig sein. Da klang Trompetenschall, der Ruf der Wacht am Rhein: „Vorwärts, Alldeutschland! Es geht nicht länger so!“ Da fanden endlich wieder zusammen sich die Brüder. Nun ist Alldeutschland froh. Halli, halla, hallo!
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Am Denkmal des Helden  [sung text checked 1 time]
Zum schweren Abschied reichtet ihr die Hand den Lieben all', es rief das Vaterland. Zum letzten Male saht ihr sie hienieden, umglänzt noch von der Jugend Morgenrot gingt freudig ihr in frühen Heldentod. Nun schlummert sanft in stillem, tiefem Frieden! Wir weinen nicht an eurem Heldengrab; aus sel'gen Höhen lächelt ihr herab! „Uns war ein schöner, süßer Tod beschieden!“ Wir reichen uns hier an der Gruft die Hand, wie ihr zu stehen treu zum Vaterland, damit ihr drunten schlummern könnt in Frieden.
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler7. Dem Kaiser  [sung text checked 1 time]
Heil dir, Kaiser, Deutschlands Kaiser! Eichenkränze, Lorbeerreiser schmücken Szepter, Schwert und Kron'; über Länder, über Meere strahlen Glanz und Ruhm und Ehre weit hinaus von deinem Thron. Heil dir, Kaiser, Deutschlands Helden! Kannst dich einst mit Ehren melden droben bei dem alten Fritz; du mit deinen Generälen mögt dem Alten viel erzählen: Schlag auf Schlag und Blitz auf Blitz. Heil dir, Kaiser, Landesvater! Freund des Volkes und Berater, deines Thrones hehren Glanz schmücken jeden Tag aufs Neue deines Volkes Lieb' und Treue mit dem reichsten, schönsten Kranz.
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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Researcher for this page: Johann Winkler8. Zapfenstreich  [sung text checked 1 time]
Nun ziehen wir von dannen, nun schweigt der volle Chor; dort hinter dunklen Tannen steigt schon der Mond empor. Das war ein Fest der Freude, das war ein Tag voll Glück! Wir denken an das Heute noch lange gern zurück. Tirum, tirum, die Trommel geht. Nach Haus', dass jeder früh aufsteht, noch eh' die Sonn' erwacht! Und was wir jung empfunden, das bleibt uns treu gewahrt: In guten, bösen Stunden die alte deutsche Art. Herr Gott im Himmel, hüte und segne allzugleich in seiner frischen Blüte das neue deutsche Reich! Tirum, tirum, die Trommel geht, wir sprechen noch ein still' Gebet. Gut' Nacht, gut' Nacht, gut' Nacht!
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- by Hermann Franke (1834 - 1919)
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