Kind, was tust du so erschrocken, Was hebt schüchtern sich dein Fuß? Fass' ich tändelnd deine Locken, Naht mein Mund sich dir zum Kuß -- Was ich biete, was ich suche, Laß dich's, Mädchen, nicht betrüben: Denn [so steht's]1 im Schicksalsbuche Mir urzeitlich vorgeschrieben!2 Ja, voll hohem Glauben bin ich, Glaub' an Allah und Koran! Glaube, daß ich dich herzinnig Lieben muß und lieben kann! Andern ward ihr Los zum Fluche, Mir zum Segen und zum Lieben: Denn so steht's im Schicksalsbuche Mir urzeitlich vorgeschrieben! Beut die Liebe dir Bedrängnis? Scheuche lächelnd Angst und Pein, Denn erfüllt muß das Verhängnis Meines stolzen Herzens sein! Ob ich sinne, ob ich suche, Keine andre kann ich lieben: Denn [so steht's]1 im Schicksalsbuche Mir urzeitlich vorgeschrieben!2 Hoffst du einst dort auf Belohnung Nach vollbrachter Erdenbahn, Nimm dich selbst auch hier voll Schonung Meines armen Herzens an! Keines andern Minne suche, Füge, zwing dich, mich zu lieben! Denn so steht's im Schicksalsbuche Dir urzeitlich vorgeschrieben!2 Nimm dies duft'ge Lied und [lies]3 es, Lausche seinem Zauberton -- Es verheißt des Paradieses Seligkeit auf Erden schon! Andres Glück dort oben suche, Doch hienieden laß uns lieben: Denn so steht's im Schicksalsbuche [Uns]4 urzeitlich vorgeschrieben!2 Wie vom Hauch des Morgenwindes Sich der Kelch der Rose regt, Sei das Herz des lieben Kindes Von des Liedes Hauch bewegt! Sie gewähre, was ich suche, Was mich toll zu ihr getrieben: Denn so steht's im Schicksalsbuche Ihr urzeitlich vorgeschrieben!
Aus dem Morgenlande. 3 Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Ludwig (or Louis) von Hirschfeld
1. Kind, was thust du so erschrocken  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 9
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 Kücken: "es steht"
2 Kücken adds:
Ewig dich zu lieben. Laß dich's, Mädchen, nicht betrüben.3 Kücken: "sing' "
4 Kücken: "Ganz"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Die Gletscher leuchten im Mondenschein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Gletscher leuchten Im Mondenlicht, Und Thränen feuchten Mein Angesicht. Die Stürme sausen, Die Möven schrein, Die Wogen brausen, Ich denke dein! Das Land entschwindet Schon fern dem Blick, [Doch zu dir]1 findet Mein Herz zurück; Ich will ihm Schwingen Des Liedes leihn, Es soll dir singen: Ich denke dein!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Aus dem nachlasse Mirza Schaffy's: Neues Liederbuch, in 1. Lieder der Liebe, in 2. Lieder vom Schwarzen Meer, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The glaciers shine", copyright © 2012
1 Amadei: "Zu dir doch"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Leise, um dich nicht zu wecken  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Leise, um dich nicht zu wecken, Rauscht der Nachtwind, teure Frau! Leise in das Marmorbecken Gießt der Brunnen seinen Tau. Wie das Wasser, niedertropfend, Kreise neben Kreise zieht, Also zittert, leise klopfend, Mir das Herz bei diesem Lied. Schwingt euch, Töne meiner Zither, Schwingt euch aufwärts, flügelleicht; Durch das rebumkränzte Gitter In der Schönen Kammer schleicht. »Ist denn, liebliche Dolores«, Also singt in ihren Traum - »In der Muschel deines Ohres Für kein Perlenwörtchen Raum? Denk der Laube, dicht vergittert, Wo, umrankt von Duftgesträuch, Ihr in Seligkeit gezittert, Wie die Blätter über euch! War der Platz doch still und sicher Und kein Zeuge hat gelauscht; Selten, daß ein abendlicher Vogel durch das Laub gerauscht. O dem Freund [noch]1 eine Stunde, Wo dein Arm ihn [so]2 umschlingt, Und der Kuß von deinem Munde Feurig bis ans Herz ihm dringt! Hast du ihn so ganz vergessen? Einsam harrt er am Balkon, Überm Wipfel der Zypressen Bleicht des Mondes Sichel schon. Wie das Wasser, niedertropfend, Kreise neben Kreise zieht, Also zittert, leise klopfend, Ihm das Herz bei diesem Lied.«
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Serenade", appears in Gedichte, in 2. Aus allen Zonen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Serenade", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Serenade", copyright © 1998
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "nur"
2 Brahms: "heiß"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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