Die Rose hier, die gelbe, gab gestern mir der Knab, heut trag ich sie, dieselbe, hin auf sein frisches Grab. An ihren Blättern lehnen noch lichte Tröpfchen, — schau! Nur heute sind es Tränen, — und gestern war es Tau....
Rilke-Medaillon
Song Cycle by Horst Meyer-Selb (1933 - 2004)
1. Die Rose  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Traumgekrönt, in Träumen, no. 5
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Confirmed with Erste Gedichte von Rainer Maria Rilke, Leipzig, Im Insel-Verlag, 1913.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Iniziale
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3. Der Panther  [sung text not yet checked]
Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Panther", appears in Neue Gedichte, first published 1892
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La panthère", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Herbsttag  [sung text not yet checked]
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin, und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbsttag", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Fall day", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Jour d'automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Φθινοπωρινή μέρα", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Dorfsonntag  [sung text not yet checked]
Im Wirtshaus auf den blanken Dielen schwingt sich die Jugend frisch und laut, des Burschen Hand, so hart von Schwielen, drückt die des blonden Mädchens traut; bierfrohe Musikanten spielen ein Lied aus der ›Verkauften Braut‹. »Trinkt zu! Ich will euch heut besolden.« Der Pfarrherr. Der liebt muntern Geist. Und wie er nach dem Tanz die Holden zu seinem Tische kommen heißt, da geht der Abend draußen, golden, und lacht durch alle Fenster dreist.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Dorfsonntag", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, Band I, S. 40-41, Frankfurt am Main: Insel-Verlag, 1955, p.40
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]