An der Quelle saß der Knabe, Blumen wand er sich zum Kranz, Und er sah sie fortgerissen Treiben in der Wellen Tanz. Und so fliehen meine Tage Wie die Quelle rastlos hin! Und so bleichet meine Jugend, Wie die Kränze schnell verblühn! Fraget nicht, warum ich traure In des Lebens Blüthenzeit! Alles freuet sich und hoffet, Wenn der Frühling sich erneut. Aber diese tausend Stimmen Der erwachenden Natur Wecken in dem tiefen Busen Mir den schweren Kummer nur. Was soll mir die Freude frommen, Die der schöne Lenz mir beut? Eine nur ists, die ich suche, Sie ist nah und ewig weit. Sehnend breit ich meine Arme Nach dem theuren Schattenbild, Ach ich kann es nicht erreichen, Und das Herz bleibt ungestillt! Komm herab, du schöne Holde, Und verlaß dein stolzes Schloß! Blumen, die der Lenz geboren, Streu ich dir in deinen Schoß. Horch, der Hain erschallt von Liedern Und die Quelle rieselt klar! Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein glücklich liebend Paar.
Drei Lieder für eine tiefe Stimme mit Begleitung des Pianoforte
by (Johann Michael) Franz Berninger (1812 - 1881)
1. Der Jüngling am Bache
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Der Jüngling am Bache", written 1803, first published 1805
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El jovencell al rierol", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De jongeman bij de beek", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The youth by the stream", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'adolescent près du ruisseau", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il giovanetto al ruscello", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
2. Liebesfrühling I
Language: German (Deutsch)
Wunderbar ist mir gescheh'n; Als ich ging die Welt beseh'n, Fragt' ich mich bei jedem Ort, Ob ich möchte wohnen dort, Ich mit meinem Liebchen. Durch kein Dörfchen konnt' ich geh'n, Ohne drum es anzuseh'n; Ja, ich dacht' an jedem Haus, Ob ich möchte schau'n heraus, Ich mit meinem Liebchen. Wunderbar ist mir gescheh'n: Kaum ein Fleckchen mocht' ich seh'n So gering und noch so klein, Wollte drin zufrieden sein, Ich mit meinem Liebchen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 51
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Liebesfrühling II
Language: German (Deutsch)
Wenn die Vöglein sich gepaart, dürfen sie gleich nisten, ohne Sorg', auf welche Art sie sich werden fristen. Ach, dass auch der Menschen zwei also könnten wohnen wie die Vögel frank und frei in den Laubeskronen! Brauchte mit der Liebsten ja nur ein kleines Nestchen: doch kein Nahrungszweig ist nah, der mir böt ein Ästchen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 5. Fünfter Strauß. Verbunden or Wiedergewonnen], no. 10
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (E. Buek)
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Total word count: 303