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De Profundis

Song Cycle by Hans Gál (1890 - 1987)

"Dem Andenken dieser Zeit, ihres Elends und ihrer Opfer"

1. Von der Vergänglichkeit
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
wo jetzund Städte stehn, wird eine Wüste sein,
auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden;
was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden,
was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein;
nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.

  Die Herrlichkeit der Erden
  muß Rauch und Asche werden;
  kein Fels, kein Erz kann stehn.
  Das, was uns kann ergötzen,
  was wir am höchsten schätzen,
  wird als ein leichter Traum vergehn.
  Es hilft kein weises Wissen,
  wir werden hingerissen
  ohn einen Unterscheid.
  Was nützt der Schlösser Menge?
  Dem hier die Welt zu enge,
  dem wird ein enges Grab zu weit.
  Wie eine Rose blühet,
  wenn man die Sonne siehet
  begrüßen diese Welt,
  die, eh der Tag sich neiget,
  eh sich der Abend zeiget,
  verwelkt und unversehns abfällt:
  so wachsen wir auf Erden
  und hoffen groß zu werden
  und schmerz- und sorgenfrei;
  doch eh wir zugenommen
  und recht zur Blüte kommen,
  reißt uns des Todes Sturm entzwei.
  Auf Herz! Wach und bedenke,
  daß dieser Zeit Geschenke
  den Augenblick nur dein!
  Was du zuvor genossen,
  ist als ein Strom verschossen.
  Was künftig,- wessen wird es sein?

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen;
der Augenblick ist mein, und nehm ich den in acht,
so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.

Text Authorship:

  • by Andreas Gryphius, né Greif (1616 - 1664)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Auf grüner Erde
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
denn die wollustvolle Heerde
tanzt zum Klange der Schalmeien!
Hirt' und Heerde muß sich freuen,
wenn im Tanz' auf grüner Erde
Böck' und Lämmer lieblich ringen.

Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
denn die Sternen, gleich den Freiern,
prangen in den lichten Schleiern!
Was die lauten Zirkel klingen,
nach dem tanzen sie am Himmel
mit unsäglichem Getümmel.

Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
denn der Wolken schneller Lauf
steht mit dunkeln Morgen auf!
Ob sie gleich sind schwarz und trübe,
dennoch tanzen sie mit Liebe
nach der Regenwinde Singen.

Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
denn die Wellen, so die Winde
lieblich in einander schlingen,
die verwirren sich geschwinde!
Wenn die bulerische Luft
sie verschläget an die Kluft,
tanzt der Fluten Fuß zu Sprunge,
wie der Nymphen glatte Zunge.

Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
denn der bunten Blumen Schaar,
wenn auf ihr betautes Haar
die verlebten Weste dringen,
geben einen lieben Schein,
gleich als soltens Tänze sein!

Laßt uns tanzen, laßt uns springen,
laßt uns laufen für und für,
denn durch Tanzen lernen wir
eine Kunst von schönen Dingen!

Text Authorship:

  • by Paul Fleming (1609 - 1640), "Aus dem Italiänischen"

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Researcher for this page: Harry Joelson

3. Nachtgesänge
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Die Erden lag verhüllt mit Finsternis und Nacht,
als mich die Welt empfing; der hellen Lichter Pracht,
der Sterne güldne Zier umgab des Himmels Auen.
Warum? Um daß ich soll nur nach dem Himmel schauen.

    Der du uns unsterblich machest,
    der du ewig für uns wachest
    und, was ewig, uns gewiesen,
    Gott, sei ewig hoch gepriesen!

Ihr Lichter, die ich nicht auf Erden satt kann schauen,
ihr Fackeln, die ihr Nacht und schwarze Wolken trennt,
als Diamante spielt und ohn Aufhören brennt,
ihr Blumen, die ihr schmückt des Himmels Auen,
ihr Bürgen meiner Lust, wie manche schöne Nacht
hab ich, indem ich euch betrachtete, gewacht?
Herolden dieser Zeit! Wann wird es doch geschehn,
daß ich, der eurer nicht allhier vergessen kann,
euch, deren Liebe mir steckt Herz und Geister an,
von andern Sorgen frei werd unter mir besehn?

    Laß mich rechte Wege gehen,
    führe mich auf deinen Pfad!
    Laß, was zeitlich, mich verschmähen,
    mich auf das, was ewig, sehen,
    leite mich nach deinem Rat!

Der schnelle Tag ist hin; die Nacht schwingt ihre Fahn
und führt die Sterne auf. Der Menschen müde Scharen
verlassen Feld und Werk. Wo Tier und Vögel waren,
trauert die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan!

Dem Port naht mehr und mehr der wildbewegte Kahn.
Gleich wie das Licht verfiel, so wird nach wenig Jahren
ich, du, und was man hat, und was man sieht, hinfahren.
Dies Leben kömmt mir vor als eine Rennebahn.

Laß, höchster Gott, mich doch nicht auf dem Laufplatz gleiten!
Laß mich nicht Schmerz, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten!
Dein ewig heller Glanz sei vor und neben mir!
Laß, wenn der müde Leib entschläft, die Seele wachen.
Lind wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen,
so reiß mich aus dem Tal der Finsternis zu DIR!

Text Authorship:

  • by Andreas Gryphius, né Greif (1616 - 1664)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Der Totentanz Sung Text

Note: this is a multi-text setting


"Derhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist kommen in die Welt,
und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu den Menschen
durchgedrungen, dieweil sie alle gesündiget haben."

Text Authorship:

  • by Pauli Römer , V

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]



Zeuch hin betrübtes Jahr, zeuch hin mit meinen Schmertzen!
Zeuch hin mit meiner Angst und überhäufften Weh!
Zeuch so viel Leichen nach! Bedrängte Zeit vergeh
Und führe mit dir weg die Last von diesem Hertzen!
Herr, vor dem unser Jahr als ein Geschwätz und Schertzen,
Fällt meine Zeit nicht hin wie ein verschmeltzter Schnee,
Laß doch, weil mir die Sonn gleich in der Mittags-Höh,
Mich noch nicht untergehn, gleich ausgebrennten Kertzen.
 ... 

Text Authorship:

  • by Andreas Gryphius, né Greif (1616 - 1664), "Schluß des 1648sten Jahres"

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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor]



Wie das Gras auf grünen Auen
wird vom Mäher abgehauen,
keine Blume bleibt verschont:
also heißt der Tod uns wandern,
reißt den einen nach dem andern
nieder, als er ist gewohnt.

Helfen kann kein Schwert noch Degen,
Todes Macht ist überlegen
auch des stärksten Helden Kraft:
Kronen, Zepter, Waffen, Lanzen
müssen alle mit ihm tanzen,
alles Fleisch wird fortgerafft.

Text Authorship:

  • by Heinrich Albert (1604 - 1651)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]



Der Monden steht im Blut; es schwindt der Sterne Licht;
die aufgeschwellte See will über Berge reichen.
Wer hört der Winde Grimm, der Lüfte Rasen nicht?
Ein jeder Mensch verschmacht' und weiß nicht was er spricht
vor großer Herzensangst. Die rauhen Felsen weichen;
auch zittert Berg und Tal. O Herr der Herrlichkeit!
Der du im Feur' die Welt zu richten dich bereit',
hilf daß ich ja mein Herz mit Sünden nicht beschwere!
Mich nicht der Donnerstrahl des letzten Tags verzehre!

Herr, es ist genung geschlagen,
Angst und Ach genung getragen:
gib, daß ich der Handvoll Jahre
froh werd eins vor meiner Bahre!

Text Authorship:

  • by Andreas Gryphius, né Greif (1616 - 1664)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]


5. Zum Frieden Sung Text

Note: this is a multi-text setting


"Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben!
Wir rühmen uns auch der Trübsale, dieweil wir wissen,
daß Trübsal Geduld bringet.
Geduld aber bringet Erfahrung, Erfahrung aber bringet Hoffnung.
Hoffnung aber lässet nicht zu Schanden werden."

Text Authorship:

  • by Pauli Römer

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]



Hoffnung ist ein fester Stab
und Geduld ein Reisekleid,
da man mit durch Welt und Grab
wandert in die Ewigkeit.

Text Authorship:

  • by Friedrich von Logau (1604 - 1655)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]



Es ist genug! Mein matter Sinn
sehnt sich dahin,
wo meine Väter schlafen.
Ich hab es endlich guten Fug,
es ist genug!
Ich muß mir Rast verschaffen.

Ich bin ermüdt, ich hab geführt
des Tages Bürd,
es muß eins Abend werden.
Erlös mich, Herr, spann aus den Pflug,
es ist genug!
Nimm von mir die Beschwerden!

Nun gute Nacht, ihr meine Freund,
ihr meine Feind,
ihr Guten und ihr Bösen!
Euch folg die Treu, euch folg der Trug,
es ist genug,
Mein Gott will mich auflösen.

So nimm nun, Herr, hin meine Seel,
die ich befehl
in deine Hand und Pflege.
Schreib in sie in dein Lebensbuch,
es ist genug!
Daß ich mich schlafen lege.

Text Authorship:

  • by Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633 - 1714)

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]


Total word count: 1161
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