"Wo wirst du denn [den]1 Winter bleiben?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Hier und dorten, allerorten", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Wo wirst du denn zu Mittag essen?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Auf den Tennen mit den Hennen", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Wo wirst du denn die Nachtruh' halten?" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Laß dein Fragen, will's nicht sagen", Sprach gleich wieder das Spätzchen. "Ei, sag mir's doch, du liebes Spätzchen!" Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. "Willst mich holen - Gott befohlen!" Fort flog eilig das Spätzchen.
Klänge aus der Kinderwelt, Heft VI
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Spatz und Katze  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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View original text (without footnotes)1 Gumbert: "im" (Challier); further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Knabe und Kreisel  [sung text not yet checked]
Frisch, tummle dich, tummle dich, Kreisel! Und immerzu! Du hast vor meiner Peitsche Nicht Rast noch Ruh. "So dreh dich, so dreh dich im Kreise, Wie ich es kann! Das Schlagen mit der Peitsche Kann jedermann." Ei, tummle dich, tummle dich, Kreisel, Recht hurtiglich! Willst du nicht schnurren und surren, So hau' ich dich. "Wenn immer und immer die Peitsche Auch um mich schwirrt, Ich weiß, wer von uns beiden Erst müde wird." O Kreisel, o Kreisel, du hältst es Doch länger aus, Drum wollen wir beide gehen Anjetzt nach Haus.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Knabe und Kreisel"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Täubchen im Sonnenschein
Täubchen, ihr lieben, lieben Täubchen im Sonnenschein, Möcht' mit Euch fliegen, mit euch im Sonnenschein, stets so beisammen sein, Welch ein Vergnügen! Viel arme Kinderlein Haben kein Schwesterlein, Haben kein Brüderlein, Spielen so allein, so ganz allein! Ach, stets so beisammen sein, Welch ein Vergnügen! Täubchen, ihr lieben Täubchen im Sonnenschein, Möcht' mit Euch fliegen, Stets so beisammen sein, Wohnen in einem Schlag, Spielen auf einem Dach, Welch ein Vergnügen, Ach, welch ein selig, ein selig Vergnügen! Täubchen im Sonnenschein, Hab' Euch so lieb!
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Robert Reinick (1805 - 1852), no title, appears in Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch, in Der Bauernhof
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Researcher for this page: Melanie Trumbull4. Geburtstag
Da kommen wir mit Flöten, mit Pauken und Trompeten, deng dedereng deng deng. Trompeter, blast nicht schlecht, Tambour, schlag den Wirbel recht! Bum buburum bum bum, tatatata deng, buburum bum bum. Ich will den Wirbel schlagen, alle Leute sollen fragen! Bum buburum bum bum! Hört nur, wenn ihr's noch nicht wisst, dass heute Gretchens Geburtstag ist. Bum buburum bum bum, tatatata deng, buburum bum bum. Nun soll sie wohl erwachen, Trompet' und Trommel krachen, hau wau wau bau bau! Ei, Hofhund, so schweige du! Dich brauchen wir nicht dazu! Bum buburum bum bum, hau wau bau bau, buburum bum bum.
Text Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Der Frosch  [sung text not yet checked]
Der Frosch sitzt in dem Rohre, Der [kleine, breite]1 Mann, Und singt sein Abendliedchen, So gut er singen kann - Quak! Quack! Er meint, es klingt gar herrlich, [Könnts Niemand so]2 wie er, Er bläst sich auf gewaltig, Meint Wunder, was er wär! - Quak! Quack! Mit seinem breiten Maule Fängt er sich Mücken ein, Guckt mit den dicken Augen Froh nach [der Sonne Schein]3! - Quak! Quack! Das ist ein ewig Quaken, Er wird es nimmer müd, So lange noch ein Blümchen Im Wiesengrund nur blüht! - Quak! Quack! Herr Frosch! nur zu gesungen, [Du bist ein lustger]4 Mann; Im Lenz muß Alles singen, So gut es singen kann! - Quak! Quack!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Frosch", written 1854
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The frog", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Tierwelt nach ihrer Stellung in Mythologie und Volksglauben, in Sitte und Sage, im Geschichte und Litteratur, im Sprichwort und Volksfest. Kulturgeschichtliche Streifzüge von Carl Joseph Steiner, Gotha, Verlag von E. F. Thienemanns Hofbuchhandlung, 1891, pages 283-284. Note that the spelling of "Quak" changes to "Quack" in the repetition at the end of each stanza.
1 Músiol: "breite, dicke"2 Músiol: "Und niemand kann's"
3 Músiol: "dem Sonnenschein"
4 Músiol: "Er ist ein braver"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Frau Gans  [sung text not yet checked]
[Frau Gans]1 die hört den frohen Chor Der lieben Vöglein all; Da möcht' sie gerne singen auch Wie Lerch und Nachtigall. Sie recket hoch den Hals empor [Und stimmet]2 an und singt. Daß ihr Gesang durch's ganze Dorf [Gar lieblich hin]3 erklingt: Gigak! Gigak! Gigak! [Und kaum hört's]4 ihre Nachbarin, So stimmt sie fröhlich ein; Die allerbeßte Sängerin Möcht' jede gerne sein. Und nun geht das Concert erst an, Und Gans und Gänslein singt, Daß rechts und links und überall Das schöne Lied erklingt: Gigak! Gigak! Gigak!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Frau Gans will singen", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 70
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View original text (without footnotes)Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 70
1 Taubert: "Gigak! Gigak! Frau Gans"2 Kern: "Stimmt lustig"
3 Kern: "Auf’s lieblichste"
4 Kern: "Kaum hört es"; Taubert: "Gigak! Gigak! Und kaum hört's"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Papagei
O Papagei, wie gelehrt bist du, du weißt viel mehr als ich. Du sprichst Hebräisch, lachst dazu und sitzt und brüstest dich. Ich armes Kind, ich bin so dumm, weiß kaum mein Deutsches recht. Wie geht man doch mit mir oft um! Man hält mich gar zu schlecht. Ich könnt' von dir viel lernen zwar, du sprächest vor, ich nach. Da würd' ich dann ganz wunderbar gelehrt - doch nur gemach! Ich muss ja fürchten, eins, zwei, drei wächst mir die Nase krumm, da wär' ich dann ein Papagei, müsst' in den Käfig d'rum! Behalt' den Käfig schön für dich und deine Kunst dabei. Mein Blumenbeet erwartet mich; ach, wohl mir, ich bin frei! O Pappchen, du bist so gelehrt und hast - wie geht das zu? - hast von Blumen gar noch nichts gehört, du armes Pappchen du!
Text Authorship:
- by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821), appears in Fritzchens Lieder
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Researcher for this page: Johann Winkler8. Der kleine Vogelfänger  [sung text not yet checked]
Wart', Vöglein, wart'! Jetzt bist du mein, Jetzt hab' ich dich gefangen, In einem Käfig sollst du jetzt An meinem Fenster hangen! «Ach, lieber Bube, sag' mir doch, Was hab' ich denn begangen, Daß du mich armes Vögelein, Daß du mich hast gefangen?» - Ich bin der Herr, du bist der Knecht: Die Thiere, die da leben, Die sind dem Menschen allzumal Und mir auch untergeben. «Das, lieber Bube, glaub' ich nicht, Das sollst du mir beweisen!» - Schweig' still, schweig' still! sonst brat' ich dich Und werde dich verspeisen! - Der Knabe rannte schnell nach Haus, Da fiel er von der Stiegen. Das Vöglein flog zum Haus hinaus Und ließ das Büblein liegen.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani9. Müdes Kindchen
Wenn es Abend wird und still, wird mein Kindchen schläfrig, will nicht mehr spielen, will nicht mehr lachen, bringt sein Pferdchen in den Stall, legt auch in den Kasten all' seine sieben Sachen. Zieht dem Püppchen aus das Kleid, muss es ja zur rechten Zeit in sein Bettchen legen; Pferd und Puppe schlafen gut, Kindchen spricht nun wohlgemut seinen Abendsegen. Sagt: Gute Nacht! und gibt die Hand, schlüpft dann, husch! ins Nachtgewand, schließt die Äuglein müde. Schlaf', o schlaf' nun ruhig ein, träum' von lieben Engelein, schütz' dich Gottes Friede!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler10. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Da draußen auf der Aue, Da stehn die Blümelein, Sie haben den Kelch geschlossen Und sind geschlummert ein. Da draußen in dem Walde, Da wohnen die Vögelein, Sie sitzen in ihren Nestern, Da mag es gar heimlich seyn. Da droben an dem Himmel, Da wandeln die Sternelein, Sie leuchten durch das Dunkel Mit ihrem milden Schein. Und hier im armen Stübchen, Hier liegt mein Kindelein, Und bei ihm sitzt die Mutter, Und wiegt und singt es ein.
Text Authorship:
- by Franz Theodor Kugler (1808 - 1858), no title, appears in Wiegenlieder, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Lullaby"
11. Reiterhänschen
Der Hänschen möcht' ein Reiter sein, er möcht' 'nen Gaul, hat leider kein'; nun sitzt er auf einem Balken und heißt ihn seinen Falken, hopp, hop, hopp. Der Hänschen möcht' ein Reiter sein, er möcht' 'nen Helm, hat leider kein'; nun nimmt er einen Kübel, der steht ihm gar nicht übel. Hopp, hopp, hopp. Zu teuer sind die Federbüsch', da nimmt er einen Flederwisch vom Schnatterschnattergänschen, der Reiter-Reiterhänschen. Hopp, mein Hänschen, hopp. Nun möcht' er einen Säbel ha'n, da hängt er eine Gabel an und schwingt sie in der Rechten, als wollt' er jetzt schon fechten. Dann hat er noch kein Feurrohr, das kommt ihm auch zu teuer vor, d'rum nimmt er glüh'nde Kohlen zu sich statt der Pistolen. Nun hat er weiter keine Spor'n, da nimmt er seine Beine vor'n, womit er tapfer stupfet, bis dass sein Rösslein hupfet. Hopp, hopp, hopp. Noch lauter schreit er: Hopp, hopp, hopp; der Balken bäumt sich zum Galopp; hopp, hopp, hopp! Hänslein kommt aber leider nicht mit dem Rösslein weiter. O du armes Reiterhänschen!
Text Authorship:
- by Friedrich Güll (1812 - 1879)
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Researcher for this page: Johann Winkler12. Der tapfere Reiter  [sung text not yet checked]
Hänschen will reiten, Setzt sich zu Rosse hin. Rösslein das stehet noch; Hänschen ruft: ,,Sehet doch, Was ich ein Reiter bin!`` Jetzt fängt das Rösslein Ruhig zu gehen an. Hänschen, du tapfrer Mann, Hältst dich am Sattel dran! Schäm dich, Herr Reitersmann! Jetzt fängt das Rößlein Lustig zu traben an. Hänschen, was wankst du doch? Hänschen, was schwankst du doch? Fängst ja zu schreien an! Drauf im Galopp gar Was fängt mein Hänschen an? Hopp, fliegt die Mütz' ihm fort, Hopp, liegt mein Hänschen dort. Das ist ein Reitersmann!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der tapfere Reiter", appears in Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch
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Confirmed with Robert Reinick's Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch, Gesammelte Dichtungen Reinick's für die Jugend, zum erstenmal gesammelt und herausgegeben, Neunte unveränderte Auflage, Bielefeld und Leipzig, Verlag von Belhagen & Klasing, 1889, p. 188.
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