Zwischen Weizen und Korn, Zwischen Hecken und Dorn, Zwischen Bäumen und Gras, Wo [gehts]1 Liebchen? Sag mir das. Fand mein Holdchen Nicht daheim; Muß das Goldchen Draußen sein. Grünt und blühet Schön der Mai; Liebchen ziehet Froh und frei. An dem Felsen beim Fluß, Wo sie reichte den Kuß, Jenen ersten im Gras, Seh' ich etwas! Ist sie das? --2
Drey Lieder von Göthe mit Begleitung des Pianoforte
Song Cycle by Carl Moltke (1783 - 1831)
1. Mailied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mailied", written 1812?
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de mai", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: The modernized spelling of "Weizen" is "Waizen". See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
1 Huberti: "geht das"2 Several composers (not Huberti, Medtner) add: "Das ist sie, das!"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Einladung  [sung text not yet checked]
Viele Gäste wünsch ich heut Mir zu meinem Tische! Speisen sind genug bereit, Vögel, Wild und Fische. Eingeladen sind sie ja, Habens angenommen. Hänschen, geh und sich dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Schöne Kinder hoff ich nun, Die von gar nichts wissen, Nicht, daß es was Hübsches sei, Einen Freund zu küssen. Eingeladen sind sie all, Habens angenommen. Hänschen, geh und sich dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Frauen denk ich auch zu sehn, Die den Ehegatten, Ward er immer brummiger, Immer lieber hatten. Eingeladen wurden sie, Habens angenommen. Hänschen, geh und sieh dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Junge Herrn berief ich auch, Nicht im mindsten eitel, Die sogar bescheiden sind Mit gefülltem Beutel; Diese bat ich sonderlich, Habens angenommen. Hänschen, geh und sieh dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Männer lud ich mit Respekt, Die auf ihre Frauen Ganz allein, nicht neben aus Auf die Schönste schauen. Sie erwiderten den Gruß, Habens angenommen. Hänschen, geh und sieh dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Dichter lud ich auch herbei, Unsre Lust zu mehren, Die weit lieber ein fremdes Lied Als ihr eignes hören. Alle diese stimmten ein, Habens angenommen. Hänschen, geh und sieh dich um! Sieh mir, ob sie kommen! Doch ich sehe niemand gehn, Sehe niemand rennen! Suppe kocht und siedet ein, Braten will verbrennen. Ach, wir habens, fürcht ich nun, Zu genau genommen! Hänschen sag, was meinst du wohl? Es wird niemand kommen! Hänschen, lauf und säume nicht, Ruf mir neue Gäste! Jeder komme, wie er ist, Das ist wohl das beste! Schon ists in der Stadt bekannt, Wohl ists aufgenommen. Hänschen, mach die Türen auf! Sieh nur, wie sie kommen!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Offne Tafel"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Mignon  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die [Gold-Orangen]1 glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In [Höhlen]2 wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du [ihn]3 wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!4
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 177. First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Frankfurt und Leipzig. 1795, pages 7-8. The poem appears in Book 3, Chapter 1 of Goethe's novel.
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
1 Lang: "Goldorangen"2 Schubert (autograph): "Höllen"
3 Schubert: "es"
4 Spontini adds:
Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn, Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn, O Vater, dahin geht unser Weg, O Vater laß uns ziehn, Mit dir dahin, dahin mit dir!
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]