Lieben Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht, da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegärt, bald zur Stille der Schönheit; seid nur fromm, wie der Grieche es war! Liebt die Götter und denkt freundlich der Sterblichen! Haßt den Rausch, wie den Frost! lehrt, und beschreibet nicht! Wenn der Meister euch ängstigt, fragt die große Natur um Rat!
Hölderlin-Portrait
Song Cycle by Thomas F. Schubert (b. 1961)
1. An die jungen Dichter
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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Researcher for this page: Maria Nimmerfall2. Sokrates und Alcibiades
"Warum huldigest du, heiliger Sokrates, Diesem Jünglinge stets? Kennest du Größers nicht, Warum siehet mit Liebe, Wie auf Götter, dein Aug' auf ihn?" Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste, Hohe Tugend versteht, wer in die Welt geblickt, Und es neigen die Weisen Oft am Ende zu Schönem sich.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Sokrates und Alcibiades", appears in Gedichte 1784-1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Sòcrates i Alcibíades", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Socrates and Alcibiades", copyright ©
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Socrate et Alcibiade ", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
3. An die Parzen
Nur einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen! Und einen Herbst zu reifem Gesange mir, Daß williger mein Herz, vom süßen Spiele gesättiget, dann mir sterbe! Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht; Doch ist mir einst das Heilge, das am Herzen mir liegt, das Gedicht gelungen: Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt! Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel Mich nicht hinabgeleitet; einmal Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarfs nicht.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "An die Parzen", appears in Gedichte 1784-1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "To the Fates", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "To: the Fates", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Aux Parques", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
4. An Zimmern
Die Linien des Lebens sind verschieden, Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen Mit Harmonien und ewigen Lohn und Frieden.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), no title
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Les línies de la vida", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Les lignes de la vie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
5. Lebenslauf
Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingt All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger, Doch es kehret umsonst nicht Unser Bogen, woher er kommt. Aufwärts oder hinab ! herrschet in heiliger Nacht, Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt, Herrscht im schiefesten Orkus Nicht ein Grades, ein Recht noch auch ? Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich, Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden, Daß ich wüßte, mit Vorsicht Mich des ebenen Pfads geführt. Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen, Daß er, kräftig genährt, danken für alles lern, Und verstehe die Freiheit, Aufzubrechen, wohin er will.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Lebenslauf", written 1800
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Researcher for this page: Harry Joelson