Die Mutter weint. -- Auf ihrem Knie Plaudert ein Knabe und tröstet sie: "Das Schwesterchen ist nun begraben, Du sollst es aber wieder haben. "Der Großmama, die 's zu sich rief, Der schreib' ich heute einen Brief. "Der Kranke drüben, stirbt er morgen, Kann mir den Brief hinaufbesorgen. "Und wenn sie es herunterläßt, Dann bind' ich ihm die Flügel fest. "Dann soll es wieder bei Dir bleiben; Gewiß, Mama, gleich will ich schreiben." Die Mutter lächelt. Auf ihrem Knie Plaudert ein Knabe und tröstet sie.
Aus der Kinderstube. Fünf Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Hans Hermann (1870 - 1931)
1. Kindlicher Trost  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emil Edel (1825 - 1901), "Kindlicher Trost", appears in Kleine Welt, Hildesheim: Gerstenberg'sche Buchhandlung, first published 1862
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Confirmed with Emil Edel, Kleine Welt, Hildesheim: Gerstenberg'sche Buchhandlung, 1862, pages 13 - 14.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Herzenstausch  [sung text not yet checked]
Du sagst, mein liebes Mütterlein, ich soll mein Herz dir schenken; dann hätt' ich aber selber keins, - das mußt du doch bedenken, soll mein Herz dir schenken. Drum wenn ich dir nun meines schenk', so schenk' du mir auch deines, schenk' mir auch deines. O dann bekomm ich ganz gewiß ein liebes, gutes, reines Herz.
Authorship:
- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Intercanvi de cors", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
3. Die Mutter bei der Wiege  [sung text not yet checked]
Schlaf, [süßer]1 Knabe, süß und mild! Du deines Vaters Ebenbild! Das bist du; zwar dein Vater spricht, Du habest seine Nase nicht. Nur eben [itzo]2 war er hier, Und sah dir in's Gesicht, Und sprach: "Viel hat er zwar von mir, Doch meine Nase hat er nicht." Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein, Doch muß es seine Nase sein; Denn wenn's nicht seine Nase wär', Wo hätt'st du denn die Nase her? Schlaf, Knabe, was dein Vater spricht, Spricht er wohl [im]3 Scherz; Hab' immer seine Nase nicht Und habe nur sein Herz!
Authorship:
- by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Die Mutter bei der Wiege"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
- ENG English (Sharon Krebs) , "The mother at the cradle", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Loewe: "holder"
2 often modernized to "jetzo"
3 Blech, Kraus: "nur im"
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
4. Ach, da kommt sie  [sung text not yet checked]
[Weh]1, da kommt sie mit dem Schwamme Und dem großen Wasserkrug, Mit der Seife, mit dem Kamme, Ach, und mit dem Zotteltuch! Nein, ich kann es nicht begreifen, Wie ihr das Vergnügen macht, Mich zu rumpeln und zu seifen, Und warum sie immer lacht. Wenn doch einer was erfände, Daß das Wasser nicht so naß, Und man trocken wüsch' am Ende; Eine rechte Lust wär' das!
Authorship:
- by (Karl) Julius Lohmeyer (1835 - 1903), "Martha kommt!"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde, ed. by Heinrich Zimmermann, Braunschweig: Appelhans & Pfenningstorff, 1891, page 258.
1 Hermann: "Ach" ; Sachs: "Seht" (further changes may exist not shown above).Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
5. Die Magd an der Wiege  [sung text not yet checked]
Hab ich mir's nicht längst gedacht, Sitz ich an der Wiegen, Hab den Wedel in der Hand, Wehr dem Kind die Fliegen. Wenn die Leut' spazieren gehn, Muß ich an der Wiege stehn, Muß da machen knick und knack, Schlaf, du kleiner Habersack.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , no title, appears in Liederfibel: das ganze Kinder- und Familienleben nach seinen erschiedenen Stufen, collected by Friedrich Karl Freiherr von Erlach, first published 1841
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]