Hier in diese Erdenscholle hat des Himmels Allvermögen Lebensodem eingeblasen und bewohnt sie als Gebieter. Von der Wiege bis zum Grabe führt die Erde mit dem Geiste Krieg; die Erde will nicht Sklavin sein, unmöglich aber ist ihrs, diese Last von sich zu streifen. Und dem Geist des Himmels ist es auch unmöglich, sich mit dieser Erdenscholle zu verbünden. Wann ist dieser Streit beendet? Wer wird siegen? Gott mag's wissen! Tief verborgen ist der Sinn in diesem Rätsel.
Betrachtungen. Drei Gesänge von Alexei Kolzew für 1 tiefe Singstimme und Pianoforte
Song Cycle by (Karl) Georg Göhler (1874 - 1954)
1. Frage
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [an adaptation]
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Aleksey Vasil'yevich Kol'tsov (1808 - 1842), "Вопрос", subtitle: "(Дума)", written 1837
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]2. Das hohe Geheimniss
Language: German (Deutsch)
Stets in Zweifeln ob der Rätsel Dunkel, eilt unwiederbringlich ein Jahrhundert rastlos nach dem andern; Jedes, jedes fragt die Ewigkeit: Welches ist das Ende? "Frag´ ein andres!" bietet jedes ihm zur Antwort. Betend schwingt der kühne Geist sich auf zum Himmel: "Löse meinen Sinnen deiner Schöpfung Rätsel!" Doch der Schöpfung Wunder geben ein Geheimnis wiederum zur Antwort, mir mit Sturm und Stille den Verstand verwirrend. Was? Was wird in der Zukunft mit der Welt geschehen? Brenne heller, Lampe, vor dem Christusbilde! Schwer fällt mir das Sinnen, süss ist das Gebet!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [an adaptation]
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Aleksey Vasil'yevich Kol'tsov (1808 - 1842), "Великая тайна", subtitle: "(Дума)", written 1833
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]3. Gebet  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Mein]1 Heiland, mein Heiland! Sieh, rein ist mein Glaube, Wie Glut des Gebetes; Doch, Herr, auch dem Glauben Ist dunkel das Grab!... Was beut mir Ersatz einst Für Ohren und Augen - Das glühende Fühlen Des sterbenden Herzens? Was - ohne dies Herz - ist Das Leben des Geistes?... Auf Kreuz und auf Grab, wie Auf Himmel und Erde, Vom Anfang der Schöpfung Bis zu ihrem Ausgang, Hast Du, o Allmächt'ger, Den Schleier geworfen, Dein Siegel gedrückt - Dein ewiges Siegel. Die Welt mag zertrümmern, Dein Siegel zerreißt nicht, Kein Feuer verbrennt es, Kein Wasser erweicht's. Verzeih' mir, mein Heiland, Daß meinem Gebete Einfloß eine Thräne: Sie leuchtet im Dunkeln Von Liebe zu Dir.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Gebet", appears in Aus der Heimat und Fremde
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Aleksey Vasil'yevich Kol'tsov (1808 - 1842), "Молитва", subtitle: "(Дума)", written 1836
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View original text (without footnotes)1 Göhler, Scharwenka: "O mein"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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