Du geleitest mich [durch's Leben]1, [Sinnende]2 Melancholie! Mag mein Stern sich strahlend heben, Mag er sinken - weichest nie! Führst mich oft in Felsenklüfte, Wo der Adler einsam haust, Tannen starren in die Lüfte Und der Waldstrom donnernd braust. Meiner [Todten]3 dann gedenk' ich, Wild hervor [die]4 Thräne bricht, Und an deinen Busen senk' ich Mein umnachtet Angesicht.
Aus des Herzens Nacht. Vier Gesänge für Bariton mit Pianoforte
Song Cycle by Paul Widemann
1. Die Melancholie  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An die Melancholie", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Vermischte Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À la mélancolie", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La mélancolie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 173.
1 Bartók: "zum Grabe"2 Bartók: "Düstere"
3 Bartók: "Liebsten"
4 Bartók: "dann die"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Winternacht  [sung text not yet checked]
I Vor Kälte ist die Luft erstarrt, Es kracht der Schnee von meinen Tritten, Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart; Nur fort, nur immerfort geschritten! Wie feierlich die Gegend schweigt! Der Mond bescheint die alten Fichten, Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt, Den Zweig zurück zur Erde richten. Frost! Friere mir ins Herz hinein, Tief in das heiß bewegte, wilde! Daß einmal Ruh mag drinnen sein, Wie hier im nächtlichen Gefilde. II Dort [heult]1 im tiefen Waldesraum Ein Wolf; -- wie's Kind aufweckt die Mutter, Schreit er die Nacht aus ihrem Traum Und heischt von ihr sein blutig Futter. Nun brausen über Schnee und Eis Die Winde fort mit tollem Jagen, Als wollten sie sich rennen heiß: Wach auf, o Herz, zu wildem Klagen! Laß deine Toten auferstehn Und deiner Qualen dunkle Horden! Und laß sie mit den Stürmen gehn, Dem rauhen Spielgesind aus Norden!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Winternacht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuit d'hiver", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Widemann: "weilt"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this page: Matthias Gräff-Schestag
3. Nebel  [sung text not yet checked]
Du, trüber Nebel, [hüllest]1 mir Das Tal mit seinem Fluß, Den Berg mit seinem Waldrevier, [Und jeden]2 Sonnengruß. Nimm fort in deine graue Nacht Die Erde weit und breit! Nimm fort, was mich so traurig macht, Auch die Vergangenheit.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Nebel", written 1831, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Erinnerung
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Boira", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Brouillard", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Strauss: "hüllst"
2 Strauss: "Mit jedem"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Es war ein Tag, da war die Sonne blind  [sung text not yet checked]
Es war ein Tag, da war die Sonne blind, Und eine Nacht, da jeder Stern versank, Mein ganzes Denken flog wie Staub im Wind, Mein wollen war zum Tode krank. Mir war's, als hielt ich mich an schwankem Ast, Und hinter mir in Nebel, Nacht und Meer Versank', was vordem war, und eine Last Von Flüchen heulte drüber her. Mich focht kein Hoffen und kein Wunsch mehr an, Ich meinte gar, ich hätte dich nicht lieb, -- Ich glaub', ich hab' dir bitter weh gethan. Vergib!
Text Authorship:
- by Hans von Hopfen (1835 - 1904), "Vergib", appears in Gedichte, in Zwischenreich
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]