Aus dem Feuerquell des Weines, Aus dem Zaubergrund des Bechers Sprudelt Gift und -- süße Labung, Sprudelt Schönes und -- Gemeines: Nach dem eignen Wert des Zechers, Nach des Trinkenden Begabung! In Gemeinheit tief versunken Liegt der Tor, vom Rausch bemeistert; Wenn er trinkt -- wird er betrunken, Trinken wir -- sind wir begeistert! Sprühen hohe Witzesfunken, Reden wie mit Engelzungen, Und von Glut sind wir durchdrungen, Und von Schönheit sind wir trunken! Denn es gleicht der Wein dem Regen, Der im Schmutze selbst zu Schmutz wird, Doch auf gutem Acker Segen Bringt und jedermann zunutz wird!
Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit. Ein Cyclus aus den Dichtungen des Mirza-Schaffy für Männerquartett (3--4 fach besetzt) mit Begleitung des Pianoforte
Song Cycle by Carl Reichelt
1. Aus dem Feuerquell des Weines  [sung text not yet checked]
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 1
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die Weise guter Zecher ist  [sung text not yet checked]
Die Weise guter Zecher ist [In]1 früh' und später Stunde, Daß alter Wein im Becher ist, Und neuer Witz im Munde -- Denn wo man Eins davon entbehrt, Da ist das Andre auch nichts werth -- Das Eine steht zum Andern. Je mehr wir uns vertieft im Wein, Je höher steigt der Geist uns -- Der Bart der Weisheit trieft von Wein, Die ganze Welt umkreis't uns, Versunken ganz in Trunkenheit, Und trunken in Versunkenheit, In Wein, Gesang und Liebe! Die Weisen beim Pokale stehn Hoch über der Gemeinheit, Wie Berge überm Thale stehn In himmelhoher Reinheit -- Die Berge färbt des Himmels Licht, Uns wiederstrahlt das Angesicht Im Glanz der vollen Becher! Sagt, was die Welt im Tausch uns giebt Für unser lustig Leben! Die Wonne, die ein Rausch uns giebt, Wer mag uns Bess'res geben? Nur Eins kenn' ich, das schöner ist: Wenn du, Hafisa! bei mir bist, Mit Küssen und mit Scherzen! Und weil so kurz das Leben ist, Muß stets der Weisen Ziel sein: Des Glücks, das uns gegeben ist, Kann nimmermehr zuviel sein! Drum Kind, laß alle Skrupel sein Und steig herab in unsre Reih'n, Wie in's Gebirg die Sonne!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 3
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , appears in Clair-obscur, first published 1954, copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Hundertfünfte Auflage, Berlin: R.v. Decker's Verlag Marquardt & Schenk, 1882, pages 37-38.
1 Bohn, Rubinstein: "Zu"; further changes may exist for Bohn's setting, not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Jenem Tage zum Gedächtniss  [sung text not yet checked]
Jenem Tage zum Gedächtnis Sei ein langer Trunk gemacht, Wo vom Bethaus in die Schenke Ich den ersten Sprung gemacht! War verdummt in blinder Demut, War gealtert wie ein Greis -- Aber Wein, Gesang und Liebe Hat mich wieder jung gemacht! Trink, Mirza-Schaffy, berausche Dich in Liebe, Sang und Wein! Nur im Rausch sind deine Lieder So voll Glut und Schwung gemacht!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Wie die Nachtigallen  [sung text not yet checked]
[Wie]1 die Nachtigallen an den Rosen nippen, -- Sie sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Netzen wir am Weine unsre Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie die Meereswellen an den Felsenklippen, -- Wenn das sturmbewegte Meer in Wut ist -- Breche schäumend sich der Wein an unsern Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie ein Geisterkönig, ohne Fleisch und Rippen, -- Weil sein Wesen eitel Duft und Glut ist, -- Zieh' er siegreich ein durchs Rosentor der Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist. --
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 6
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Richter: "Wenn"; further changes may exist not shown above.
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5. O selig wem von Urbeginn  [sung text not yet checked]
O selig, wem von Urbeginn Im Schicksalsbuch geschrieben ist, Daß er bestimmt zu leichtem Sinn, Zum Trinken und zum Leben ist! Der Zorn des Bonzen stört ihn nicht, Moscheenduft betört ihn nicht, Ob er allein -- beim Becher Wein, Ob er beim Lieb geblieben ist! Solch Los ist dein, Mirza-Schaffy! Genieß es ganz und klage nie! Denk beim Pokal -- daß stets die Zahl Der Wochentage sieben ist! Am ersten Tag beginnt der Lauf Und erst am letzten hört er auf -- Wie's kommt, so geht's -- bedenke stets Daß Glück nicht aufzuschieben ist! Ein leichter Sinn, ein frohes Lied Ist alles, was dir Gott beschied; Drum laß den Wahn -- verfolg die Bahn, Auf die dein Fuß getrieben ist!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 11
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Verbittre dir das junge Leben nicht  [sung text not yet checked]
Verbittre dir das junge Leben nicht, Verschmähe, was dir Gott gegeben, nicht! Verschließ dein Herz der Liebe Offenbarung Und deinen Mund dem Trank der Reben nicht! Sieh, schönern Doppellohn, als Wein und Liebe, Beut dir die Erde für dein Streben nicht! Drum ehre sie als deine Erdengötter, Und andern huldige daneben nicht! Die Toren, die bis zu dem Jenseits schmachten, Sie lassen leben, doch sie leben nicht! Der Mufti mag mit Höll' und Teufel drohen, Die Weisen hören das und beben nicht! Der Mufti glaubt, er wisse alles besser, Mirza-Schaffy glaubt das nun eben nicht!
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- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 10
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