Ostsüdost! Dort dröhnt die Brandung; Das sind Englands Kreideklippen: Asbjörn, beigedreht, sonst brechen Diese Nacht wir Rumpf und Rippen! Segel ho! Ein seltsam Fahrzeug: Schwarz der Steven, schwarz die Flanken; Auf dem Deck, wie Rauch im Winde, Bleiche Schemen wehn und wanken. Alle Taue, alle Tücher, Die an Mast und Stange schimmern, Silbergrau wie Spinngewebe, Daß hindurch die Sterne glimmern. Ha, das Geisterschiff! Vorüber Huscht es wie ein dunst'ger Streifen; Rastlos bis zur Götterdämmrung Durch die Sunde muß es schweifen; Rastlos bis zur Götterdämmrung Durch die Wasser muß es jagen, Jede Nacht vom Belt zur Themse, Jede Nacht vom Tweed nach Skagen.
Dreizehn Lieder aus dem Epos: Dreizehn Linden von F. W. Weber, für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Maria Görres (1823 - 1882)
1. Ostsüdost! dort dröhnt die Brandung  [sung text not yet checked]
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 13. Fieberträume, no. 7
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Holde Fraue, allzulange  [sung text not yet checked]
Holde Fraue, allzulange Hab' ich Meer und Land durchmessen, Allzulange, holde Fraue, Deines Dienstes gar vergessen. Töricht war's, um ferne Kämpfe Heimatliches Glück zu tauschen, Lindes Wort um Waffendröhnen, Süßen Sang um Sturmesrauschen. Holde Fraue, sitzen sollt' ich Kränze windend dir zu Füßen; Zieren müßten deine Locken Alle Blumen, die da sprießen. Deine Stirne müßten schmücken Alle Kronen, die da schimmern, Und des Himmels hellste Sterne Drin als Edelsteine flimmern. Allzulange, holde Fraue, Hab' ich Meer und Land durchmessen, Holde Fraue, allzulange Deines Dienstes gar vergessen.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), appears in Dreizehnlinden, in 13. Fieberträume, no. 11
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani3. Der Schwalben Abschied  [sung text not yet checked]
Heil dem Lenz mit seinen Blumen, Heil dem Herbst mit seinen Ähren! Lenz ist liebliches Verheißen, Herbst ist freundliches Gewähren. -- Auf des Daches First versammelt, Mahnen zugbereit die Schwalben: »Rüste, Wirt, dich vor dem Winter, Denn das Laub beginnt zu falben. Bleiben mußt du, wenn wir flüchten; Sieh dich vor, es mag dir frommen, Daß wir alles wohlbehalten Finden, wenn wir wiederkommen. Hüte dich vor Trug und Tücke, Dunkles brau'n die dunkeln Nächte; Arges droht dem Herrn des Hofes Oft vom Freunde, oft vom Knechte. Hüte deines Hauses Giebel, Hüte deines Herdes Kohlen; Winterdach ist doppelt nütze; Habe Dank -- und Gott befohlen!« Auf dem Feld zu Bodinkthorpe War die Sichel längst verklungen, Um den Rest der Haferwellen Ward das Weidenband geschlungen. Isenhard, der alte Meier, Rieb vergnügt die braunen Hände: »Kinder, seht, dort kommt der Wagen; Gott sei Dank, wir sind zu Ende! Seht, dort kommt der letzte Wagen: Aiga mit dem bunten Kranze, Kord, der Fiedler, Dierk, der Pfeifer, Laden uns zum Erntetanze. Knechte, seid nicht allzu eifrig, Jedes Hälmlein heimzuholen: Laßt der Flur die letzte Garbe Für des alten Wodan Fohlen; Laßt dem Baum den letzten Apfel Für den alten Wodan selber! Voller trägt aufs Jahr der Wipfel, Und der Weizen färbt sich gelber. Aiga, rümpfe nicht das Näschen! Löblich ist der Brauch der Alten; Auf dem Hof zu Bodinkthorpe Soll man ihn in Ehren halten.« Aiga sprach: »Der Vogelzehent Ist es, den wir gern ertragen, Daß uns nicht die kleinen Bettler Vor der Himmelstür verklagen.« Sprach der Alte: Kleine Aiga, Kluge Aiga, Preis und Ehre Deinem Vater, würd' ich sagen, Wenn ich nicht dein Vater wäre. Denk an deine Sprüche, Aiga, Daß die Worte fein sich schicken Und der Graf und Hildegunde Sie erfreun und Beifall nicken. 15. Vorwärts, Gerd!« -- Der Wagen knarrte, Obenauf im Mägdekreise Dierk und Kord, und laut und lustig Klang des Stoppelliedes Weise. Peitschenknall und Freudenjauchzen; Munter folgten all die Schnitter, Nur der kahle Grimbart hinkte Zögernd nach und lachte bitter: »Schwarzer Graf, du magst dich hüten, Hast mich einen Dieb gescholten Um die Waben, um die Gerste: Schwarzer Graf, es wird vergolten!« Auf dem Hof zu Bodinkthorpe Stand der Graf im Ring der Gäste, Edler Herrn und freier Bauern, Die er lud zum Erntefeste: Bodo, zubenannt der Milde, Hergeschickt von Karl, dem alten Frankenkönig, um im grünen Nethegau des Rechts zu walten. Neidern hieß er noch der Schwarze, Streute gleich in seine Locken Lange schon unholder Winter Silberreif und weiße Flocken. Eine Ros' im wilden Walde, Lieblich ihm zur Seite blühte Hildegund, der heimgegangnen Mutter gleich an Huld und Güte. Gleich der heimgegangnen Mutter Schaltete sie auf dem Hofe; Emsig durch Gemach und Garten Schlüpfte Imma, ihre Zofe. -- Wo sich grün umrankt der Vorbau Wölbte an des Hauses Pforte, Tauschten die entbotnen Männer Mit dem Grafen muntre Worte. Badurad, der gute Bischof, Pries dem Wirt die Paderquelle, Abt Worin von Dreizehnlinden Seiner Weser blaue Welle. Wichtruds Sohn, der fromme Meinulf, Taufkind Karls, des großen Franken, Lauschte lächelnd; Klosterhallen Baut' er selber in Gedanken. Dodiko vom Eberbronnen, Drehend seines Bartes Spitze, Fragte Thietmar, seinen Vetter, Wie der Scharlachrock ihm sitze. Rab, der greise Eschenburger, Sprach, die Hand am breiten Messer: »Deinem Vater, kleiner Dodo, Saß das Wams von Leder besser!« Wolf und Rolf vom Turm erzählten Laut ihr letztes Jagdbegegnis; Theudebert, der Freigeseßne, Rühmte seiner Flur Erträgnis. Elmar, Herr vom Habichtshofe, Trat zum Bischof, seinem Öhmen; Freundlich war er, doch er wollte Nicht die Hand des Jünglings nehmen. 30. Im Gesicht des Heidenmannes Starb ein Lächeln, trüb und schmerzlich; Werinhard, der Freiling, drückte Ihm die Linke fest und herzlich. Gero sah's, der gelbe Franke, Jüngst gesandt als Königsbote, Der dem Gau mit neuen Diensten, Neuem Zins und Zehnten drohte. Herbe war er, doch die Rede Wußt' er schmeichelnd zu versüßen, Wenn er plaudernd in der Halle Saß zu Hildegundens Füßen. Schweigend hört' ihn stets die Jungfrau, Ob er scherzte, ob er klagte; Spöttisch krümmt' er seine Lippe, Als er jetzt zu Elmar sagte: »Stolzer Falk, ein krankes Küchlein Schleppst du heut die lahmen Flügel: Anders sträubtest du die Federn Anderswo -- auf braunem Hügel! Stolzer Falk, du krankes Küchlein, Hat mit ihrem Zaubersude Dich berückt dein holdes Liebchen, Swanahild, die alte Drude, Wenn sie ächzt und Sprüche murmelt Und, bekränzt mit Farn und Nessel, Gaukelt mit verrenkten Gliedern Um den großen Opferkessel?« Elmar zuckte, auf der Stirne Schwoll ihm heiß die Zornesader; Werinhard, der breite Bauer, Raunte leise: »Laß den Hader!« Denn begrüßt von allen nahte Hildegunde mit des grauen Eschenburgers blonden Töchtern Und vom Turm den edlen Frauen. Und ins Tor mit Sang und Jubel Fuhr der Wagen unterdessen; Isenhard, den Hut im Arme, Trat herfür und sprach gemessen: »Herr, das Feld ist abgeerntet, Rüstig regten wir die Glieder! Was ihr körnerweise gabet, Garbenweise bracht' ich's wieder. Herr, auch hab' ich nicht vergessen, Bösen Zauber abzuwehren, Der am Tag der Sonnenwende Dräut den Schoten und den Ähren; Denn am Tag der Sonnenwende Sprengt beim Schall der Abendglocke Schattengleich der Bilwißreiter Durch die Flur auf schwarzem Bocke. Reiten darf der rauhe Unhold Nur, solang der Mesner läutet, Und sein eigen sind die Halme, Die beim Läuten er umreitet. Doch uns konnt' er wenig schaden, Denn ich selber griff zum Strange: Das Johannisabendläuten Währte heuer nicht zu lange!« 45. Lächelnd sprach der fromme Bischof: »Alter, das ist Heidenglauben; Gutes, das uns Gott gegeben, Kann der Böse uns nicht rauben.« Achselzuckend drauf der Meier: »Freilich sind wir Christenleute, Doch es läßt sich nicht verreden, Daß der Bilwißreiter reite.« Alle lachten seines Wortes, Einzig Gero nicht, der grimme. Aiga kam mit ihrem Kranze Und begann mit heller Stimme: Dank dem Herrn des Hauses bringen Seine Mägde, seine Knechte; Immer zielt er auf das Gute, Immer übt er nur das Rechte. Diesen Kranz von goldnen Ähren Halt' ich freudig ihm entgegen; Lohn der Arbeit soll er künden, Menschenfleiß und Gottes Segen. Manches Jahr noch mög' er sorgen Für den Gau, für Hof und Halle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle! -- Gruß und Dank der edeln Jungfrau, Dieses Hauses holdem Kinde; Hoff' ich doch, daß ich im nächsten Lenz auch ihr ein Kränzlein winde; Nicht von Blättern, nicht von Blumen, Die auf fremder Flur gewachsen: Nein, von lieben heimatlichen, Wie sie blühn im Land der Sachsen. Hildegund, sie möge weilen Unter uns, das wünschen alle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle! -- Gern um Gnad' und Gunst begrüß' ich Frau'n und Männer, werte Gäste: Doch den Nachbar soll man ehren, Nächste Hilfe ist die beste. Elmar, Herr vom Habichtshofe, Möcht' auch er ein Kränzlein tragen, Darf er nicht im wüsten Walde Stets durch Moos und Pilze jagen. Giftig, sagt man, sind die Pilze, Und die Natter schläft im Moose; Nah im Garten blüht im hellen Sonnenschein die schönste Rose. Nur erwäg' er, daß der Blume Brausewetter nicht gefalle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle!« -- Kleine Aiga, kluge Aiga, War dein Spruch nicht zu verwegen? Zornig stand der alte Meier, Gero wild, der Graf verlegen. Hildegund, verletzt, entrüstet, Rot und bleich, verwirrt, erschrocken, Senkt' ihr Haupt, auf Stirn und Wangen Rollten ihr die lichten Locken. Aigas blaue Augen lachten, Als ob nichts geschehen wäre; Elmar sagte: »Kleine Aiga, Dankenswert ist gute Lehre.« Rief der Graf: »Ich lob' und lohne Treuen Fleiß und guten Willen; Schnitterdurst ist alte Sage: Eilt nun, gründlich ihn zu stillen. Brauner Met, ihr wackern Leute, Harrt auf euch in vollen Krügen; Trinkt und eßt und dann im Tanze Laßt die Mädchenzöpfe fliegen.« -- An den Tischen auf der Tenne Saß das Volk bei Kraut und Schinken. »Iß und schweig« ist Bauernregel, »Doch versäume nicht zu trinken!« Obenan der alte Meier, Stumm und finster vor sich schauend; Ihn verdrossen Aigas Sprüche. Gerd, der Großknecht, sagte kauend: »Kleine Aiga, kluge Aiga, Runenaiga laß dich nennen; Merke nur, du darfst nicht wieder In die Pilze dich verrennen.« Aiga drauf: »Dich trocknen Knaben Nennt man leider Gerd, den nassen, Wenn ich in die Rosen gehe, Werd' ich dich zu Hause lassen.« Irmin rief, der lahme Kuhhirt: »Fort mit Tischen und mit Bänken! Dierk und Kord, nun pfeift und fiedelt, Daß wir uns im Reigen schwenken!« Hell und lustig klang die Flöte, Hell und lustig sang der Bogen, Und der Knaben Zipfelmützen Und die Mädchenzöpfe flogen. Einer aber saß im Winkel Teilnahmslos und unbeachtet; Trübe war sein dunkles Auge, Seine Stirne gramumnachtet. Becho war's, der letzte Sprosse Aus dem Fürstenstamm der Sorben, Den der Graf am Saaleufer Nach der Schlacht durch Los erworben. Isenhard, der alte Meier, Nahm die volle Birkenkanne, Und mit weicher Stimme sprach er Zu dem heimatlosen Manne: »Becho, du bist immer traurig; Becho, trink und werde munter!« Becho trank, und eine Träne Rann ihm in den Bart hinunter. -- Vielfach ist der Menschen Bürde, Doch am schwersten hat zu tragen, Wer von solcher Höhe stürzte, Daß ein Knecht ihn darf beklagen. -- Und am Tore stand ein andrer, Brauner Bursch' mit nackten Füßen, Eggi, den die Lästerzungen Nur die wilde Katze hießen. Grau, zerfetzt und schief gebunden War das Wams des losen Rangen; Um den Nacken, um die Schläfe Kroch sein Haar wie schwarze Schlangen. Biegsam wie die Haselgerte Und ein Klettrer sondergleichen, Trug er wenig Lust zum Schaffen, Desto mehr zu kecken Streichen. Immer schweifend auf den Bergen, Immer streifend in den Gründen, Tag' und Nächte war er nirgends War er überall zu finden. Fremd, im Schnee, am Winterabend War ein Bub' ins Tal gekommen Und vom Schmied, dem braven Fulko, Mitleidsvoll ins Haus genommen. Schlüpft' er aus des Berges Klüften? War er aus der Luft gefallen? Keiner wußt' es, nur ein seltsam Eibisch Wesen deucht' er allen. Freundlich war zu ihm die Drude, Und ein Jägersmann erzählte, Wie sie einst vor ihrer Grotte Ihm die krausen Locken strählte. Einsam saß er oft und summte Zu der Fiedel fern im Hage Wichtelweisen, fremde Laute, Voll von rührend weicher Klage; Oft auch schauerliche Sänge, Die so wild und zornig lachten, Gleich als schrie' aus ihm der Dunkeln Einer, die im Abgrund schmachten. Schafft' er aber an der Esse, Hei, wie dann die Funken sprühten, Hei, wie Feil' und Amboß sangen Und die schwarzen Augen glühten, Wollt' er eines Kettenhemdes Maschenringe künstlich biegen Oder in ein Helmgewölbe Zierlich Niet und Nagel fügen. Staunend blickte dann der Meister Auf des Knaben kluge Hände: »Lernt' er bei den kleinen Schmieden Goldemars im Berggelände?« -- Jetzt am Tore, schalkhaft lächelnd, Blinzt' er seitwärts nach den Frauen. Nur das Weiße seiner Augen Sah man unter dunkeln Brauen. Aiga rief: »Nimm hin, mein Kätzchen, Kraut und Schinken, seltne Gaben! Ratt' und Maus, dein täglich Wildbret, Kannst du allerorten haben. Ratt' und Maus, mein wildes Kätzchen, Sie genügten dir bis heute; Wirst du erst ein großer Kater, Machst du Jagd auf größre Beute.« Er, die weißen Zähne zeigend, Lachte hell; im Bogensatze Hüpft' er fort, und in den Bäumen Klang der Schrei der wilden Katze. -- Aber in der großen Halle Für des Hauses liebe Gäste War die lange Ehrentafel Zugerichtet auf das beste; Zierlich mit Wacholdernadeln Überstreut des Saales Boden; Herber Waldduft quoll erfrischend Durch die Fenster aus den Loden. Rechts vom Grafen saß der Bischof, Links der hagre Königsbote, Weiterab die edeln Herren, Unten Theudebert, der rote; Elmar, nächst den freien Bauern, Neben Werinhard, dem Riesen; Jedem war nach Ehr' und Alter Wohlgewählt sein Platz gewiesen. Seitwärts, doch ein wenig höher, War der Sitz der holden Frauen; Hildegund, die scheue Taube, Wagte kaum nur aufzuschauen. Munter an der Männer Tische Ging das Methorn in die Runde: Rascher klopften alle Herzen, Leichter glitt das Wort vom Munde. Rief der Graf: »Vielwerten Gästen Stehn zu Dienst des Hauses Gaben, Hildegund, zum Ehrentrunke Gib das Beste, das wir haben!« Und die Jungfrau, sanft errötend, Nahm den schön geformten Becher, Und des Rieslings goldne Zähre Bot sie freundlich jedem Zecher. Als an Elmar kam die Reihe, Senkte schüchtern sie die Lider, Sie erglühte, und ein leises Zittern rann durch ihre Glieder. Murrend, mit gesenktem Kopfe, Blickte Gero von der Seite, Gleich dem Hunde, dem ein andrer Zu entreißen droht die Beute: Knurrend hält er seinen Knochen, Und mit borstig rauher Mähne Zeigt er seinem Widersacher Blut'gen Blicks die scharfen Zähne. -- Sprach der Bischof: »Heil dem Lande, Das solch edle Tropfen sendet! Heil dem Hause, das sie eignet, Heil dem Wirte, der sie spendet!« Und mit Jubel für den Grafen, Für die Tochter ward getrunken; Elmar schwang den leeren Becher, Geros Auge sprühte Funken. Zischelnd sprach er: »Stolzer Falke, Traun, du bist ein Roßfleischesser! Da du Hirsch und Huhn verschmähtest, Muß ich fragen: Schmeckt es besser? Rühmest du vor aller Speise Hengstgekrös' und Opferkuchen?« Elmar lächelte gelassen: »Beides magst du selbst versuchen.« Gero rief: »Den Sachsengöttern Dienen ist so dumm als eitel; Ist ihr König doch ein blinder Bettelmann mit kahlem Scheitel!« Elmar drauf: »Das Sonnenauge Sieht die Guten wie die Bösen, Und der Nimmermüde wechselt Sein Gewand, doch nie sein Wesen.« Weiter spöttelte der Franke: »Deine Klugheit möcht' ich preisen! Gib mir Rat; der Mund des Toren Redet oft das Wort des Weisen. Krank ist mir die falbe Stute, Sie verschmäht ihr liebstes Futter; Man erzählt mir, Zauberkünste Lerntest du von deiner Mutter, Die mit starken Runenliedern Knoten knüpfte, Ketten sprengte, Wetter rief und Stürme stillte Und bergan die Fluten drängte; Die mit mächtiger Beschwörung Kocht' im Kessel dunkle Kräuter, Mit Verwünschung --« »Falsche Zunge«, Brauste Elmar, »sprich nicht weiter! Eitler Gauch! Mit gift'gen Pfeilen Trafst du mich: ich konnt' es tragen: Gotteslästrung rächen Götter, Menschen hören sie -- und zagen. Doch von ihr, um die ich traure, Deren dunkelster Gedanke Lichter war als Frankentugend, Sollst du schweigen, schnöder Franke, Schweigen, sonst -- mit diesem Schwerte Schlag' ich dich zu Grund und Boden: Helfe mir der starke Donar, Helfe mir der alte Woden!« -- Aufgerichtet stand der Sachse, Riesenhaft und schultermächtig; Seine Flammenaugen ruhten Auf dem Franken zornesmächtig. Todesstille rings im Saale, Geros Hand entfiel der Becher; Starr die Männer; Hildegunde Blickte flehend auf den Sprecher. Doch der Graf begann mit Würde: »Meines Hauses guten Frieden Hat mit Frevelmut gebrochen Deines Trotzes Übersieden; Schwer gekränkt des Königs Boten, Meinen Gast, den in der Mitte Meiner Gäste hochzuachten Dir befahl so Pflicht wie Sitte. Nachsicht deiner Jugend; dennoch Deucht mir, daß du besser tätest, Wenn du dieses Saales Schwelle Fürderhin nicht mehr beträtest.« Elmar neigte sich und sagte: »Graf, ich ehr' in allen Treuen Eure Worte; meiner Worte Hab' ich keines zu bereuen.« -- Elmar ging; doch mit dem Frieden War der Frohsinn, sein Genosse, Fortgeflogen; alle Gäste Heischten mit Vergunst die Rosse. Sprach der Bischof: »Er verwehrte Die Beschimpfung einer Toten, Seiner Mutter, meiner Schwester, Und im Vierten ist's geboten!« Traurig stieg er in den Sattel; Nebel braute in den Gründen, Als er mit Worin, dem Abte, Ritt zum Kloster Dreizehnlinden.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), "Das Erntefest", appears in Dreizehnlinden, no. 6
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Mondbeglänzt im stillen Walde  [sung text not yet checked]
Mondbeglänzt im stillen Walde Schläft der Teich in Farn und Moose; Mitternächtlich aus der Tiefe Taucht die bleiche Wasserrose. Träumend nicken Buch' und Birke; Nicht ein Flüstern, nicht ein Schaudern, Um im Schlummer nicht das süße Waldgeheimnis auszuplaudern. Nenuphar, die weiße Blume, Birgt sich gern in Nacht und Schweigen; Nur des Himmels treuen Sternen Wagt sie schüchtern sich zu zeigen! Nur den kalten keuschen Lichtern, Die da dämmern fern und trübe: -- Nenuphar, du weiße Blume, O wie gleichst du meiner Liebe!
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 6
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani5. Aiga's Erntelied  [sung text not yet checked]
Heil dem Lenz mit seinen Blumen, Heil dem Herbst mit seinen Ähren! Lenz ist liebliches Verheißen, Herbst ist freundliches Gewähren. -- Auf des Daches First versammelt, Mahnen zugbereit die Schwalben: »Rüste, Wirt, dich vor dem Winter, Denn das Laub beginnt zu falben. Bleiben mußt du, wenn wir flüchten; Sieh dich vor, es mag dir frommen, Daß wir alles wohlbehalten Finden, wenn wir wiederkommen. Hüte dich vor Trug und Tücke, Dunkles brau'n die dunkeln Nächte; Arges droht dem Herrn des Hofes Oft vom Freunde, oft vom Knechte. Hüte deines Hauses Giebel, Hüte deines Herdes Kohlen; Winterdach ist doppelt nütze; Habe Dank -- und Gott befohlen!« Auf dem Feld zu Bodinkthorpe War die Sichel längst verklungen, Um den Rest der Haferwellen Ward das Weidenband geschlungen. Isenhard, der alte Meier, Rieb vergnügt die braunen Hände: »Kinder, seht, dort kommt der Wagen; Gott sei Dank, wir sind zu Ende! Seht, dort kommt der letzte Wagen: Aiga mit dem bunten Kranze, Kord, der Fiedler, Dierk, der Pfeifer, Laden uns zum Erntetanze. Knechte, seid nicht allzu eifrig, Jedes Hälmlein heimzuholen: Laßt der Flur die letzte Garbe Für des alten Wodan Fohlen; Laßt dem Baum den letzten Apfel Für den alten Wodan selber! Voller trägt aufs Jahr der Wipfel, Und der Weizen färbt sich gelber. Aiga, rümpfe nicht das Näschen! Löblich ist der Brauch der Alten; Auf dem Hof zu Bodinkthorpe Soll man ihn in Ehren halten.« Aiga sprach: »Der Vogelzehent Ist es, den wir gern ertragen, Daß uns nicht die kleinen Bettler Vor der Himmelstür verklagen.« Sprach der Alte: Kleine Aiga, Kluge Aiga, Preis und Ehre Deinem Vater, würd' ich sagen, Wenn ich nicht dein Vater wäre. Denk an deine Sprüche, Aiga, Daß die Worte fein sich schicken Und der Graf und Hildegunde Sie erfreun und Beifall nicken. 15. Vorwärts, Gerd!« -- Der Wagen knarrte, Obenauf im Mägdekreise Dierk und Kord, und laut und lustig Klang des Stoppelliedes Weise. Peitschenknall und Freudenjauchzen; Munter folgten all die Schnitter, Nur der kahle Grimbart hinkte Zögernd nach und lachte bitter: »Schwarzer Graf, du magst dich hüten, Hast mich einen Dieb gescholten Um die Waben, um die Gerste: Schwarzer Graf, es wird vergolten!« Auf dem Hof zu Bodinkthorpe Stand der Graf im Ring der Gäste, Edler Herrn und freier Bauern, Die er lud zum Erntefeste: Bodo, zubenannt der Milde, Hergeschickt von Karl, dem alten Frankenkönig, um im grünen Nethegau des Rechts zu walten. Neidern hieß er noch der Schwarze, Streute gleich in seine Locken Lange schon unholder Winter Silberreif und weiße Flocken. Eine Ros' im wilden Walde, Lieblich ihm zur Seite blühte Hildegund, der heimgegangnen Mutter gleich an Huld und Güte. Gleich der heimgegangnen Mutter Schaltete sie auf dem Hofe; Emsig durch Gemach und Garten Schlüpfte Imma, ihre Zofe. -- Wo sich grün umrankt der Vorbau Wölbte an des Hauses Pforte, Tauschten die entbotnen Männer Mit dem Grafen muntre Worte. Badurad, der gute Bischof, Pries dem Wirt die Paderquelle, Abt Worin von Dreizehnlinden Seiner Weser blaue Welle. Wichtruds Sohn, der fromme Meinulf, Taufkind Karls, des großen Franken, Lauschte lächelnd; Klosterhallen Baut' er selber in Gedanken. Dodiko vom Eberbronnen, Drehend seines Bartes Spitze, Fragte Thietmar, seinen Vetter, Wie der Scharlachrock ihm sitze. Rab, der greise Eschenburger, Sprach, die Hand am breiten Messer: »Deinem Vater, kleiner Dodo, Saß das Wams von Leder besser!« Wolf und Rolf vom Turm erzählten Laut ihr letztes Jagdbegegnis; Theudebert, der Freigeseßne, Rühmte seiner Flur Erträgnis. Elmar, Herr vom Habichtshofe, Trat zum Bischof, seinem Öhmen; Freundlich war er, doch er wollte Nicht die Hand des Jünglings nehmen. 30. Im Gesicht des Heidenmannes Starb ein Lächeln, trüb und schmerzlich; Werinhard, der Freiling, drückte Ihm die Linke fest und herzlich. Gero sah's, der gelbe Franke, Jüngst gesandt als Königsbote, Der dem Gau mit neuen Diensten, Neuem Zins und Zehnten drohte. Herbe war er, doch die Rede Wußt' er schmeichelnd zu versüßen, Wenn er plaudernd in der Halle Saß zu Hildegundens Füßen. Schweigend hört' ihn stets die Jungfrau, Ob er scherzte, ob er klagte; Spöttisch krümmt' er seine Lippe, Als er jetzt zu Elmar sagte: »Stolzer Falk, ein krankes Küchlein Schleppst du heut die lahmen Flügel: Anders sträubtest du die Federn Anderswo -- auf braunem Hügel! Stolzer Falk, du krankes Küchlein, Hat mit ihrem Zaubersude Dich berückt dein holdes Liebchen, Swanahild, die alte Drude, Wenn sie ächzt und Sprüche murmelt Und, bekränzt mit Farn und Nessel, Gaukelt mit verrenkten Gliedern Um den großen Opferkessel?« Elmar zuckte, auf der Stirne Schwoll ihm heiß die Zornesader; Werinhard, der breite Bauer, Raunte leise: »Laß den Hader!« Denn begrüßt von allen nahte Hildegunde mit des grauen Eschenburgers blonden Töchtern Und vom Turm den edlen Frauen. Und ins Tor mit Sang und Jubel Fuhr der Wagen unterdessen; Isenhard, den Hut im Arme, Trat herfür und sprach gemessen: »Herr, das Feld ist abgeerntet, Rüstig regten wir die Glieder! Was ihr körnerweise gabet, Garbenweise bracht' ich's wieder. Herr, auch hab' ich nicht vergessen, Bösen Zauber abzuwehren, Der am Tag der Sonnenwende Dräut den Schoten und den Ähren; Denn am Tag der Sonnenwende Sprengt beim Schall der Abendglocke Schattengleich der Bilwißreiter Durch die Flur auf schwarzem Bocke. Reiten darf der rauhe Unhold Nur, solang der Mesner läutet, Und sein eigen sind die Halme, Die beim Läuten er umreitet. Doch uns konnt' er wenig schaden, Denn ich selber griff zum Strange: Das Johannisabendläuten Währte heuer nicht zu lange!« 45. Lächelnd sprach der fromme Bischof: »Alter, das ist Heidenglauben; Gutes, das uns Gott gegeben, Kann der Böse uns nicht rauben.« Achselzuckend drauf der Meier: »Freilich sind wir Christenleute, Doch es läßt sich nicht verreden, Daß der Bilwißreiter reite.« Alle lachten seines Wortes, Einzig Gero nicht, der grimme. Aiga kam mit ihrem Kranze Und begann mit heller Stimme: Dank dem Herrn des Hauses bringen Seine Mägde, seine Knechte; Immer zielt er auf das Gute, Immer übt er nur das Rechte. Diesen Kranz von goldnen Ähren Halt' ich freudig ihm entgegen; Lohn der Arbeit soll er künden, Menschenfleiß und Gottes Segen. Manches Jahr noch mög' er sorgen Für den Gau, für Hof und Halle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle! -- Gruß und Dank der edeln Jungfrau, Dieses Hauses holdem Kinde; Hoff' ich doch, daß ich im nächsten Lenz auch ihr ein Kränzlein winde; Nicht von Blättern, nicht von Blumen, Die auf fremder Flur gewachsen: Nein, von lieben heimatlichen, Wie sie blühn im Land der Sachsen. Hildegund, sie möge weilen Unter uns, das wünschen alle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle! -- Gern um Gnad' und Gunst begrüß' ich Frau'n und Männer, werte Gäste: Doch den Nachbar soll man ehren, Nächste Hilfe ist die beste. Elmar, Herr vom Habichtshofe, Möcht' auch er ein Kränzlein tragen, Darf er nicht im wüsten Walde Stets durch Moos und Pilze jagen. Giftig, sagt man, sind die Pilze, Und die Natter schläft im Moose; Nah im Garten blüht im hellen Sonnenschein die schönste Rose. Nur erwäg' er, daß der Blume Brausewetter nicht gefalle: Lustig spielt, ihr Musikanten, Daß es durch die Berge schalle!« -- Kleine Aiga, kluge Aiga, War dein Spruch nicht zu verwegen? Zornig stand der alte Meier, Gero wild, der Graf verlegen. Hildegund, verletzt, entrüstet, Rot und bleich, verwirrt, erschrocken, Senkt' ihr Haupt, auf Stirn und Wangen Rollten ihr die lichten Locken. Aigas blaue Augen lachten, Als ob nichts geschehen wäre; Elmar sagte: »Kleine Aiga, Dankenswert ist gute Lehre.« Rief der Graf: »Ich lob' und lohne Treuen Fleiß und guten Willen; Schnitterdurst ist alte Sage: Eilt nun, gründlich ihn zu stillen. Brauner Met, ihr wackern Leute, Harrt auf euch in vollen Krügen; Trinkt und eßt und dann im Tanze Laßt die Mädchenzöpfe fliegen.« -- An den Tischen auf der Tenne Saß das Volk bei Kraut und Schinken. »Iß und schweig« ist Bauernregel, »Doch versäume nicht zu trinken!« Obenan der alte Meier, Stumm und finster vor sich schauend; Ihn verdrossen Aigas Sprüche. Gerd, der Großknecht, sagte kauend: »Kleine Aiga, kluge Aiga, Runenaiga laß dich nennen; Merke nur, du darfst nicht wieder In die Pilze dich verrennen.« Aiga drauf: »Dich trocknen Knaben Nennt man leider Gerd, den nassen, Wenn ich in die Rosen gehe, Werd' ich dich zu Hause lassen.« Irmin rief, der lahme Kuhhirt: »Fort mit Tischen und mit Bänken! Dierk und Kord, nun pfeift und fiedelt, Daß wir uns im Reigen schwenken!« Hell und lustig klang die Flöte, Hell und lustig sang der Bogen, Und der Knaben Zipfelmützen Und die Mädchenzöpfe flogen. Einer aber saß im Winkel Teilnahmslos und unbeachtet; Trübe war sein dunkles Auge, Seine Stirne gramumnachtet. Becho war's, der letzte Sprosse Aus dem Fürstenstamm der Sorben, Den der Graf am Saaleufer Nach der Schlacht durch Los erworben. Isenhard, der alte Meier, Nahm die volle Birkenkanne, Und mit weicher Stimme sprach er Zu dem heimatlosen Manne: »Becho, du bist immer traurig; Becho, trink und werde munter!« Becho trank, und eine Träne Rann ihm in den Bart hinunter. -- Vielfach ist der Menschen Bürde, Doch am schwersten hat zu tragen, Wer von solcher Höhe stürzte, Daß ein Knecht ihn darf beklagen. -- Und am Tore stand ein andrer, Brauner Bursch' mit nackten Füßen, Eggi, den die Lästerzungen Nur die wilde Katze hießen. Grau, zerfetzt und schief gebunden War das Wams des losen Rangen; Um den Nacken, um die Schläfe Kroch sein Haar wie schwarze Schlangen. Biegsam wie die Haselgerte Und ein Klettrer sondergleichen, Trug er wenig Lust zum Schaffen, Desto mehr zu kecken Streichen. Immer schweifend auf den Bergen, Immer streifend in den Gründen, Tag' und Nächte war er nirgends War er überall zu finden. Fremd, im Schnee, am Winterabend War ein Bub' ins Tal gekommen Und vom Schmied, dem braven Fulko, Mitleidsvoll ins Haus genommen. Schlüpft' er aus des Berges Klüften? War er aus der Luft gefallen? Keiner wußt' es, nur ein seltsam Eibisch Wesen deucht' er allen. Freundlich war zu ihm die Drude, Und ein Jägersmann erzählte, Wie sie einst vor ihrer Grotte Ihm die krausen Locken strählte. Einsam saß er oft und summte Zu der Fiedel fern im Hage Wichtelweisen, fremde Laute, Voll von rührend weicher Klage; Oft auch schauerliche Sänge, Die so wild und zornig lachten, Gleich als schrie' aus ihm der Dunkeln Einer, die im Abgrund schmachten. Schafft' er aber an der Esse, Hei, wie dann die Funken sprühten, Hei, wie Feil' und Amboß sangen Und die schwarzen Augen glühten, Wollt' er eines Kettenhemdes Maschenringe künstlich biegen Oder in ein Helmgewölbe Zierlich Niet und Nagel fügen. Staunend blickte dann der Meister Auf des Knaben kluge Hände: »Lernt' er bei den kleinen Schmieden Goldemars im Berggelände?« -- Jetzt am Tore, schalkhaft lächelnd, Blinzt' er seitwärts nach den Frauen. Nur das Weiße seiner Augen Sah man unter dunkeln Brauen. Aiga rief: »Nimm hin, mein Kätzchen, Kraut und Schinken, seltne Gaben! Ratt' und Maus, dein täglich Wildbret, Kannst du allerorten haben. Ratt' und Maus, mein wildes Kätzchen, Sie genügten dir bis heute; Wirst du erst ein großer Kater, Machst du Jagd auf größre Beute.« Er, die weißen Zähne zeigend, Lachte hell; im Bogensatze Hüpft' er fort, und in den Bäumen Klang der Schrei der wilden Katze. -- Aber in der großen Halle Für des Hauses liebe Gäste War die lange Ehrentafel Zugerichtet auf das beste; Zierlich mit Wacholdernadeln Überstreut des Saales Boden; Herber Waldduft quoll erfrischend Durch die Fenster aus den Loden. Rechts vom Grafen saß der Bischof, Links der hagre Königsbote, Weiterab die edeln Herren, Unten Theudebert, der rote; Elmar, nächst den freien Bauern, Neben Werinhard, dem Riesen; Jedem war nach Ehr' und Alter Wohlgewählt sein Platz gewiesen. Seitwärts, doch ein wenig höher, War der Sitz der holden Frauen; Hildegund, die scheue Taube, Wagte kaum nur aufzuschauen. Munter an der Männer Tische Ging das Methorn in die Runde: Rascher klopften alle Herzen, Leichter glitt das Wort vom Munde. Rief der Graf: »Vielwerten Gästen Stehn zu Dienst des Hauses Gaben, Hildegund, zum Ehrentrunke Gib das Beste, das wir haben!« Und die Jungfrau, sanft errötend, Nahm den schön geformten Becher, Und des Rieslings goldne Zähre Bot sie freundlich jedem Zecher. Als an Elmar kam die Reihe, Senkte schüchtern sie die Lider, Sie erglühte, und ein leises Zittern rann durch ihre Glieder. Murrend, mit gesenktem Kopfe, Blickte Gero von der Seite, Gleich dem Hunde, dem ein andrer Zu entreißen droht die Beute: Knurrend hält er seinen Knochen, Und mit borstig rauher Mähne Zeigt er seinem Widersacher Blut'gen Blicks die scharfen Zähne. -- Sprach der Bischof: »Heil dem Lande, Das solch edle Tropfen sendet! Heil dem Hause, das sie eignet, Heil dem Wirte, der sie spendet!« Und mit Jubel für den Grafen, Für die Tochter ward getrunken; Elmar schwang den leeren Becher, Geros Auge sprühte Funken. Zischelnd sprach er: »Stolzer Falke, Traun, du bist ein Roßfleischesser! Da du Hirsch und Huhn verschmähtest, Muß ich fragen: Schmeckt es besser? Rühmest du vor aller Speise Hengstgekrös' und Opferkuchen?« Elmar lächelte gelassen: »Beides magst du selbst versuchen.« Gero rief: »Den Sachsengöttern Dienen ist so dumm als eitel; Ist ihr König doch ein blinder Bettelmann mit kahlem Scheitel!« Elmar drauf: »Das Sonnenauge Sieht die Guten wie die Bösen, Und der Nimmermüde wechselt Sein Gewand, doch nie sein Wesen.« Weiter spöttelte der Franke: »Deine Klugheit möcht' ich preisen! Gib mir Rat; der Mund des Toren Redet oft das Wort des Weisen. Krank ist mir die falbe Stute, Sie verschmäht ihr liebstes Futter; Man erzählt mir, Zauberkünste Lerntest du von deiner Mutter, Die mit starken Runenliedern Knoten knüpfte, Ketten sprengte, Wetter rief und Stürme stillte Und bergan die Fluten drängte; Die mit mächtiger Beschwörung Kocht' im Kessel dunkle Kräuter, Mit Verwünschung --« »Falsche Zunge«, Brauste Elmar, »sprich nicht weiter! Eitler Gauch! Mit gift'gen Pfeilen Trafst du mich: ich konnt' es tragen: Gotteslästrung rächen Götter, Menschen hören sie -- und zagen. Doch von ihr, um die ich traure, Deren dunkelster Gedanke Lichter war als Frankentugend, Sollst du schweigen, schnöder Franke, Schweigen, sonst -- mit diesem Schwerte Schlag' ich dich zu Grund und Boden: Helfe mir der starke Donar, Helfe mir der alte Woden!« -- Aufgerichtet stand der Sachse, Riesenhaft und schultermächtig; Seine Flammenaugen ruhten Auf dem Franken zornesmächtig. Todesstille rings im Saale, Geros Hand entfiel der Becher; Starr die Männer; Hildegunde Blickte flehend auf den Sprecher. Doch der Graf begann mit Würde: »Meines Hauses guten Frieden Hat mit Frevelmut gebrochen Deines Trotzes Übersieden; Schwer gekränkt des Königs Boten, Meinen Gast, den in der Mitte Meiner Gäste hochzuachten Dir befahl so Pflicht wie Sitte. Nachsicht deiner Jugend; dennoch Deucht mir, daß du besser tätest, Wenn du dieses Saales Schwelle Fürderhin nicht mehr beträtest.« Elmar neigte sich und sagte: »Graf, ich ehr' in allen Treuen Eure Worte; meiner Worte Hab' ich keines zu bereuen.« -- Elmar ging; doch mit dem Frieden War der Frohsinn, sein Genosse, Fortgeflogen; alle Gäste Heischten mit Vergunst die Rosse. Sprach der Bischof: »Er verwehrte Die Beschimpfung einer Toten, Seiner Mutter, meiner Schwester, Und im Vierten ist's geboten!« Traurig stieg er in den Sattel; Nebel braute in den Gründen, Als er mit Worin, dem Abte, Ritt zum Kloster Dreizehnlinden.
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), "Das Erntefest", appears in Dreizehnlinden, no. 6
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Hildegundens Nachruf (Vogelfrei)  [sung text not yet checked]
Selig fahre, Der da fährt, des Herzens stiller Trautgesell seit manchem Jahre! Wo er wolle, wo er wohne, Weile Friede, wie da weilte, Da die Reine des genesen, Der der Welt die Wunden heilte. Der der Welt die Wunden heilte, Möge sein in Gnaden pflegen, Mag' im fernen fremden Lande Ihn geleiten und umhegen; Ihn umhegen und geleiten, Daß er gute Herberg finde; All die Hüterschar des Himmels Sei ihm holdes Fahrtgesinde; Sei ihm treuer Weggenosse, Der Tobias' Sohn gen Meden Und zurück zu Herd und Hufe Führte durch Gebirg und Öden! Und du Hochgebenedeite, Die zu helfen nie versagte, Wenn ein Herz voll Harm und Sorge All sein stummes Weh dir klagte: Hehre Frau, zu deinen Füßen Weint die Jungfrau: selig fahre, Der da fährt, des Herzens stiller Trautgesell seit manchem Jahre!
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), appears in Dreizehnlinden, in 11. Vogelfrei
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Andre, denen Lied geschehen (Hildegundens Trauer.)  [sung text not yet checked]
Andre, denen Leid geschehen, Dürfen klagen, ich muß schweigen; Wankt mein Mut in Furcht und Trauer, Heitre Miene muß ich zeigen. Die mir ratend helfen könnte, Schläft hier unterm kalten Steine; An der Linde ihr zu Häupten Sitz' ich oft und weine, weine, Leise nur; ein Mutterschlummer Ist so leicht, sie würd' es hören; Nein, es darf des Kindes Klage Ihre Seligkeit nicht stören! Wenn es schauert hoch im Wipfel, Neig' ich mich zu bangem Lauschen: Sind es liebe Flüsterworte? Ach, es ist nur Windesrauschen! Weiß sie nicht, was mir geschehen, Hütet euch, daß ihr es saget, Kleine Engel, die ihr Botschaft Zwischen Erd' und Himmel traget. O, sie würde, Urlaub heischend, An der goldnen Pforte stehen; O, sie würd' im Himmel weinen, Wüßte sie, was mir geschehen!
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 1
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Finstre Nacht und kalter Regen  [sung text not yet checked]
Finstre Nacht und kalter Regen, Und der Wald erseufzt im Winde: O ihr Stürme, wilde Wetter, Wenn er lebt, o seid ihm linde! Treibt sein Kiel auf dunkelm Meere Über Klippen, über Schlünde, All ihr Wasser, all ihr Wogen, Wenn er lebt, o seid ihm linde! Irrt er auf verlaßner Heide, Suchend, wo er Obdach finde, Führt ihn, all ihr guten Sterne, Wenn er lebt, o seid ihm linde! All ihr Engel, ihr, der reichen Himmelsburgen Ingesinde, Wo er ringe, wo er kämpfe, Wo er sei, o seid ihm linde!
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Wenig sprach er  [sung text not yet checked]
Wenig sprach er stets, und einsam Ging er meist auf stillen Wegen Längs des Bachs, durch Wies' und Saaten Und in fernen Waldgehegen. Daß er niemals, was er meinte, Mir gestanden, darf's mich kränken? O ich weiß ja, unsre Liebe Ist so alt als unser Denken. Beben sah ich seine Lippe, Seine Wange sah ich brennen, Und sein tiefes treues Auge Sagte mehr, als Worte können.
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Geh' ich einsam durch die Büsche (Elmar im Klostergarten)  [sung text not yet checked]
"Geh' ich einsam durch die Büsche, Sitz' ich einsam in der Zelle, Unablässig mir zur Seite Folgt ein treuer Sprechgeselle. Immer surrt er: "harre, harre!" Immer raunt er: "bleibe, bleibe; Alles fügt sich, eh' im höchsten Sommer steht die Sonnenscheibe!" Und ich harre, weil ich tiefer In mein Suchen mich versenke, Und ich bleibe, -- und ich bleibe, Hilda, weil ich dein gedenke."
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 19. Elmar im Klostergarten, no. 12, first published 1878
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Wüsst' ich sie im sichern Hafen (Elmar im Klostergarten)  [sung text not yet checked]
"Wüßt' ich sie im sichern Hafen, Mit den Stürmen kämpft' ich gerne, Alle Schmerzen wollt' ich dulden, Bliebe jeder Schmerz ihr ferne. Wär' ihr besser, möcht' ich lieber, Daß sie keine Schmerzen trüge, Daß, sooft sie mein gedenket, Banger nicht das Herz ihr schlüge? Daß sie mein nicht mehr gedächte? Herbstes Wort von allen herben! Bittrer Tod: Vergessenwerden Ist noch bitterer als Sterben. Eine Lieb' ist keine Liebe; Daß sie durch zwei Herzen gehe, Ist ihr Recht, und beiden bringe Sehnend Leid und wundes Wehe."
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 19. Elmar im Klostergarten, no. 14, first published 1878
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Wunderlich! ein altes Märchen  [sung text not yet checked]
"Wunderlich! Ein altes Märchen Deucht es mir, gehört im Traume: Sinnend, einen Kranz im Schoße, Saß sie unterm Apfelbaume. Weiße Blütenblätter streifend Von der Achsel, aus den Locken, Gab sie mir den Gruß zurücke Hold errötend, süß erschrocken. Eines hatt' ich ihr zu sagen; Statt des einen sagt' ich immer, Was ich nicht zu sagen hatte, Was ich hatte, sagt' ich nimmer. Von dem großen grauen Wolfshund, Ihrem treusten Weggesellen, Von der Brut im Nest der Amsel Sprach ich und des Bachs Forellen. Wunderlich! Geschliffne Äxte Sah ich furchtlos auf mich zücken, Und vor einem Mädchen stand ich Zaghaft mit gesenkten Blicken."
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 19. Elmar im Klostergarten, no. 16, first published 1878
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Hell im Chor der Klosterkirche (Im Klosterchor)  [sung text not yet checked]
Hell im Chor der Klosterkirche Flammten weiße Opferkerzen: Heller brannten, heißer glühten Opferfrohe Menschenherzen. Auf dem Altar frische Sträuße: Heiliger und reiner blühte Ros' und Lilie in der Beter Stillandächtigem Gemüte. Elmar kniete vor den Staffeln Im Gewand von weißem Linnen, Sanft gebückt, geschloßnen Auges, Wie versenkt in sel'ges Sinnen; Auf dem Antlitz Fried' und Freude, Zartes Rot auf Kinn und Wangen, Gleich als sei ein heil'ges Feuer Warm im Herzen aufgegangen. Und ein Strahl der Frühlingssonne Glitt hinein mit goldnem Glanze Und umwob des Jünglings Locken Wie mit einem Glorienkranze. Denn er siegte, und soeben, Von des Abtes Hand ergossen, Hatte das geweihte Wasser Gnadenreich sein Haupt umflossen, Dank dem Prior, der dem Ringer Erst ein Helfer war und Rater, Jetzt des Überwinders Zeuge, Jetzt im Geist sein zweiter Vater. Beide knieten ihm zur Seite, Markward und Warin, die Greise; Dankgebete, Segenswünsche Flüsterten die Lippen leise. Rechts und links die frommen Mönche Auf den dunkeln Eichenbänken In Betrachtung; mancher mochte Eigner Kämpfe still gedenken. Sigeward, dem Sänger, tropften In den Bart viel heiße Zähren, Und der gute Beda konnte Kaum des Schluchzens sich erwehren. Langes Schweigen; und ins Fenster Nickten Blatt und Blütenflocken, Und die warmen Sonnenlichter Spielten um des Jünglings Locken; Und die Sträuße auf dem Altar Hauchten ihre Opferdüfte; Und der Andacht Blumenkelche Strebten in die Himmelslüfte; Und die Weserwelle rauschte, Und ein Bussard rief vom Walde Einsam über Tannenwipfeln: »Junger Weidmann, kommst du balde?« Und der Fink im Garten lockte: »O wie ist die Welt so sonnig, Und das Wiegen und das Fliegen In der Luft, wie ist es wonnig!« Lockt und ladet nur, ihr Rufer, Wiegt euch nur, ihr Lüfteschwimmer: Den ihr meint, er will nicht kommen, Den ihr ruft, er hört euch nimmer. -- Dann, sich mühevoll erhebend, Sprach der Abt von Dreizehnlinden: »Selig sind, die Leid getragen, Denn sie werden Tröstung finden! Sei willkommen! -- Elmar, endlich Stehst du an den Altarstufen Deines Gottes, der durch Schmerzen Längst dich liebevoll gerufen. Wohl durch Schmerzen! Eines Neidings Arge List, Verrat der Feigen, Bann und Schmach und schweres Siechtum Mochten tief das Haupt dir beugen. Und du kamst! -- Um Gut und Ehre? Kamst, um Eine zu gewinnen, Die du seit der Kindheit Tagen Heimlich trugst in treuen Sinnen? O du kamst, um deiner Seele Eine Ruhstatt zu erringen, Die du fandest; dem Aufricht'gen Läßt es Gott der Herr gelingen. Fandest du durch Lehr' und Leitung, Du aus dir des Heiles Pfade? Durch Gebet für dich? -- Das alles Frommt, doch rettet Gottes Gnade. Ihm der Dank, und aufwärts richte Deine Augen mit Vertrauen: Selig sind, die reinen Herzens, Denn sie werden Gott anschauen!« Elmar sprach: »Das neue Leben Ging mir auf, das vielersehnte: Der Verstürmte kam zum Hafen, Als er zu versinken wähnte. Was er zu erjagen suchte, Ruhelos in schweren Stunden, Ruhelos in Haß und Fehde, Hat er endlich hier gefunden. Den Vergeßnen, Hoffnungslosen, Duldet ihn, ihr guten Väter, Heißt er auch ein vogelfreier Landesflüchtiger Verräter! Duldet ihn, er dient euch gerne, Und, so ihr ihn wert erachtet, Prüft und nehmt in eure Mitte Einen, der nach Einkehr schmachtet; Denn er hat nach Wahn und Wirrsal Viel zu danken, viel zu sehnen; All die Schuld bezahlt' er nimmer, Dürft' er alt sein Leben dienen.« Sprach der Prior: »Du mußt harren: Gott wird raten; sei nur stille! Kennst du dich? In jungen Herzen Frühlingsschnee ist Wunsch und Wille. Jedem taugt es nicht, gesondert Vom Gewühl der Welt, der argen, Stumm in öder Klosterzelle Sich lebendig einzusargen. Dienen? Wohl! Zum Dienst bedarf es Hier der Beter, dort der Streiter; Weißt du, was du sollst? Die Gnade, Die dich führte, führt dich weiter. Harre nur!« -- Des Jünglings Auge Sank, es glühten Stirn und Wangen; Pater Ivo seufzte leise, Und die schwarzen Mönche sangen: »Auf der Heid' ein Wolkenschatten Fährt dahin das Menschenleben: Zittert! In des Lebens Mitte Sind vom Tode wir umgeben. Und der Tod, der grimme Schütze, Hehlings ohne Köcherklirren Tritt er an, und unaufhaltsam Pfeil auf Pfeile läßt er schwirren, Bleicher Jäger; was da atmet, Königsleute, Bettelleute, Alle Riesen, alle Krüppel, Alle sind sie seine Beute. Und er bläst sein Horn; so traurig Ist der Hall, so seltsam eigen: All die Krüppel, all die Riesen, Alles Fleisch muß an den Reigen. Und er bläst sein Horn, und alle Müssen an den Tanz sie treten, Ob sie lachen oder weinen, Ob sie fluchen oder beten. Niederwärts! Die Linnen flattern; Niederwärts! Geschrei und Klage; Denn das große Buch liegt offen, Und der Richter hält die Waage. -- Alleluja! Wohl dem Tapfern, Der gerungen nach Erkenntnis Und, ob hart geprüft, doch siegreich Drang zu seines Heils Verständnis. Alleluja! Wohl dem Waller, Der bergan mit wundem Fuße Schritt in Tränen, nicht des Schmerzes, Nein, in Tränen bittrer Buße; Der im Kampf mit rauhern Feinden, Als mit Schwertern dräun, geworben, Der bezwungen Gier und Gären Und, bevor er starb, gestorben. -- Zittert! In des Lebens Mitte Sind vom Tode wir umgeben: Auf der Heid' ein Wolkenschatten Fährt dahin das Menschenleben!«
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- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), "Im Klosterchor", appears in Dreizehnlinden, no. 22
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