Hältst du zu mir, Halt ich zu dir, All meine Lebenstage! Sommer entflieht, Blume verblüht, Lieb' kennt nicht Winter, nicht Klage. Süß ist ein Blick, Ein Wort schon groß Glück, Bleibt in der Brust mir lebendig! Wenn's Herz dran denkt, Wird Trost mir geschenkt, Die Seele bleibt jung mir beständig! "Litlili Lun" Hörst du mich nun, Bursch von der Birkenheide? Laut wird, was sacht, Naht sich die Nacht, Drum wird es Zeit, daß ich scheide! "Mitlili Muß" Sagte ich Kuß? Nein, dich täuschten die Ohren, Das vergiß schnell, Mondlicht glänzt hell, Küssen -- das hab' ich verschworen! Nun, gute Nacht! Träumend mir lacht Hold nun dein Auge, das blaue, Liebendes Wort Tönt fort und fort, Ob ich gleich recht ihm nicht traue! Fenster schlag' zu, Nacht ist zur Ruh, Wenn mir auch Lieder noch klingen. Was fragst du mich, Daß ich liebe dich? Brauch' durch die Nacht ich's zu singen?
Vier Lieder aus den Bauernnovellen von Björnstjerne Björnson für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
Song Cycle by Ernst Paul Flügel (1844 - 1912)
1. Hältst du zu mir  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Edmund Lobedanz (1820 - 1882), appears in Björnstjerne Björnson's Bauernnovellen, Hildburghausen, Verlag des Bibliographischen Instituts, Volume II, p. 89-90, first published 1865
Based on:
- a text in Norwegian (Bokmål) by Bjørnstjerne Bjørnson (1832 - 1910), "Holder du af mig", appears in En glad gut, first published 1860
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Later under the title "Märits Nachtlied", from "Ein fröhilcher Bursch"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Es war so ein heller Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es war so ein heller Sonnenschein, Ich konnte nicht bleiben drinnen; Ich schlendert' zum Wald, legt' in's Moos mich hinein, Zu träumen so süß und zu sinnen. Doch da kroch die Ameis', stach die Mück', Und Bremse und Wespe störten mein Glück. "Lieber, willst du nicht in dem schönen Wetter in's Freie?" -- sagte die Mutter, -- sie saß und sang im Schwahle. Es war so ein prächtiger Sonnenschein, Nichts hielt mich länger drinnen; Ich schlendert' zur Wies', legt' in's Gras mich hinein, Sang laut, weß ich konnt' mich entsinnen. Da kamen Schlangen, drei Ellen lang, Zu sonnen sich dort, und -- davon ich sprang! "In solchem gesegneten Wetter können wir baarfuß gehen", sagte die Mutter und zog ihre Schuhe aus. Es war so ein prächtiger Sonnenschein, Ich konnte nicht bleiben drinnen; Ich ging an die Elv, legt' in's Boot mich hinein, Und ließ mit dem Boote sie rinnen. Doch die Sonne stach, daß die Nas' mir verbrannt, "'s hat Alles sein Maß", ich rudert' an's Land. "Nun sind wohl die Tage da, wo wir das Heu trocken bekommen!" -- sagte die Mutter, und schlug mit dem Rechen darauf. Es war so ein prächtiger Sonnenschein, Ich konnte nicht bleiben drinnen; Ich kroch in's Gebüsch, "ei, hier ist's fein!" Konnt' mich in der Kühle besinnen. Da tanzt mir 'ne Spinne herab auf die Nas', Ich schrie und sprang fort, ja, der Tanz ist kein Spaß! "Ja, scheint die Sonne nicht heute, so scheint sie nie", sagte die Mutter. -- Es war so ein heller Sonnenschein, Ich konnte nicht sitzen drinnen; Ich stürzt' in den Wasserfall mich hinein, Da fänd' ich wohl Frieden tief innen. Als die Sonne schien, ertrank ich bei Licht, Doch, schrieb ich dies Lied, ei, so bin ich's ja nicht. -- "Nur drei solche Sonnenscheinstage und Alles ist unter Dach", sagte die Mutter, -- sie ging um sein Bett zu machen. --
Authorship:
- by Edmund Lobedanz (1820 - 1882), appears in Björnstjerne Björnson's Bauernnovellen, Hildburghausen, Verlag des Bibliographischen Instituts, p. 50-51, first published 1865
Based on:
- a text in Norwegian (Bokmål) by Bjørnstjerne Bjørnson (1832 - 1910), no title, appears in Arne
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Der Knab' ging zum Walde  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Knab' ging zum Walde wohl tagelang, Wohl tagelang. Dort hatt' er vernommen so seligen Sang, seligen Sang. Der Knab' aus Schilf eine Flöte sich schnitzt, Flöte sich schnitzt, Und prüft, ob der Ton wohl darinnen sitzt, Darinnen sitzt. Es flüstert der Ton, und dann nannte er sich, Nannte er sich, Doch kaum war er da, als er wieder entwich, Wieder entwich! Oft wenn er schlummert, dann naht' er leis, Naht' er leis, Bestrich ihm die Stirne mit Liebe so heiss, Liebe so heiss. Wollt' ihn dann fangen, doch schnell er erwacht, Schnell er erwacht. Denn fest hing der Ton in der bleichen Nacht, Bleichen Nacht. Herr, o mein Gott, ach nimm mich zu dir, nimm mich zu dir. Der Ton hat verzaubert die Sinne mir, Sinne mir. Der Herr versetzte: "Er ist dir ja hold, Ist dir ja hold! Wenn auch nie eine Stunde er bleiben wollt', Bleiben wollt!" Ach, weiss doch manch' herrliche Melodie, Melodie! Doch diese such ich und finde sie nie! Finde sie nie! --
Authorship:
- by Edmund Lobedanz (1820 - 1882), no title, appears in Björnstjerne Björnson's Bauernnovellen, Hildburghausen, Verlag des Bibliographischen Instituts, p. 102, first published 1865
Based on:
- a text in Norwegian (Bokmål) by Bjørnstjerne Bjørnson (1832 - 1910), "Tonen", appears in Arne
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Sometimes titled "Der Ton im Walde"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Wundern soll's mich  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wundern soll's mich, was ich dort seh', Jenseits der hohen [Fjällen]1? Nun sieht das [Aug', ach, nichts wie]2 Schnee, Drunten doch grünt es an [Elv]3 und See! Kann mir den Wunsch nicht versagen, Darf ich die Reise wohl wagen? Hoch steigt der Adler mit starkem Schlag Über die hohen [Fjällen]1! Fliegt durch den jungen, den kraftvollen Tag, Sättigt den Muth in dem wilden Gejag', Sinkt, wo er fühlet Gelüsten, Nieder auf ferneste Küsten. Laubreicher Apfelbaum, sag', willst auch Du Über die hohen Fjällen? Schenkst ihnen Schnee zu dem Schnee noch dazu, Gnügt denn auch dir nicht des Thales Ruh? Vögel auf Zweigen sich schaukeln, Lieder und Duft sie umgaukeln! Der sich gesehnet durch zwanzig Jahr Über die hohen Fjällen, Aber dennoch der Hoffnung bar, Kennt sich weniger Jahr für Jahr! Vögel durch Lüfte sich schwingen, Hörst Du, wie selig sie singen? Plaudernder Vogel, was wolltest du hier, Über den hohen Fjällen? Dort werden bessere Nester dir, Höhere Bäume im weiten Revier. Wolltest du Sehnsucht mir bringen, Mir, dem versaget die Schwingen? Komm' ich denn [nimmer und nimmer hin]4 Über die hohen [Fjällen]1? [Schlägt diese Mauer mit Angst mir den Sinn, Soll sie mit Schneeeis und Grau'n von Beginn, Gleich einem Sarg, bis zum Ende, Fesseln den Muth mir und Hände?]5 Nein! hinaus! will hinaus, weit! weit! Über die hohen Fjällen! Hier schleicht so drückend, so zehrend die Zeit, Keck ist mein Muth, ja, ist jung und bereit, Klimmt auf die Gipfel, die hellen, Ohne am Fels zu zerschellen! Einmal, ich weiss es, da führt mich mein Muth Über die hohen Fjällen! Halb schon treibt mich die schwellende Flut. Herr, o mein Gott, doch -- die Heimath ist gut. Soll ich die Sehnsucht nicht stillen, Preis ich doch deinen Willen!
Authorship:
- by Edmund Lobedanz (1820 - 1882), no title, appears in Björnstjerne Björnson's Bauernnovellen, Hildburghausen, Verlag des Bibliographischen Instituts, p. 98-99, first published 1865
Based on:
- a text in Norwegian (Bokmål) by Bjørnstjerne Bjørnson (1832 - 1910), no title, appears in Arne, first published 1858
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Later titled "Über die hohen Fjällen"
1 Kjerulf: "Felsen"
2 Kjerulf: "Auge ja nichts als"
3 Kjerulf: "Fluss"
4 Kjerulf: "nie, ach nie hinaus"
5 Kjerulf:
Ach, sie erwecken mir Angst und Graus, sind mir ein Sarg; eines Todten Haus fesseln den Muth und die Hände Gott, wann doch nimmt das ein Ende?
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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