German (Deutsch) translations of Acht Gedichte von Heinrich Heine für 1 Singstimme mit Pianoforte, opus 21
by Ludwig von Erlanger (b. 1862)
Die blauen Frühlingsaugen Schau'n aus dem Gras [hervor]1; Das sind die [lieben]2 Veilchen, Die [ich]3 zum Strauß erkor. Ich pflücke sie und denke, Und die Gedanken all, Die mir im Herzen seufzen, Singt laut die Nachtigall. [Ja,]4 was ich denke, singt sie [Lautschmetternd]5, daß es schallt; Mein [zärtliches]6 Geheimnis Weiß schon der ganze Wald.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 13
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View original text (without footnotes)Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 243
1 Decker: "empor"2 Methfessel: "blauen"
3 Franz: "ich mir"
4 Decker: "Und"
5 Franz, Methfessel, Thuille: "Und schmettert"
6 Franz: "zärtlich süß"
Ich stand in [dunkeln]1 Träumen Und [starrte]2 ihr Bildniß an, Und das geliebte Antlitz Heimlich zu leben begann. Um ihre Lippen zog sich Ein Lächeln wunderbar, Und wie von Wehmuthsthränen [Erglänzte]3 [ihr]4 Augenpaar. Auch meine Thränen flossen Mir von [den Wangen]5 herab -- Und ach, ich [kann es]6 nicht glauben, Daß ich Dich verloren hab'!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1823-24, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 23, first published 1826
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View original text (without footnotes)Confirmed with Buch der Lieder von H. Heine. Hamburg bei Hoffmann und Campe. 1827, page 201; and with Reisebilder von H. Heine. Erster Theil. Hamburg, bey Hoffmann und Campe. 1826, page 27.
1 Mendel: "dunklen"2 Beach, Grieg, Schubert: "starrt'"
3 Voss: "Erglänzt"
4 Hinrichs, Lenz: "das"
5 Lenz, Voss: "der Wang'"
6 Grieg, Hinrichs, Lenz, Mendel, Schumann, Voss: "kann's"
Die Liebe begann im Monat März, Wo mir erkrankte Sinn und Herz. Doch als der Mai, der grüne, kam: Ein Ende all mein Trauern nahm. Es war am Nachmittag um Drei Wohl auf der Moosbank der Einsiedelei, Die hinter der Linde liegt versteckt, Da hab ich ihr mein Herz entdeckt. Die Blumen dufteten. Im Baum Die Nachtigall sang, doch hörten wir kaum Ein einziges Wort von ihrem Gesinge, Wir hatten zu reden viel wichtige Dinge. Wir schwuren uns Treue bis in den Tod. Die Stunden schwanden, das Abendrot Erlosch. Doch saßen wir lange Zeit Und weinten in der Dunkelheit.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 15
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Wenn ich in deine Augen [seh']1, So schwindet [all' mein Leid]2 und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund. Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! [So]3 muß ich weinen bitterlich.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Hensel: "sehe"2 Franz, Dresel: "alles Leid"
3 Wolf: "Dann"
Du liebst mich nicht, du liebst mich nicht, Das kümmert mich gar wenig; Schau' ich dir nur ins Angesicht, So bin ich froh wie'n König. Du hassest, hassest mich sogar, So spricht dein rotes Mündchen; Reich mir es nur zum Küssen dar, So tröst' ich mich, mein Kindchen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 12
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Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 121.
Mir träumte: traurig schien der Mond, Und traurig schienen die Sterne; Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt, Viel hundert Meilen ferne. Es hat mich zu ihrem Hause geführt, Ich küßte die Steine der Treppe, Die oft ihr kleiner Fuß berührt Und ihres Kleides Schleppe. Die Nacht war lang, die Nacht war kalt, Es waren so kalt die Steine; Es luch aus dem Fenster die blasse Gestalt, Beleuchtet vom Mondenscheine!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 26
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Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 128.
Warum sind [denn]1 die Rosen so blaß? O sprich mein Lieb warum? Warum sind denn im grünen Gras Die blauen Veilchen so stumm? Warum singt denn mit so kläglichem Laut, Die Lerche in der Luft? Warum steigt denn aus dem Balsamkraut Verwelkter Blütenduft? Warum scheint denn die Sonn' auf die Au, So kalt und verdrießlich herab? Warum ist denn die Erde so grau, Und öde wie ein Grab? Warum bin ich selbst so krank und so trüb? Mein liebes Liebchen sprich O sprich mein herzallerliebstes Lieb, Warum verließest du mich?
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 23
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 129.
1 Zenger: "doch"Wie die Nelken duftig atmen! Wie die Sterne, ein Gewimmel Goldner Bienen, ängstlich schimmern An dem veilchenblauen Himmel! Aus dem Dunkel der Kastanien Glänzt das Landhaus, weiß und lüstern, Und ich hör die Glastür klirren Und die liebe Stimme flüstern. Holdes Zittern, süßes Beben, Furchtsam zärtliches Umschlingen - Und die jungen Rosen lauschen, Und die Nachtigallen singen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 26
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