German (Deutsch) translations of Zwölf Lieder von Heinrich Heine, opus 18
by Henrik Hennings (1848 - 1923)
Die blauen Veilchen der Äugelein, Die roten Rosen der Wängelein, Die weißen Liljen der Händchen klein, Die blühen und blühen noch immerfort, Und nur das Herzchen ist verdorrt.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 30
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Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 135.
Es hat die warme Frühlingsnacht Die Blumen hervorgetrieben, Und nimmt mein Herz sich nicht in acht, So wird es sich wieder verlieben. Doch welche von den Blumen alln Wird mir das Herz umgarnen? Es wollen die singenden Nachtigalln Mich vor der Lilje warnen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 10
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Du schönes Fischermädchen, Treibe den Kahn an's Land; Komm zu [mir und setze]1 dich nieder, Wir kosen Hand in Hand. Leg' an mein Herz dein Köpfchen, Und [fürchte]2 dich nicht [zu]3 sehr, [Vertrau'st du dich]4 doch [sorglos]5 Täglich dem wilden Meer. Mein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm [und]6 Ebb' und Fluth, Und manche schöne Perle In seiner Tiefe ruht.7
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1824, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 8, first published 1824
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View original text (without footnotes)Confirmed with Buch der Lieder von H. Heine. Hamburg bei Hoffmann und Campe. 1827, page 186; and with Reisebilder von H. Heine. Erster Theil. Hamburg, bey Hoffmann und Campe. 1826, page 12.
First published as number XII of Drei und dreißig Gedichte von H. Heine in Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz. Herausgegeben von F. W. Gubitz. Achter Jahrgang. Berlin, 1824. In der Maurerschen Buchhandlung. Sonnabend den 27. März. 50stes Blatt, page 246.
1 Meyerbeer: "mir, setz"; Oechsner: "mir und setz'"2 Oechsner: "fürcht'"
3 André, Dresel: "so"
4 Dresel: "Trauest du"
5 Mendel: "täglich"
6 Oechsner: "hat"
7 Meyerbeer adds:
Komm! Komm! Du schönes Fischermädchen, komm, komm, Wir kosen Hand in Hand. Komm! Komm! Komm!
Ich wollte, meine Lieder Das wären Blümelein: Ich schickte sie zu riechen Der Herzallerliebsten mein. Ich wollte, meine Lieder Das wären Küsse fein: Ich schickt sie heimlich alle Nach Liebchens Wängelein. Ich wollte, meine Lieder Das wären Erbsen klein: Ich kocht eine Erbsensuppe, Die sollte köstlich sein.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 46
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Ein Reiter durch das Bergtal zieht, Im traurig stillen Trab: "Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh ich ins dunkle Grab?" Die Bergstimm Antwort gab: "Ins dunkle Grab!" Und weiter reitet der Reitersmann, Und seufzet schwer dazu: "So zieh ich denn hin ins Grab so früh - Wohlan, im Grab ist Ruh!" Die Stimme sprach dazu: "Im Grab ist Ruh!" Dem Reitersmann eine Träne rollt Von der [Wange]1 kummervoll: "Und ist nur im Grab die Ruhe für mich - So ist mir im Grabe wohl." Die [Stimme]2 erwidert hohl: "Im Grabe wohl!"
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Bergstimme", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Lachner, Randhartinger, Zenger: "Wange bleich und"
2 Medtner, Zenger: "Stimm'"
Es kommt der Tod -- jetzt will ich sagen, Was zu verschweigen ewiglich Mein Stolz gebot: für dich, für dich, Es hat mein Herz für dich geschlagen! Der Sarg ist fertig, sie versenken Mich in die Gruft. Da hab ich Ruh. Doch du, doch du, Maria, du Wirst weinen oft und mein gedenken. Du ringst sogar die schönen Hände -- O tröste dich -- Das ist das Los, Das Menschenlos: -- was gut und groß Und schön, das nimmt ein schlechtes Ende.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 24
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Dämmernd liegt der Sommerabend Über Wald und grünen Wiesen; Goldner Mond, [am]1 blauen Himmel, Strahlt herunter, duftig labend. An dem Bache zirpt die Grille, Und es regt sich in dem Wasser, Und der Wandrer hört ein Plätschern, Und ein Athmen in der Stille. Dorten, [an]2 dem Bach alleine, Badet sich die schöne Elfe; Arm und Nacken, weiß und lieblich, Schimmern in dem Mondenscheine.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 85
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View original text (without footnotes)1 Brahms, Elling: "im"
2 Kauffmann: "in"
Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Knospen sprangen, 1 Da [ist]2 in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen. Im wunderschönen Monat Mai, Als alle Vögel sangen, 3 Da hab' ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 1
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 112.
1 Lachner adds: "Geweckt von süssen Schmerzen, / Von Sehnsucht sanft umfangen,"2 Ender: "ist auch"
3 Lachner adds: "Die Blüten sich umwanden, / Die Zweige sich umschlangen,"
Ich halte ihr die Augen zu Und küss' sie auf den Mund. Nun läßt sie mich nicht mehr in Ruh'. Sie fragt mich [um den]1 Grund. Von [Abend]2 spät bis Morgens fruh, Sie fragt zu jeder Stund': Was hältst du mir die Augen zu, Wenn du mir küßt den Mund? Ich sag' ihr nicht, weshalb ich's tu', Weiß selber nicht den Grund -- Ich halte [ihr]3 die Augen zu Und küss' sie auf den Mund.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Angélique, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heines Sämtliche Werke, Ausgabe in 12 Bänden, 10. Band, Hamburg 1876.
1 Stanford: "nach dem"2 Molitor, Stanford: "Abends"
3 Stanford: "dir"
Lehn deine Wang' an meine Wang', Dann fliessen die Tränen zusammen; Und an mein Herz drück fest dein Herz, Dann schlagen zusammen die Flammen! Und wenn in die große Flamme fliesst Der Strom von [unsern]1 Tränen, Und wenn [dich mein Arm]2 gewaltig umschließt - Sterb' ich vor Liebessehnen!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 6
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 115.
1 Zenger: "unsren"2 Jensen: "mein Arm dich"
Ein schöner Stern geht auf in meiner Nacht, Ein Stern, der süßen Trost herniederlacht Und neues Leben mir verspricht -- O, lüge nicht! Gleichwie das Meer dem Mond entgegenschwillt, So flutet meine Seele, froh und wild, Empor zu deinem holden Licht -- O, lüge nicht!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Katharina, no. 1
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Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 288.
Morgens steh' ich auf und frage: Kommt feins Liebchen heut? Abends sink' ich hin und klage: Aus blieb sie auch heut. In der Nacht mit meinem Kummer lieg' ich schlaflos, [wach]1; träumend, wie im halben Schlummer, träumend wandle ich bei Tag.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Lieder, no. 1
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View original text (without footnotes)1 Hecht, Schumann: "lieg ich wach"