English translations of Sechs Lieder nach verschiedenen Dichtern, opus 13
by Erich J. Wolff (1874 - 1913)
Viele Fäden gleiten Zwischen mir und dir, Luftig-feine Saiten, Drauf die Wünsche schreiten Zwischen mir und dir. Und aus Hin und Wider, Wie die Fäden ziehn, Web' ich meiner Lieder seiden zart Gefieder In das Dämmer hin.
Many threads float between you and me, Airily fine cords, On which wishes can travel between you and me. And from the back and forth that goes along the threads, I weave my songs' silky fine wings out in the twilight.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © 2009 by John Glenn Paton, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Paul Wertheimer (1874 - 1937), "Fäden"
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This text was added to the website: 2009-07-17
Line count: 10
Word count: 41
Tag meines Lebens! Die Sonne sinkt. Schon steht die glatte Flut vergüldet. Warm atmet der Fels: schlief wohl zu Mittag das Glück auf ihm den Mittagsschlaf? In grünen Lichtern spielt Glück noch der braune Abgrund herauf. Tag meines Lebens! Gen Abends gehts! Schon glüht dein Auge halb gebrochen, schon quillt deines Tau's Tränengeträufel, und schon läuft still über weiße Meere deine Liebe Purpur, deine letzte zögernde Seeligkeit.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), no title, appears in Dionysos-Dithyramben, in 3. Die Sonne sinkt, no. 2
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Es ist ein bißchen Sonnenschein Auf meinen Weg gefallen, Da hört ich gleich des Glücks Schalmein Aus allen Himmeln hallen, Und glaubt gleich, Das Himmelreich, Das Himmelreich sei mein. Der Sonnenschein ist weggeglänzt Er galt nicht meinem Wege, Da hab' ich mich zu früh bekränzt, Nun kreischt des Grames Sänge: Der Winter naht, Der Potentat, Es hat sich ausgelenzt.
Text Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Das Lied vom bißchen Sonnenschein", appears in Gemma
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Ich kam zu einer Wiese im roten Abendschein, da tanzten ihrer Zweie, doch Einer saß allein. Ein dunkler Hag'rer saß im Gras, der pfiff den Zwei'n so sonderlichen Tanztakt. Er pfiff für sich, sie tanzten für sich, aber die Weise war Dreien gemein. Sie klang so voll Schmerz und Sehnsucht ins ferne Abendrot hinein.
Schließe mir die Augen beide mit den lieben Händen zu; geht doch alles, was ich leide, unter deiner Hand zur Ruh. Und wie leise sich der Schmerz Well' und Welle schlafen leget, wie der letzte Schlag sich reget, füllest du mein ganzes Herz.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
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Close both my eyes with your dear hands; So everything that I suffer goes to rest under your hand. And as silently the pain, wave by wave, goes to sleep; as the last blow falls, you fill my whole heart.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © by Jakob Kellner, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
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This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 8
Word count: 40
Ich bin eine Harfe mit goldenen Saiten, auf einsamem Gipfel über die Fluren erhöht. Du laß die Finger leis und sanft darüber gleiten, und Melodien werden aufraunen und aufrauschen, wie nie noch Menschen hörten; das wird ein heilig Klingen über den Landen sein... Ich bin eine Harfe mit goldenen Saiten, auf einsamem Gipfel über die Fluren erhöht - und harre Deiner, oh Priesterin! daß meine Geheimnisse aus mir brechen und meine Tiefen zu reden beginnen und, wie ein Mantel, meine Töne um dich fallen, ein Purpurmantel der Unsterblichkeit.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Wenn du nur wolltest"
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