Weiße Mondesnebel schwimmen Auf den feuchten Wiesenplanen; Hörst du die Gitarre stimmen In dem Schatten der Platanen? Dreizehn Lieder sollst du hören, Dreizehn Lieder, frisch gedichtet; Alle sind, ich kann's beschwören, Alle nur an dich gerichtet. An dem zarten schlanken Leibchen Bis zur Stirne auf und nieder, Jedes Fünkchen, jedes Stäubchen, Alles preisen meine Lieder. Wahrlich, Kind, ich hab zuzeiten Übermütige Gedanken! Unermüdlich sind die Saiten, Und der Mund ist ohne Schranken. Vom geheimsten Druck der Hände Bis zum nimmersatten Küssen! Ja, ich selber weiß am Ende Nicht, was du wirst hören müssen. Laß dich warnen, laß mich schweigen, Laß mich Lied um Liebe tauschen; Denn die Blätter an den Zweigen Wachen auf und wollen lauschen. Weiße Mondesnebel schwimmen Auf den feuchten Wiesenplanen; Hörst du die Gitarre stimmen In dem Schatten der Platanen?
Sechs Lieder für eine Singstimme mit Clavierbegleitung , opus 65
by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915)
1. Ständchen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Ständchen"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 49.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Un i will an' Ma'!  [sung text checked 1 time]
Und i will an' Ma', und i möcht' an' Ma', und an sotta Ma' möcht' i, wo me liab au' hat, wo me geara hat, und i bleib' net ledig, i! Doch i bin so klei', o, so arg, arg klei', und i glaub', i krieg' halt koi'n! O du liaber Gott! O du großer Gott! Und i möcht' so gearan oi'n! Und d' Frau Muatter sait: "Liab's Kind, sei g'scheit! Guck, du bist zwar klei', 's ist wohr! Aber des, mei' Sex, macht koi' bisle nex. Noi', noi', do hat's koi' G'fohr! Sei oi's noh so klei', als ma' klei' ka' sei', liab's Kind, auf dera Welt ist's mit oi's, zwoi, drei viel größer glei' auf 'ma rechta Stumpa Geld!"
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( G. S. )
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Can be found in Fliegende Blätter, no. 2837, 1899.
Researcher for this page: Johann Winkler
3. Frauenhand  [sung text checked 1 time]
Ich weiß es wohl, kein klagend Wort Wird über deine Lippen gehen; Doch, was so sanft dein Mund verschweigt, Muß deine blasse Hand gestehen. Die Hand, an der mein Auge hängt, Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen, Und daß in schlummerloser Nacht Sie lag auf einem kranken Herzen.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Frauenhand"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Main de femme", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Die Stadt  [sung text checked 1 time]
Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt; der Nebel drückt die Dächer schwer und durch die Stille braust das Meer eintönig um die Stadt. Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai kein Vogel ohn' Unterlaß: die Wandergans mit hartem Schrei nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, am Strande weht das Gras. Doch hängt mein ganzes Herz an dir, du graue Stadt am Meer; der Jugend Zauber für und für ruht lächelnd doch auf dir, auf dir, du graue Stadt am Meer.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Stadt"
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- ENG English (Emily Ezust) , "The city", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La ville", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Sommermittag  [sung text checked 1 time]
Nun ist es still um Hof und Scheuer, Und in der Mühle ruht der Stein; Der Birnenbaum mit blanken Blättern Steht regungslos im Sonnenschein. [Die Bienen summen so verschlafen]1; Und in der offnen Bodenluk', Benebelt von dem Duft des Heues, Im grauen Röcklein nickt der Puk. Der Müller schnarcht und das Gesinde, Und nur die Tochter wacht im Haus; Die lachet still und zieht sich heimlich Fürsichtig die Pantoffeln aus. Sie geht und weckt den Müllerburschen, Der kaum den schweren Augen traut: "Nun küsse mich, verliebter Junge; Doch sauber, sauber! nicht zu laut."
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Sommermittag", written 1854, first published 1854
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer's noon", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À midi l'été", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 in Storm's first version this was "Die Bienen summen wie im Dusel"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Als ich dich kaum gesehen  [sung text checked 1 time]
Als ich dich kaum geseh'n, Mußt es mein Herz gestehn, Ich [könnt]1 dir nimmermehr Vorübergehn. Fällt nun der Sternenschein Nachts in mein Kämmerlein, Lieg ich und schlafe nicht Und denke dein. Ist doch die Seele mein So ganz geworden dein, Zittert in deiner Hand, Tu ihr kein Leid!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Im Volkston, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Im Volkston"
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Scheiding: "konnt'"
Research team for this page: Dr. Albert Schelb , Johann Winkler