Es [läuft]1 der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Er hat sich gewiegt, Wo Weinen war, Und hat sich geschmiegt In zerrüttetes Haar. Er schüttelte nieder Akazienblüten Und kühlte die Glieder, Die atmend glühten. Lippen im Lachen Hat er berührt, Die weichen und wachen Fluren durchspürt. Er glitt durch die Flöte, Als schluchzender Schrei, An dämmernder Röte Flog er vorbei. Er flog mit Schweigen Durch flüsternde Zimmer Und löschte im Neigen Der Ampel Schimmer. Es läuft der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Durch die glatten Kahlen Alleen Treibt sein Wehn Blasse Schatten Und den Duft, Den er gebracht, Von wo er gekommen Seit gestern Nacht.
3 Lieder , opus 47
by Robert Owens (1925 - 2017)
1. Vorfrühling  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Vorfrühling"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Avant printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Annuncio di primavera", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Franckenstein: "weht"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this page: Christoph Gaiser
2. Die Beiden  [sung text not yet checked]
Sie trug den Becher in der Hand -- Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -- So leicht und sicher war ihr Gang, Kein Tropfen aus dem Becher sprang. So leicht und fest war seine Hand: Er ritt auf einem jungen Pferde Und mit nachlässiger Gebärde Erzwang er, daß es zitternd stand. Jedoch wenn er aus ihrer Hand Den leichten Becher nehmen sollte, So war es beiden [allzu]1 schwer: Denn beide bebten sie so sehr, Daß keine Hand die andre fand, Und dunkler Wein am Boden rollte.
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Die Beiden"
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- ENG English (Walter Meyer) , "The Two", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "The Two", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Markham Anderson) , "The two", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tous deux", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "I due", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Liliencron, herausgegeben von Hans Bethge, Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1921, pp. 119-120.
1 Schoenberg: "gar zu" (and/or Zemlinsky?)Researcher for this page: Peter Donderwinkel
3. Manche freilich  [sung text not yet checked]
Manche freilich müssen drunten sterben wo die schweren Ruder der Schiffe streifen, andere wohnen bei dem Steuer droben, kennen Vogelflug und die Länder der Sterne. Manche liegen mit immer schweren Gliedern bei den Wurzeln des verworrenen Lebens, anderen sind die Stühle gerichtet bei den Sibyllen, den Königinnen, und da sitzen sie wie zu Hause, leichten Hauptes und leichter Hände. Doch ein Schatten fällt von jenen Leben in die anderen Leben hinüber, und die leichten sind an die schweren wie an Luft und Erde gebunden. Ganz vergessener Völker Müdigkeiten kann ich nicht abtun von meinen Lidern, noch weghalten von der erschrockenen Seele stummes Niederfallen ferner Sterne. Viele Geschicke weben neben dem meinen, durcheinander spielt sie all das Dasein, und mein Teil ist mehr als dieses Lebens schlanke Flamme oder schmale Leier.
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Manche freilich"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il est vrai que beaucoup", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Alcuni, è vero", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission