Bevor er in die blaue Flut gesunken, Träumt noch der Schwan und singet todestrunken; Die sommermüde Erde im Verblühen Läßt all ihr Feuer in den Trauben glühen; Die Sonne, Funken spühend, im Versinken, Gibt noch einmal der Erde Glut zu trinken, Bis, Stern auf Stern, die Trunkne zu umfangen, Die wunderbare Nacht ist aufgegangen.
Fünf Lieder , opus 38
by Giselher Wolfgang Klebe (1925 - 2009)
1. Todeslust  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Todeslust", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Quellende, schwellende Nacht, Voll von Lichtern und Sternen: In den ewigen Fernen, Sage, was ist da erwacht? Herz in der Brust wird beengt; Steigendes, neigendes Leben, Riesenhaft fühle ich's weben, Welches das meine verdrängt. Schlaf, da nahst du dich leis', Wie dem Kinde die Amme, Und um die dürftige Flamme Ziehst du den schützenden Kreis.
Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Nachtlied", appears in Gedichte, in 1. Lieder, first published 1836
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de la nit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtlied", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night song", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de nuit", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Susana Martin Dudoignon) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Tristan  [sung text not yet checked]
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, Ist dem Tode schon anheimgegeben, Wird für keinen Dienst der Erde taugen, Und doch wird er vor dem Tode beben, Wer die Schönheit angeschaut mit Augen! Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe, Denn ein Thor nur kann auf Erden hoffen, Zu genügen einem solchen Triebe: Wen der Pfeil des Schönen je getroffen, Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe! Ach, er möchte wie ein Quell versiechen. Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen, Und den Tod aus jeder Blume riechen: Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!
Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835), "Tristan", appears in Gedichte, in Romanzen und Jugendlieder, no. 39, first published 1825
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tristan", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Einsamkeit  [sung text not yet checked]
I. Hast du schon je dich ganz allein gefunden, Lieblos und ohne Gott auf einer Heide, Die Wunden schnöden Mißgeschicks verbunden Mit stolzer Stille, zornig dumpfem Leide? War jede frohe Hoffnung dir entschwunden, Wie einem Jäger an der Bergesscheide Stirbt das Gebell von den verlornen Hunden, Wie's Vöglein zieht, daß es den Winter meide? Warst du auf einer Heide so allein, So weißt du auch, wie's einen dann bezwingt, Daß er umarmend stürzt an einen Stein; Daß er, von seiner Einsamkeit erschreckt, Entsetzt empor vom starren Felsen springt Und bang dem Winde nach die Arme streckt. II. Der Wind ist fremd, du kannst ihn nicht umfassen, Der Stein ist tot, du wirst beim kalten, derben Umsonst um eine Trosteskunde werben, So fühlst du auch bei Rosen dich verlassen; Bald siehst du sie, dein ungewahr, erblassen, Beschäftigt nur mit ihrem eignen Sterben. Geh weiter: überall grüßt dich Verderben In der Geschöpfe langen dunklen Gassen; Siehst hier und dort sie aus den Hütten schauen, Dann schlagen sie vor dir die Fenster zu, Die Hütten stürzen, und du fühlst ein Grauen. Lieblos und ohne Gott! der Weg ist schaurig, Der Zugwind in den Gassen kalt; und du? – Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Einsamkeit", written 1838, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Sonette
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Peter Palmer) , "Loneliness", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Solitude", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
5. Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren  [sung text not yet checked]
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen Wenn die so singen, oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt ins freye Leben Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu ächter Klarheit wieder gatten, Und man in Mährchen und Gedichten Erkennt die wahren Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort.
Authorship:
- by Friedrich von Hardenberg (1772 - 1801), as Novalis, no title, appears in Heinrich von Ofterdingen [fragment], Wien (Vienna), Schade, first published 1827
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Anonymous/Unidentified Artist) , appears in Henry of Ofterdingen, first published 1842