Ach, warum von Land und Leuten Schreibst du mir aus deiner Ferne, Wie Gebirg und See dich freuten Und wie golden dort die Sterne! Liebesbriefe will ich lesen, Immer nur das selig Eine, Daß du mein gedenk gewesen, Daß du mein und daß ich deine. Ach, und tauchst an hellen Tagen Du aus deinen Kümmernissen, Sollst du mir es nimmer sagen, Denn ich will dich heiter wissen. Aber nicht dem Fremden neuen Dank es, nicht der fernen Sonne, Daß sie dein Gemüt zerstreuen Und dir spenden frische Wonne. Laß mich glauben, daß der Grüße Zauber, die ich zu dir sende, So das Leben dir versüße, Wie dereinst ein Druck der Hände. Daß mir, auch von dir geschieden, Jene stille Macht verbliebe Und du alle deinen Frieden Nur gewinnst durch meine Liebe!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 39
by Richard Heuberger (1850 - 1914)
1. Sie schreibt  [sung text not yet checked]
2. Schönster Tag, nun gute Nacht  [sung text not yet checked]
Schönster Tag, nun gute Nacht! Wie viel Freuen und Frohlocken, Lieb' und Lust und Blütenflocken, Herrlicher, hast du gebracht! Siehe, wie die Schatten sacht Unsern Waldespfad umgrauen! In den lichten Himmelsauen Ist der erste Stern erwacht. Sei willkommen, Sternenpracht! Stille nun die Lust allmählich! Heimwärts ziehn wir, stumm und selig -- Schönster Tag, nun gute Nacht!
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Skizzenbuch. Lieder und Bilder, in Neues Leben
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3. Hütet euch  [sung text not yet checked]
Ein Stündlein sind sie beisammen gewes't, Ein Stündlein läuft so geschwind, Und saßen sich Herz an Herzen fest. Denn die Liebe, die kommt wie der Wind. Du junger Gesell, nun hüte dich fein, Nun hüte dich, schönes Kind, Und verriegele gut deines Herzens Schrein - Denn die Liebe, die geht wie der Wind!
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Hütet euch!", appears in Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler, in Glückspilzchen, appears in Gedichte, in Jugendlieder, first published 1850
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Beware!", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Prenez garde", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 6. Previously published without a title.
4. Am Sommertag
Kann nicht die Herde hüten, Mutter, am Sommertag, weil sie zertritt die Blüten, die ich so gerne mag. Kann nicht die Beeren pflücken, Mutter, am Sommertag, weil sie die Wiese schmücken, die ich so gerne mag. Kann nicht im Stübchen hocken, Mutter, am Sommertag, weil ich ein Horn hör' locken, das ich so gerne mag. Lass mich zum Wald geschwinde, Mutter, am Sommertag, weil ich dort einen finde, den ich so gerne mag.
5. Der Himmel hat keine Sterne so klar  [sung text not yet checked]
Der Himmel hat keine Sterne so klar, Das Meer so keine Korallen, Wie mir ein Menschenaugenpaar Und Menschenlippen gefallen. Er wandert unter den Sternen dahin, Er wandert über die Meere, Er geht mir immer [durch]1 den Sinn, Dem ich zu eigen gehöre!
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The sky has no stars so clear", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 11.
1 Zemlinsky: "nur durch"6. Sang ein Bettlerpärchen am Schenkenthor  [sung text not yet checked]
Sang ein Bettlerpärlein Am Schenkenthor, Zwei geliebte Lippen An meinem Ohr. Schenkin, süße Schenkin, Kredenz dem Paar, Ihren Dürsten biete Die Labung dar! -- Und ich bot sie willig, Doch der böse Mann Biß mir wund die Lippen Und lachte dann: Ritzt der Gast dem Becher Ein Zeichen ein, Heißt's: er ist zu eigen Nur ihm allein.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1889, page 11.