Aus deutschen Bergen und Wäldern braust Der deutschen Ströme Fluth, Wie Lenzluft weht, wie Sturmwind saust, Ein Lied voll Siegesmuth. Das Lied vom grünen, deutschen Rhein, Vom Donaustrom so klar und rein, Von uns'res Volkes Stolz und Hort -- Es klinge durch den Erdkreis fort: Die einem Mutterschoß entstammen, Ob fernab auch getrennt sie geh'n -- Und Berg und Meer dazwischen steh'n -- : Sie kommen doch zusammen! So wollt' es Gott von Anfang her: Er wies den Rhein nach Nord, Auf dass, vermählt mit Nordlands Meer, Er ström' in's Mäch'tge fort. Stets südwärts rauscht der Donau Fluth, Zu kreisen durch des Südens Gluth; Sie trägt dahin durchs Erdenrund Des deutschen Herzens Liebeskund': Die einem Mutterschoß entstammen, Und kühn den Erdball rings umfah'n, Zu weisen deutschem Sieg die Bahn: Sie kommen doch zusammen! So wollt' es Gott -- und so sei's all'zeit, Wie's immer kommt und fällt, Wir bleiben eins in Ewigkeit Vom Südmeer bis zum Belt! Wie weltumströmend deutsche Fluth, So eint sich auch Alldeutschlands Blut, Und deutsche Lieb und deutscher Geist Mit deutscher Fluth die Welt umkreist! Die einem Mutterschoß entstammen, Ob fernab' auch getrennt sie geh'n, Und Berg und Meer dazwischen steh'n -- : Sie kommen doch zusammen!
Sechs Männerchöre , opus 101
by Ludwig Liebe (1819 - 1900)
1. Das Rhein‑ und Donaulied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Anton August Naaff (1850 - 1918), "Das Rhein- und Donaulied", appears in Aus dem Dornbusch: Lieder vom Hügel, Leipzig und Dresden: Verlag von Pierson, first published 1890
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Confirmed with Anton August Naaff, Aus dem Dornbusch: Lieder vom Hügel, Leipzig und Dresden: Verlag von Pierson, 1890, pages 1 - 2.
2. Das Heldengrab  [sung text not yet checked]
Im Walde steht ein Eichenbaum. Traun, eine mächt'ge, ries'ge Eiche! Und unter ihr im Felsenraum Ruht eines Heldenkönigs Leiche. Von mancher Jahre Leid und Lust Weiß jene Eiche wohl zu sagen, Und durch des Königs breite Brust Hat eine Wurzel sie geschlagen. Wenn nun das Maienglöckchen blüht Und blühend stehn des Gartens Bäume, Die milde Frühlingssonne glüht: Dann träumt der König süße Träume. Dann träumt der Tote sich zurück Den Segen all', den er empfunden; Dann träumt der von der Liebe Glück, Von Kränzen, die das Glück gewunden. Doch, wenn im Herbst der wilde Sturm Am Stamm der alten Eiche rüttelt Und heulend fährt durch Burg und Turm: Das greise Haupt des Königs schüttelt. Er denkt, wie durch den Waldesraum Er einst gejagt zum Schlachtenreigen; Ihm dünkt, sein Streitross scharr' am Baum, Dass er's auf's neue sollt' besteigen. -- Er fährt empor. "O, dass ich dürft' Jetzt fahren drein wie Gottes Wetter!" -- Er schlummert ein; die Eiche wirft Auf's Heldengrab die welken Blätter.
Text Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Waldfantasie", appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Die Träume der Toten, no. 2
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3. Die Liebe kann nicht enden  [sung text not yet checked]
Nun zieh' ich einsam meinen Weg, Du musstest von mir scheiden, Die Sonne scheint den Blumen am Steg Und scheint in's Herz uns beiden. Denn ob wir uns auch ferne sind Wir wissen doch, du süsses Kind: Mag Lenz und Los sich wenden, Die Liebe kann nicht enden. Wie blüht die Welt so schön und reich, Seit Du mein eigen worden, Es kommt kein Glück dem meinen gleich Vom Süden bis zum Norden. Der trägt wohl schwer, der Abschied nimmt. Eins aber hält uns froh gestimmt: Mag Lenz und Los sich wenden, Die Liebe kann nicht enden. Und der's der kleinen Schwalbe sagt, Es blüht daheim der Flieder, Gab uns ein Ahnen unverzagt: Wir haben bald uns wieder. Ein süss' Erinnern schimmert drein, So denk' ich Dein, so denkst Du mein, Mag Lenz und Los sich wenden, Die Lieb' kann nimmer enden.
Text Authorship:
- by Franz Xaver Seidl (1845 - 1892), "Im Volkston", appears in Zum Andenken
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Zum Andenken. Ein neues Liederheft von Fr. Xav. Seidl, Regensburg: Verlag von Alfred Coppenrath, 1885, pages 25-26.
4. Heimweh  [sung text not yet checked]
Waldgrün der Heimat, duftig und traut, Lang ist es her, lang ist es her, Daß dich scheidend mein Auge geschaut, Lang ist es her, lang ist es her. Ob noch so sehnend der Nachtigall Schlag, Ob noch so lieblich das Röslein im Hag? Ach, meiner Kindheit seliger Tag! Lang ist es her, lang ist es her. Mühle im Wiesengrund, lauschig und traut, Lang ist es her, lang ist es her! Rauscht noch dein Bächlein fröhlichen Laut? Lang ist es her, lang ist es her. Blühet, Wildblumen, duftig nur fort! Ach, meines Herzens Lenz ist verdorrt, Weinend nur weiß ich einzig das Wort: Lang ist es her, lang ist es her!
Text Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Heimweh"
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Confirmed with Schwickershausen im Dombachthal, Schwickershausen: Bad Camberg, Stadtarchiv, 1995, page ii.
5. O mein Herz so warm
Hab' vertraut so oft
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6. Des Weines Kreislauf  [sung text not yet checked]
Aus [den Trauben]1 in die Tonne, aus der Tonne in das Fass, aus dem Fasse d'rauf, o Wonne, in dei Flasche und in's Glas. Aus dem Glase in die Kehle, in den Magen durch den Schlund, aus dem Blute in die Seele und als Wort dann in den Mund. Aus dem Worte etwas später formt sich ein begeistern Lied, das durch Wolken in den Aether mit dem Menschenjubel zieht. Und in nächstem Fruehling wieder, senken sich die Lieder fein, auf die lieben Reben nieder, blüh'n und werden wieder Wein.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canzone del vino", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
1 Liebe: "der Traube"; further changes may exist not shown above.