Des Maien liebster Aufenthalt Ist doch der grüne Wald, Da läßt er auf dem Rasen grün Die feinen Lilien blühn, Da singen die kleinen Waldvögelein, Voraus Frau Nachtigall, Ihm seine liebsten Melodei'n Mit süßem Schall, ja Schall. So wandr' ich fröhlich in den Mai, Wohl in den grünen Hain, Doch wär' mein süßes Lieb dabei, Wollt' ich noch froher sein. ,,So nimm mich mit, ich wollte so Maililien pflücken gehn, Ich weiß im Wald die Stelle, wo Die schönsten steh'n, ja stehn.`` Da gingen Beide Hand in Hand Zum Wald im grünen Mai, Doch wie er auch voll Blumen stand, Sie gingen dran vorbei: Sie sprachen viel und hatten bald Zu schweigen noch viel mehr, Sie küßten sich im grünen Wald In aller Ehr', ja Ehr'.
Sechs Lieder für S., A., T. und B. , opus 6
by Otto Reubke (1842 - 1913)
1. Des Maien liebster Aufenthalt  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Des Maien liebster Aufenthalt", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 87
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 95.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Im Regen und im Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Im Regen und im Sonnenschein Wachsen des Maien Blümelein. Du mit dem Maienangesicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!1 Im Regen und im Sonnenschein Soll auch die grüne Myrte gedeih'n, Die meine Hand in's Haar dir flicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Mit Myrthen, Tausendschönen, und Vergissmeinnicht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 20, first published 1848
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Dresel here adds a stanza he may have obtained from an earlier version of the poem before it was revised and published.
Im Regen und im Sonnenschein Schleichet die Liebe zum Herzen hinein, Und grünet darin und umranket es dicht. Du mein tausendschönes Mägdelein, Vergiss mein nicht!
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Im Mai  [sung text not yet checked]
Mußt nicht allein im Freien, [Selbander]1 mußt du geh'n, Dann ist's im schönen Maien Noch eins, noch eins so schön. Die Blumen, die du pflückest, Zerstreuet nicht der Wind, Wenn du mit ihnen schmückest Ein [liebes]2, liebes Kind. Und wenn der Maien bliebe Die ganze Sommerzeit, Bringt er dir nicht die Liebe, [Er wird dir balde leid]3. Doch hast du [ihn]4 gefunden, [Laß blüh'n dann]5 oder schnein, Dann ist zu allen Stunden Ein ganzer Frühling dein.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Im Mai", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 102, first published 1848
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Dresel: "Zu zweien"
2 Attenhofer: "schönes"
3 Attenhofer: "Dann wird er dir bald leid"
4 Attenhofer: "sie"
5 Attenhofer: "Mag's blühen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Altdeutsches Minnelied  [sung text not yet checked]
In dem Walde süße Töne Singen kleine Vögelein; [An der Haide blühen schöne Blumen in des Maien Schein]1. Also blüht mein hoher Muth, [Wenn er denkt an ihre]2 Güte, Die mir reich macht mein Gemüthe Wie der Traum [den]3 Armen thut. Hoffnung hat auf hohe Dinge Die Erwartung mir gestellt, Daß mir noch an ihr gelinge, Süßes Loos mir einst noch fällt. Der Erwartung freu' ich mich: Gebe Gott, daß ich's beende, Daß sie mir den Wahn nicht wende, Der mich freut so inniglich.
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), no title
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Ulrich von Lichtenstein (1200? - 1275?), "Ein Tanzwîze, und ist diu vierde Wîze"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Altdeutsches Lesebuch in neudeutscher Sprache, von Karl Simrock, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1854, page 219; and with Lesebuch zur Geschichte der deutschen Literatur alter und neuer Zeit, ed. Georg Weber, Dritte veränderter und erweiterte Auflage, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1870, pages 60-61.
1 Mendelssohn:
Auf der Aue, Blumen schöne Blühen gen des Maien Schein2 Mendelssohn: "Im Gedanken ihrer"
3 Mendelssohn: "dem"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
5. Mainacht  [sung text not yet checked]
Es blühen und glühen die Rosen, Wie rothe Flammen am Strauch, Die Abendwinde umkosen Die Rose mit schmeichelndem Hauch. Violen duften und Flieder Mit süß berauschender Macht, Und flötende Nachtigalllieder Durchfluten die weiche Nacht. Das ist die heimliche Stunde, Wo leise vom Himmel steigt Der Lenz und mit küssendem Munde Zur blühenden Erde sich neigt.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Mainacht", appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Liebe
See other settings of this text.
Confirmed with Lieder und Bilder. Neue Dichtungen von Julius Sturm, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1870, page 92.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Trauter Genoss, lustiger Wind  [sung text not yet checked]
Trauter Genoß lustiger Wind, Woher so geschwind? Gab dir Grüße mein herzig Kind? Fährst du so fröhlich daher durch den Hagen, Antwort zu bringen meinen Fragen? Lustiger Wind, woher so geschwind? Ei wie du wehst mit frischer Gewalt! Es rauschet der Wald, Die Eichen, die alten, verjüngen sich bald: Neigen die Zweige von hüben und drüben, Liebliche Spiele der Freude zu üben, Deine Gewalt verkündet der Wald. Kommst du herunter nun, froher Gesell? Kräuselst die Well'? Kehre zurück, grüß fein und schnell, Daß ihr Rosen die Pfade bestreuen, Wenn sie meiner gedenkt in Treuen, Trauter Gesell, grüß fein und schnell.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Trauter Genoss, lustiger Wind", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 30
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 34.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]