Nun [liegt]1 die Welt umfangen [Von]2 starrer Winternacht, Was frommt's, daß am Kamin ich Entschwund'ner Lieb gedacht? Das Feuer will erlöschen, Das letzte Scheit verglüht, Die Flammen werden Asche, Das ist das End vom Lied, Das End vom alten Liede, Mir fällt kein neues ein, Als Schweigen und Vergessen -- Und wann vergäß' ich dein?
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 1
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Nun liegt die Welt umfangen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Natalie Macfarren)
1 Brückler: "ist"; further changes may exist not shown above.
2 Henschel: "In"
2. Einsamkeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Durch die erstorbnen Gassen, Die kalt im fahlen Mondenschimmer liegen, Durch Pfeilerhallen, über Marmorstiegen Schweif' ich umher verlassen Und denk' in Gram versenket An dich, die meiner nimmermehr gedenket. Wie unter schweren Lasten Ein Mann vom Holzschlag keucht auf Waldespfaden, So seufz' ich mit des Kummers Wucht beladen, Der nicht vergönnt zu rasten Und weiter ohn' Ermatten Mich forttreibt, umzugehn, mein eigner Schatten. Und führt zu deiner Schwelle Mein Weg mich, der da weiß von keinem Ziele: Rankt meine Seele sich in leerem Spiele Um die geliebte Stelle; Ich steh' gebannt und weine Brennende Tränen auf die kalten Steine.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Der Troubadour, no. 6
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3. Im Gebirge  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun rauscht im Morgenwinde sacht, So Busch als Waldrevier! So rauscht meine Sehnsucht Tag und Nacht, Rauscht immerdar nach dir. Du merkst es nicht, du bist so weit, Kein Laut herüber spricht; O schlimme Zeit, einsame Zeit! Und Flügel hab' ich nicht. Vom höchsten Berg mein Auge sieht Umsonst nach West und Ost, Ein Gruß zu dir, von dir ein Lied, Das ist mein einz'ger Trost. So sing' ich denn durch Wald und Dorn Meine Weis' im Wanderzug: "Deine Lieb' das ist ein süßer Born, Deß trink' ich nie genug."
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Im Gebirg", appears in Juniuslieder
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4. Im Herbst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun [braut]1 es herbstlich auf den Auen, Den bunten Forst entlaubt der Nord, Und schwirrend steuert hoch im Blauen Der Zug der Wandervögel fort. Geheime Schwermut rieselt bange Mir durchs Gemüt im Windeswehn -- Fahr wohl, mein Wald am Bergeshange! Und werd' ich grün dich wiedersehn? Ach, sicher trägt der Schwan die Kunde, Wann's Zeit zu wandern, in der Brust, Doch wer verkündet dir die Stunde, O Herz, da du von hinnen mußt?
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Spätherbstblätter, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 19
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View original text (without footnotes)1 Fuchs: "braunt"; further changes may exist not shown above.
Note: the "braunt" variant (typo?) can also be found in the stanza quoted in Unsere Vögel: Bilder aus dem Vogelleben Norddeutschlands und seiner Nachbarländer, Berlin, Druck und Verlag von Franz Ebhardt, 1884, p. 280 ; and also in Die Leuchte: Unterhaltungsblatt der Kemptner Zeitung, 1870, p. 34 (the poem has a title of "Abschied" here). However, in both Gesammelte Werke von Emanuel Geibel of 1883 and Spätherbstblätter von Emanuel Geibel of 1877, the word is indeed "braut".