Leiser tönt schon und will verklingen Wie Harfenklang der Segen der Nacht, Und leis und sacht Auf der Töne Schwingen, Horch, ist der Segen des Tags erwacht. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Matter blitzt schon und will verschwimmen Der letzte Stern im dämmernden Blau, Aus dunkelm Grau Will der Tag erglimmen, Nacht aber liegt noch auf Kluft und Au. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Jeder Gram noch hält sich verborgen Und jede Pein, als schlummerten sie Für immer hie, Wie am ewgen Morgen, Und kehrten wieder sie nie mehr, nie. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein!
Im Maien. Liedercyclus von Fr. Oser , opus 34
by Philipp Tietz (1816 - 1878)
Translations available for the entire opus: ENG
1.  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenstille", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 60
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning stillness", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 53-54. Note: in an earlier publication of the text, Mancherlei Gaben und ein Geist, homiletische Vierteljahrschrift, dritter Jahrgang, Wiesbaden: Julius Riedner, 1863, page 24, the line-breaks were slightly different and there was an error on the first line of the poem ("verklingen" was incorrectly given as "erklingen").
2.  [sung text not yet checked]
Du frischer, froher Morgenwind, Gut, daß ich dich schon wachend find! Komm, sei mein Reisgeselle! Es wandert sich nicht gut allein, Es jauchzt viel besser sich zu Zwein! Zu Zwein, zu Zwein, Juchhe! wie klingt's so helle! Du frischer, froher Morgenwind, Komm mit, du neckisch Frühlingskind, Durch Feld und Wald und Auen! Wie trüg' ein Mensch die Lust allein? Sie würd' ihm ja zur schweren Pein! Zu Zwein, zu Zwein, Komm, laß den Lenz uns schauen! Du frischer, froher Morgenwind, Komm mit und lad noch ein geschwind Zur Fahrt die süßen Düfte! Ei, hörst du nicht den Kuckuck schrei'n, Da müßen gleich wir stimmen ein, Zu Zwein, zu Zwein, Daß hallen alle Klüfte!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Du frischer, froher Morgenwind!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 69
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, page 61.
5.  [sung text not yet checked]
Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Zweiglein, das nicht kam [zum Blühn]1, Kein Fleckchen, das nicht schimmert grün, Kein Blümlein, das nicht duftet süß, Und fröhlich winkt: Gott grüß! Gott grüß! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Lüftchen, das nicht Würzhauch bringt, Kein Vöglein, das nicht auf sich schwingt Und singt durch Flur und Wald und Feld: Willkomm, du schöne Gotteswelt! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Wölkchen, das nicht tiefes Blau Verleihet hold der Himmelsau, Kein Sonnenstrahl, der freundlich nicht Ein neues Leben ruft an's Licht! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Wie wird das Herz [mir weit, mir weit] Bei all der Pracht und Herrlichkeit! Nur Freud' und [Lust allüberall]3, Nur Duft und Glanz und Jubelschall!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Der Mai ist da!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 37
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 35-36.
1 Heim: "zu blüh'n"2 Heim: "so groß, so weit,"
3 Heim: "Leben überall"
6.  [sung text not yet checked]
Du prächtger, lichter Blütenbaum, Ja, könnt' ich deuten deinen Traum, Verstünd' ich deiner Zweige Rauschen, Was sie für süße Worte tauschen, Verstünd' ich's, was geheimer Weise Sich anvertrau'n die Veilchen leise, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz! Waldvöglein, was du singest hold, [Ihr Weste, was ihr]1 lispeln wollt, Verstünd' ich's, und du Bächlein helle, Was lustig plaudert deine Welle, Würd's durch die Luft mir zugetragen, Was Sonn' und Himmelblau sich fragen, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz! Und könnt' ich's fassen in ein Lied, Was durch das tiefste Herz mir zieht, Wenn drinnen nicht versenket bliebe Mein Traum, mein Glück und meine Liebe, Wenn alles zög' im Jubeldrange Hin durch die Welt mit vollem Klange, Da könnt' ich es singen und sagen ganz, Wie reich, o Lenz, und wie schön dein Glanz!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Du prächtger, lichter Blütenbaum!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 38
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 36-37.
1 Tauwitz: "Und was ihr Weste"