Die Straßen, die ich gehe, So oft ich um mich sehe, Sie bleiben fremd doch mir. [Herberg']1, wo ich möcht' weilen, Ich kann sie nicht ereilen, [Weit, weit]2 ist sie von hier. So fremd mir anzuschauen Sind diese Städt' und Auen, Die Burgen stumm und tot! Doch fern Gebirge ragen, Die meine Heimat tragen, Ein ewig Morgenrot.
1. Wanderer  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Wanderer", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte, first published 1813
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Kenneth Smith) , "The roadways which I wander", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voyageur", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Justinus Kerners sämtliche poetische Werke in vier Bänden, herausgegeben von Dr. Josef Gaismaier, 1. Band, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1880, page 78.
Note: also published without a title in chapter 14 of Die Heimatlosen
1 Leberl: "Die Herberg"2 Leberl: "weit"
2. Winternacht  [sung text not yet checked]
I Vor Kälte ist die Luft erstarrt, Es kracht der Schnee von meinen Tritten, Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart; Nur fort, nur immerfort geschritten! Wie feierlich die Gegend schweigt! Der Mond bescheint die alten Fichten, Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt, Den Zweig zurück zur Erde richten. Frost! Friere mir ins Herz hinein, Tief in das heiß bewegte, wilde! Daß einmal Ruh mag drinnen sein, Wie hier im nächtlichen Gefilde. II Dort [heult]1 im tiefen Waldesraum Ein Wolf; -- wie's Kind aufweckt die Mutter, Schreit er die Nacht aus ihrem Traum Und heischt von ihr sein blutig Futter. Nun brausen über Schnee und Eis Die Winde fort mit tollem Jagen, Als wollten sie sich rennen heiß: Wach auf, o Herz, zu wildem Klagen! Laß deine Toten auferstehn Und deiner Qualen dunkle Horden! Und laß sie mit den Stürmen gehn, Dem rauhen Spielgesind aus Norden!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Winternacht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuit d'hiver", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Widemann: "weilt"; further changes may exist not shown above.
3. Schifferliedchen  [sung text not yet checked]
Schon hat die Nacht den [Silberschrein]1 Des Himmels [aufgetan]2; Nun spült der See den [Widerschein]3 Zu dir, zu dir hinan! Und in dem Glanze schaukelt sich Ein leichter dunkler Kahn; Der aber trägt und schaukelt mich Zu dir, zu dir hinan! Ich höre schon den Brunnen gehn Dem Pförtlein nebenan, Und dieses hat ein gütig Wehn Von Osten aufgetan. Das Sternlein schießt, vom Baume fällt Das Blust in meinen Kahn; Nach Liebe dürstet alle Welt, Nun, Schifflein, leg' dich an!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Schifferliedchen", appears in Gesammelte Gedichte, in Buch der Natur, in Drei Ständchen, no. 3
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Gedichte von Gottfried Keller , Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1884, page 13.
1 Sinding: "Silberschein"2 Herzogenberg: "aufgemacht"; further changes may exist not noted above.
3 Schoeck, Sinding: "Wiederschein"
4. Die Botschaft  [sung text not yet checked]
Mein Knecht! steh auf und sattle schnell, Und wirf dich auf dein Roß, Und jage rasch durch Wald und Feld Nach König Duncans Schloß. Dort schleiche in den Stall, und wart, Bis dich der Stallbub schaut. Den forsch mir aus: "Sprich, welche ist Von Duncans Töchtern Braut?" Und spricht der Bub: "Die Braune ist's", So bring mir schnell die Mär. Doch spricht der Bub: "Die Blonde ist's", So eilt das nicht so sehr. Dann geh zum Meister Seiler hin, Und kauf mir einen Strick, Und reite langsam, sprich kein Wort, Und bring mir den zurück.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Botschaft", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 7
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- ENG English (Emily Ezust) , "The message", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le message", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
5. Maikaterlied  [sung text not yet checked]
Maikater singt die ganze Nacht: Der Frühling ist erwacht, erwacht, Der Frühling ist erwacht! Gleich einem Reis trägt er den Schwanz; Wärn Blätter dran, so wärs ein Kranz; Er flötet: Oh holde Mimamausamei, Wer dich zu lieben wagt, der sei Getötet! Ich ganz alli-alla-allein, Nur ich darf dein Geschpusi sein, Bis daß es morgenrötet. Im Mai sind alle Blätter grün, Im Mai sind alle Kater kühn Und alle Jüngelinge. Und wer ein Herz hat, faßt sich eins, Und wer sich keins faßt, hat auch keins; Singe mein Kater, singe!
Text Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Maikaterlied", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du matou au mois de mai", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: several editions have a typo in stanza 6, line 2, word 2 ("wär" instead of the correct "wer").