Der Abendthau - es sind die Thränen. Die nachgeweint dem schönen Tag, Der Morgenthau - die Freudenthränen, Die ihn begrüssen, wird er wach. Sie fliessen beid' aus einer Quelle: Für höchste Lust, für tiefsten Schmerz, Für nächtlich Dunkel - sonn'ge Helle - Hat einen Ausdruck nur das Herz.
Sechs Lieder , opus 25
by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932)
1. Der Abendtau ‑ es sind die Tränen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Heinrich Seidel (1842 - 1906), "Der Abendthau - Es sind die Thränen", appears in Neues Glockenspiel: Gesammelte Gedichte, in Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Das Posthorn  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Horchend über schroffe Mauern Auf die Nachtigallenlieder Schaun zwei jugendliche Nonnen In das Thal voll Sehnsucht nieder. Wundervolle Frühlingsmondnacht! Klang und Sang in lauen Lüften, Luft'gen Silbers volle Schale, Schwimmt das Thal in Glanz und Düften. Horch, da rollt's im Grund; es klinget Eines Posthorns muntres Tönen, Und die Jüngste hüllt ihr Antlitz, Und sie wendet sich mit Thränen. - Doch die Klosterglocke schrillend Übertönt das Horn, das helle - Und die Nonnen wandeln schweigend Zum Gebet in ihre Zelle.
Authorship:
- by Heinrich Seidel (1842 - 1906), "Das Posthorn", appears in Neues Glockenspiel: Gesammelte Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani3. Königin der Nacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Entfalte des Kelches Pracht, Hörst du die lockenden Töne? Leuchte in weiße Schöne, Königin du der Nacht! Mondlicht zittert im Thal, Wandelt durch ewige Räume, Blaß über Blüten und Träume Huscht ein verschwiegener Strahl. Ach und die Sehnsucht erwacht . . . , Hörst du das Rauschen im Grunde? Träume an meinem Munde, Königin du der Nacht!
Authorship:
- by Karl Busse (1872 - 1918), "Königin der Nacht", appears in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Queen of the night", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
4. Roter Mohn  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Rote Flammen - so glüht der Mohn, Strotzend schwellen die Ähren, Durch das Feld schwirrt Grillenton, Leis, wie aus fernen Sphären. Über den Halmen im Einerlei Führen die Mücken den Reigen, Heimlich bebend wandeln wir zwei Durch das lüsterne Schweigen. Wie Du an meiner Seite gehst, Fühl ich Dein Herze pochen, Wie Du mir scheu ins Antlitz spähst, Ist all dein Trotz gebrochen. Komm und versage Dich länger nicht -- Heilig ist diese Stunde; Beut Dein duftiges Angesicht Meinem dürstenden Munde! Zwischen Ähren und rotem Mohn In dem göttlichen Schweigen, Jedem Späherauge entflohn -- Komm! Du bist mein eigen! --
Authorship:
- by Karl Müller-Rastatt (1861 - 1931), "Roter Mohn"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Red poppies", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
5. Es ist kein Tal so wüst und leer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es ist kein Thal so wüst und leer, Drin nicht ein Blümchen blühet, Und keine Nacht so wolkenschwer, Drin nicht ein Sternlein glühet. Es ist kein Menschenherz so tief Versenget und versunken, Dass nicht in seiner Asche schlief; Der ew'gen Liebe Funken!
Authorship:
- by Heinrich Seidel (1842 - 1906), "Die Liebe hört nimmer auf", appears in Neues Glockenspiel: Gesammelte Gedichte, in Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Ermunterung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun hoch den Kopf, und den Thränenfluß, Den laß nur fort bis morgen, Wie alles hier vorüber muß, So auch die Zeit der Sorgen. Im Kampf um die Zukunft und Gegenwart, Da spannt sich Muskel und Sehne, Und packt dich das Leben auch noch so hart, Zeig ihm nur lachend die Zähne! Wenn dir ein Glück ins Weite ging, Mit ihm ein Stück vom Herzen, Und wenn sich klammernd an dich hing Die Zentnerlast der Schmerzen - Dann bete du nur kein Kirchenlied, Das wird den Schmerz nicht vertreiben, Dann sing' beim Wandern das alte Lied: Es kann ja nicht immer so bleiben. Das Jahr geht ein und das Jahr geht aus Und schaffst du mit rüstigen Händen, So schleicht sich das Glück von selbst ins Haus An allen Ecken und Enden.
Authorship:
- by Karl Busse (1872 - 1918), "Ermunterung"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]