Was lauscht herein zum Fensterlein? Es wird mein Herzgeliebter seyn! Herein! Mein Herzgeliebter ist es nicht, Es war ein Streif im Mondenlicht, Und ich bin noch allein! ... Was knistert auf der Straße drauß'? Herzliebster naht wohl meinem Haus! Herein! Ein später Wandrer zieht vorbei; Mein Lieb weiß nicht, was Warten sei, Und ich bin noch allein! Es tönt Gesang herein zu mir! Mein Liebster singt wohl vor der Thür? Herein! Des Wächters Ruf hat mich bethört, Nicht Liebchens Sang hab' ich gehört, Und ich bin noch allein! ... Der ganze Weg ist menschenleer, Das Licht verlöscht, ich ruf' nicht mehr: Herein! Da faßt mich schnell ein kräft'ger Arm, Da küßt ein heißer Mund mich warm. Ich bin nicht mehr allein!
Ernste und heitere Lieder , opus 23
by Friedrich Wilhelm Kücken (1810 - 1882)
1. Was lauscht herein zum Fensterlein
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Herein!", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Romanzen und Balladen
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2. Schlummerlied
Language: German (Deutsch)
Steiget hernieder auf gold'ner Spur Schweigend der Abend zur blumigen Flur, Grüßen die Sterne so silbern und klar Freundlich dein schlafendes Aeugleinpaar; Schlumm're süß! schlumm're süß! Es wachen die Engel im Paradies. ... Steiget, ihr Elfen der Blumen, empor, Singet dem Knaben ein Schlummerlied vor! Steigt aus der Kelche süß duftigem Raum, Webt ihm lieblich den goldnen Traum: Schlumm're süß! schlumm're süß! Es wachen die Engel im Paradies. ... Bis dann die Rose sich wieder erschließt, Jubelnd die Lerche den Morgen begrüßt, Und bis der Blümelein Frühlingsgesang Freudig der Sonne entgegen klang: Schlumm're süß! schlumm're süß! Es wachen die Engel im Paradies.
3. Die Blumen und die Sterne
Language: German (Deutsch)
Die Blumen und die Sterne sind mir die ganze Welt, die Blumen in dem Frühling, die Stern' am Himmelszelt. Sie haben schon so ofte mich still und süß erfreut, die Blumen in der Laube, die Stern' zur Abendzeit. Die Blumen und die Sterne lieb' ich so treu und wahr, die Blumen ihrer Lippen, die Stern' im Augenpaar. Denn ach, mein süßes Liebchen ist mir die ganze Welt, wenn abends in der Laube sie mich umfangen hält.
4. Lauf der Welt
Language: German (Deutsch)
An jedem Abend geh' ich aus Hin auf den Wiesensteg. Sie schaut aus ihrem Gartenhaus, Es stehet hart am Weg. Wir haben uns noch nie bestellt, Es ist nur so der Lauf der Welt. Ich weiß nicht, wie es so geschah, Seit lange küss' ich sie, Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja! Doch sagt sie: nein! auch nie. Wenn Lippe gern auf Lippe ruht, Wir hindern's nicht, es dünkt uns gut. Das Lüftchen mit der Rose spielt, Es fragt nicht: hast mich lieb? Das Röschen sich am Taue kühlt, Es sagt nicht lange: gib! Ich liebe sie, sie liebet mich, Doch keines sagt: ich liebe dich!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lauf der Welt", written 1808, appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "The way of the world", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La course du monde", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Im Maien ist's lieblich  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Maien, im Maien ist's lieblich und schön, da findt sich viel Kurzweil und Wonn! Die Nachtigall singet, die Lerche sich schwinget, über Berg und über Tal. Die Pforten der Erde die schließen sich auf und lassen so manches Blümlein herauf, als Lilien und Rosen, Violen, Zeitlosen, Zypressen und auch Nägelein. In solchen wohlriechenden Blümlein zart, spazieret eine Jungfrauvon edler Art; sie windet und bindet gar zierlich und fein ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein. Da herzt man, da scherzt man, da freut man sich, da singt man, da springt man, da ist man fröhlich, da klaget ein Liebchen dem andern sein Not, da küßt man so manches Mündlein rot. Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwert, du hast mir mein junges, frisch Herzlein verkehrt. Willkommen macht, daß man Scheiden nicht acht't: Ade, zu tausend guter Nacht! Im Maien, im Maien, da freuet man sich, da singt man da springt man, da ist man fröhlich, da kommet so manches Liebchen zusammen. Ade, in tausend Gottes Namen.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Mailied", appears in Des Knaben Wunderhorn
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6. Lied
Language: German (Deutsch)
Flieg', Vöglein, durch den Böhmerwald, So weit du kannst in Hast Und setz' vor meines Liebsten Haus Dich auf den grünsten Ast. Und tritt er dann vor seine Thür Und fragt: "Was, Vöglein, bringst du mir?" Dann zwitsch're du und sei nicht bang: "O lausche mild auf meinen Sang, Das ist ein Gruß von ihr!" Zieh', Lüftchen, durch den Böhmerwald Und tief ins Land hinein, Umsäusle meines Liebsten Haus, Poch' an sein Kämmerlein. Und öffnet er das Fenster dir Und fragt: "Was, Lüftchen, bringst du mir?" Dann fächle du ihm Wang' und Mund Und sprich: "O wird es dir nicht kund, Das ist ein Gruß von ihr!"
Text Authorship:
- by Ida Marie Luise Sophie Friederike Gustava Hahn-Hahn (1805 - 1880), "Liebesbotschaft"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission