Schließ die Äuglein, holder Kleiner! Schlafe sicher mir im Arm! O dein Bettlein macht dir keiner Je so weich, so Liebewarm: Mutterliebe wiegt dich ein; Mutterküsse warten dein. Unter tausend, tausend Küssen Aufgewacht, ans Herz gedrückt. Möchtest du nur Einmal wissen, Wie dein Lächeln mich entzückt! Engel-Unschuld lacht mich an: Offen ist der Himmel dann! Wohl dem Herzen voller Treue, Daß sich alles darf gestehn! Kleiner Engel! ohne Reue Kann ich dir ins Auge sehn. Immer, immer lächle so! Nur die Unschuld macht uns froh!
Vier deutsche Lieder , opus 4
by Josephine Lang (1815 - 1880)
1. Schlummerlied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Lied einer Mutter"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Die Veilchen  [sung text checked 1 time]
[Sagt]1, wo sind die Veilchen hin?
Die so freudig glänzten,
Und der Blumen-Königinn [sic]
Ihren Weg bekränzten?
"Jüngling, ach! Der Lenz entflieht:
"Diese Veilchen sind verblüht!"
Sagt, wo sind die Rosen hin?
Die wir singend pflückten,
Als sich Hirt' und Schäferinn
Hut und Busen schmückten?
"Mädchen, ach! Der Sommer flieht:
"[Jene]2 Rosen sind verblüht!"
Führe denn zum Bächlein mich,
Das die Veilchen tränkte;
Das mit leisem Murmeln sich,
In die Thäler senkte.
"Luft und Sonne glühten sehr:
"Jenes Bächlein ist nicht mehr!"
[ ... ]
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Nach einem alten Lied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "After an old song", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with J.G. Jacobi's sämmtliche Werke, Volume 3, third edition, Zürich: Orell, Füßli und Compagnie, 1819, pages 51-53.
1 Baumbach, Berger: "Sag' "; further changes may exist not shown above.2 Lang: "Diese"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Ständchen  [sung text checked 1 time]
Aufgewacht, aufgewacht, Laß sie flieh'n, [des Traumes Schwingen]1, Denn ein Lied will ich dir singen, Dir vertrauend und der Nacht, Aufgewacht! -- Hör mir zu, hör mir zu, Horchst ja sonst gern aller Orten Meiner Liebe Schmeichelworten, Denn ihr Gegenstand bist du. Hör' mir zu. -- Bist mir gut, bist mir gut: Willst auch du dein Herz verhüllen Les' ichs doch in deiner stillen Liebefeuchten [Augen Glut]2: Bist mir gut. -- [ ... ] Ich muß fort -- ich muß fort! Darf ich auch nicht weiter singen Wird im Herzen mir erklingen Lieb und Lied an jedem Ort -- Ich muß fort! -- [ ... ] Gute Nacht -- gute Nacht! Dunkel wird die Welt mir wieder Bis du, deine Augenlider Öffnend, mir den Tag gebracht -- Gute Nacht! --
Authorship:
- by Wilhelm, Freiherr von Marsano (1797 - 1871), "Ständchen"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Serenade", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Huldigung der Frauen. Ein Taschenbuch für das Jahr 1830, herausgegeben von J.F. Castelli, Achter Jahrgang, Wien: bey Fr. Tendler, 1830, pages 228-229.
Note to stanza 7, line 3: The word "Augenlider" is incorrectly given as "Augenlieder" in the published poem. It has been corrected above.
1 Nickerl: "die Traumesschwingen"2 Lang: "Augenglut"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Duften nicht die Laubengänge? Hör' ich nicht [die Wipfel säuseln]1, [Linde]2 Maienwinde kräuseln [Den umbüschten stillen Rhein]3; Daß mich nicht der Mittag senge, Winken mir [verstohl'ne]4 Schatten, [Rosenhage]5, Veilchenmatten, Aber ach, ich bin allein! Unterm blattgewebten Teppich Hör' ich Nachtigallen schlagen, Und die [leichtern]6 Echo tragen Ihre Töne durch den Hain; [Längs]7 der Eiche dehnt sich [Eppich]8, [Wassernymphen]9 lockt die Quelle, Wo mit Welle lispelt Welle, Aber ach, ich bin allein.
Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835), "1815", appears in Lieder und Romanzen
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Longing", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note: originally published without opus number; designated in 1867 as opus 4 ; München und Bern: Joseph Aibl ; republished in Franz Hauser's Gesanglehre, Leipzig & Brüssel: Breitkopf & Härtel, [1866], pages 148-149 and in 40 Lieder, Leipzig & Brüssel: Breitkopf & Härtel, 1882.
Confirmed with Gesammelte Werke des Grafen August von Platen, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1839, page 4."
1 Lang: "der Wipfel Säuseln"2 Lang: "Leise"
3 In Lang's original publication: "Den umbebüschten [sic] stillen Rain" ; in the 1866 and 1882 editions: "Im bebüschten stillen Rain"
4 Lang: "verstohlen"
5 Lang (1866 edition): "Rosenhayn und"; (1882 edition) "Rosenhain und"
6 Lang (1866 and 1882 editions): "leichten"
7 Error in Lang's first edition: "Langs"
8 Error in Lang's 1882 edition: "Teppich"
9 Lang: "Wasser-Nymphe"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]