Das böse Meer verschlang ein liebes Blatt, Das mir des Liebchens Hand gesendet hat. Vielleicht, daß es alsbald die Nymphe fand Und es jetzt nächtlich liest am stillen Strand. Das Wasser wallt heran und trägt sich fort Mit Wellenmurmeln manches süße Wort. Die Zeichen all', unleserlich und klein, Beschauet sich der Mond mit klugem Schein. Die Luft, die kühl der Nymphe Haar durchweht, Sucht zu erhaschen, was im Briefe steht. All das, was sie voll Sehnsucht mir vertraut, Ward so am Strand belauscht, ward so beschaut. Doch besser ist's, daß es die Woge nahm, Als daß es in der Menschen Hände kam; Denn Nymphe, Welle, Mondenschein und Wind, Sie sind verschwiegner als die Menschen sind.
Fünf Lieder , opus 29
by (Wilhelm) Bernhard Molique (1802 - 1869)
1. Das böse Meer verschlang ein liebes Blatt  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Feodor Franz Ludwig Löwe (1816 - 1890), no title, appears in Gedichte, in Blätter der Liebe [formerly Lieder der Liebe], no. 5 [author's text checked 1 time against a primary source]
2. Nimm mich auf, o Fluth
Nimm mich auf, o Fluth . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Authorship:
- possibly by Anton Prokesch-Osten (1795 - 1876)
- possibly by Friederike Prokesch-Osten, née Goßmann (1795 - 1876)
3. Schifferlied  [sung text not yet checked]
Kommt herbei, Froh und frei, Zu dem lust'gen Gondolier; Zitterklang Und Gesang Tönt gar lieblich auf der See! Kommt, ihr Leutchen, und steiget fröhlich ein, Seht, die Barke tanzt im hellen Sonnenschein, Und der Schiffer singet froh: [Trallala la ja ho!]1 Ufer flieh'n Rasch dahin, Durch die Fluten rauscht der Kiel! Himmelblau, Lüftchen lau, Kosen mit der Wellen Spiel! Treibe, Schifflein, treibe lustig immer fort, Freunde hast du ja und leichten Sinn am Bord, Denn der Schiffer singet froh: [Trallala la, ja ho!]1 Liebchen fein, Denke mein, Bald komm' ich zu dir nach Haus, Wogenflut Löscht die Glut Meiner Liebe nimmer aus. Lächelt mir auch mancher Schönen Flammenblick, Immer denk' ich doch an dich, an dich zurück, Und dann sing ich liebesfroh: [Trallala la, ja ho!]1 Kehrt der Kahn Schaukelnd dann Wieder zu dem heim'schen Strand, Dann umschließt, Dann begrüßt Hold den Schiffer Liebchens Hand! Und er drückt in freud’ger Wiedersehenslust, Liebewarm das treue Mägdlein an die Brust, Jubelt laut und singet froh: Trallala la, ja ho!
Authorship:
- by Heinrich Schütz (1798 - 1880), "Schifferlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of the shipman", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Note: the Abt score erroneously indicates the poet is "Schütze"
Confirmed with Heinrich Schütz, Vermischte Gedichte, Carlsruhe: Im Selbstverlag des Verfassers so wie in Commission bei G. Holtzmann, 1841, pages 22-23
1 Abt: "Tralala la la joho!"Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Sonst und jetzt  [sung text not yet checked]
Die Heide ist braun, einst blühte sie roth, Die Birke ist kahl, grün war einst ihr Kleid; -- Einst ging ich zu zwein, jetzt geh' ich allein, -- Weh über den Herbst und die [lieblose]1 Zeit! O weh, o weh, Weh über den Herbst und die [lieblose]1 Zeit! Der Fink ist verstummt, einst sang er so hell, Die Nachtigall schlug, jetzt schweiget sie müd; -- Einst sang ich zu zwein, jetzt sing ich allein Von meiner verlorenen Liebe ein Lied. O weh, o weh, Von meiner verlorenen Liebe ein Lied! Einst blühten die Rosen, jetzt welkten sie all', Voll Duft war das Kraut, [nun]2 zog er heraus; -- Einst pflückt' ich zu zwein, jetzt pflück' ich allein, [Es]3 wird ein dürrer, ein duftloser Strauß. O weh, o weh, [Es]3 wird ein dürrer, ein duftloser Strauß! Die Welt ist so öd', [einst war sie]4 so schön, [Einst war ich]5 so reich, jetzt bin ich voll Noth; -- Einst ging ich zu zwein, jetzt geh' ich allein; -- Mein Lieb ist falsch, o wäre [ich]6 todt! O weh, o weh, Mein Lieb ist falsch, o wäre [ich]6 todt!
Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Die Haide ist braun", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 1. Junge Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wolfgang Müller von Königswinter, Dichtungen eines Rheinischen Poeten, Erster Band, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1871, page 70
1 Franz: "gramvolle"2 Franz: "jetzt"
3 Franz: "Das"
4 Franz: "sie war einst"
5 Franz: "Ich war einst"
6 Norman: "sie"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
5. Die Verlassene  [sung text not yet checked]
O kehr' zurück, lass dich erweichen, was tat ich dir, warum mich flieh'n? Könnt meine Stimme dich erreichen, du hättest mir schon längst verzieh'n. Mein Herz kann nur dein Bild umschließen, noch gestern warst du ja mein Glück. Sahst du nicht meine Tränen fließen? O kehr' zurück, o kehr' zurück! Ich will den Ton der Stimme hören, die einst mir ew'ge Liebe schwur, die mich einst konnte hold betören, ich will sie hören einmal nur! Ich will das Lächeln noch befragen, das einstmals war mein ganzes Glück. Mein Herz kann nur an deinem schlagen; o kehr' zurück, o kehr' zurück! O kehr' zurück, der Liebe Stunden, sie kehren wieder neu und schön. Bist du nicht ewig mir verbunden, kann Schwur und Treu' der Wind verweh'n? Wenn Sorg' und Kummer dich umschweben, teil' ich nicht jedes Missgeschick? Ich bin ein Teil von deinem Leben; o kehr' zurück, o kehr' zurück!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Johann Winkler6. Die Zufriedenen  [sung text not yet checked]
Ich saß bei jener Linde Mit meinem trauten Kinde, Wir saßen Hand in Hand. Kein Blättchen rauscht' im Winde, Die Sonne schien gelinde Herab aufs stille Land. Wir saßen ganz vershwiegen Mit innigem Vergnügen, Das Herz kaum merklich schlug. Was sollten wir auch sagen? Was konnten wir uns fragen? Wir wußten ja genug. Es mocht uns nichts mehr fehlen, Kein Sehnen konnt uns quälen, Nichts Liebes war uns fern. Aus liebem Aug ein Grüßen, Vom lieben Mund ein Küssen Gab eins dem andern gern.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Die Zufriedenen", appears in Lieder [author's text not yet checked against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , "The Happy Ones", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les bienheureux", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission