Waldvöglein, sage doch einmal: Was sahst du von den Beiden, Die sich hier trafen im grünen Thal? Mögen sie sich wohl leiden? Sie gingen zusammen Hand in Hand Und blicken sich an voll Liebe Und sagten, wenn ich sie recht verstand: Ach, daß es doch immer so bliebe! Doch haben sie sich denn nicht geküßt Und sich mit Armen umschlungen? Ich meine, wenn Einer es wissen müßt, Wärst du's, der sie umsprungen. Ja freilich! ich sah sie im Geheg Sich auch zu Küssen vermählen, Mehr waren's, als ich Eier leg', Und drüber kann ich nicht zählen. Und weiter hast du nichts gesehn? Sie saßen im Moos nicht nieder? Mir kannst du's im Vertrau'n gestehn, Ich sag' es Keinem wieder. Ei du neugier'ger Fiedelmann! Denkst wohl, du hast mich am Zipfel? Mit Horchen kommst du bei mir schlecht an, Ich schwinge mich auf zum Wipfel.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 49
by Friedrich August Naubert (1839 - 1897)
1. Waldvöglein wird ausgefragt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Waldvöglein wird ausgefragt", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Singuf. Rattenfängerlieder, Dritte vermehrte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1883, page 35.
2. Ich glaub' es nicht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sie sagen, du hätt'st mich betrogen, Sie wüßten es ganz genau, Hätt'st Liebe mir gelogen, Nähmst niemals mich zur Frau. Wie sie mich fragen und quälen Und mir von dir erzählen, -- Ich glaub' es nicht. Ich sollte mich nicht betrüben, Wärst werth kein Herzeleid, Im andern Kirchspiel drüben Hätt'st du eine andere Maid. Der hätt'st du dich versprochen Und mir die Treu gebrochen, -- Ich glaub' es nicht. Du gingest mit ihr zur Linde, Du schlichest in ihr Haus, Brächt'st ihr zum Angebinde Den schönsten Blumenstrauß, Und daß du bei ihr wachtest Und mich mit ihr verlachtest, -- Ich glaub' es nicht. Was sie mir geben zu hören, Nicht wahr? ist Trug und Schein, Ich wollte wohl auf dich schwören, Du kannst nicht untreu sein. Erst will ich selber sehen Dich zu der Andern gehen, Eh' glaub' ich's nicht.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Ich glaub' es nicht", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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3. Stelldichein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Dann]1 klopf' nur an's Fenster, Und klopfe nur sacht, Das Dorf liegt im Schlafe Und still ist die Nacht. Dann klopf' nur an's Fenster, Dreimal oder vier, Ich hör' dich im Schlafe Und komme zu dir. Der Garten ist ruhig, Der Mond ist so blank, Komm sacht heute Nacht, Komm den Steig nur entlang. Da stehet die Weide, Darunter ein Stein, Laß schau'n uns am Himmel Den flimmernden Schein. Laß plaudern uns zärtlich, So heimlich und sacht, Und Niemand zum Zeugen Als Mondschein und Nacht.
Text Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888), "Die alte Weide", appears in Quickborn. Gedichte aus dem Volksleben von Klaus Groth. Aus ditmarscher Mundart übertragen von A. v. Winterfeld, in Ein Liederkranz, no. 3
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Klaus Groth (1819 - 1899), "De ol Wichel", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart, in En Leederkranz = Ein Liederkranz, no. 3
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View original text (without footnotes)Confirmed with Quickborn. Gedichte aus dem Volksleben von Klaus Groth. Aus ditmarscher Mundart übertragen von A. v. Winterfeld, Berlin, Verlag von A. Hofmann & Comp, 1856, page 239.
1 Eyken: "Drum"; further changes may exist not noted above.