Die Erde steht verschwiegen Wie eine liebende Maid, Sie hüllet ihren Busen Ins weisse Winterkleid, Doch schweigsam harrend trägt sie Verschlossen tief in der Brust Mit allen ihren Blumen Die nahende Frühlingslust. Die Blüten keimen verborgen Im stillen seligen Drang, Bis einst die liebende Sonne Den Winterfrost bezwang, Dann blühen sie und duften Und schliessen die Kelche auf, Und winden ihre Grüße Der harrenden Sonne hinauf.
Vier Lieder , opus 12
by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Winter  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909)
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Winter", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Hiver", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
2. Trennung (im Volkston)  [sung text checked 1 time]
Wenn zwei von einander scheiden, So geben sie sich die Händ', Und fangen an zu weinen, Und seufzen ohne End'. Wir haben nicht [geweinet]1, Wir seufzten nicht Weh und Ach! Die [Tränen und die Seufzer]2, Die kamen hinten nach.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 49
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "When two people part", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 49, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 153.
1 Reinecke: "geweint"2 Decker, Reinecke: "Seufzer und die Tränen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]
3. Im Wald  [sung text checked 1 time]
Im Wald,
Im Wald
Ist Lust und Fried',
Da schallt,
Da hallt
Der Vöglein Lied.
Da klingt
Und springt
Manch' munt'rer Quell,
Und schlingt
Und ringt
Zum Thal sich hell.
Im Wald,
Im Wald
Voll Lust und Fried',
Da schallt
Und hallt
Erst recht das Lied.
[ ... ]
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Im Wald"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "In the forest", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Das Veilchen  [sung text checked 1 time]
Wie der Himmel klar und blau, Prangt das Veilchen auf der Au, Mit dem holden Frühlingskind Koset zart der Zephirwind. In dem Busen wird es laut Wenn das Aug' ein Veilchen schaut, Schlicht von Farbe ist sein Kleid, Doch sein Liebreiz schmilzt das Leid. Wird es matt im Sonnenschein, Morgen steht es frisch und rein: Gott erquickt des Nachts mit Thau Seine Veilchen auf der Au. Stilles Veilchen giebst mir Muth, Der dich hält in treuer Huth, Lässt gewiss auch unser Herz Nicht vergehn im tiefsten Schmerz.
Authorship:
- by Carl (or Karl) Ferdinand Haltaus (1811 - 1848)
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The violet", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission