Wie lieblich, gelagert im Grünen, Nach fernen Bergen zu schaun, Von Bergen zur Wolkenbühne, Von Wolken hinüber zu himmlischen Au'n! Was rauschet ihr Tannen im Winde? Wie wird mir so eigen, so bang? Rings weht ja Frieden gelinde, Woher in der Seele der schmerzliche Drang?
Fünf Lieder für gemischten Chor (oder vier Solostimmen) , opus 30
by Carl Martin Reinthaler (1822 - 1896)
1. Unter wehenden Wipfeln  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Aus der Jugendzeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar: O wie liegt so weit, o wie liegt so weit, Was mein einst war! Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang, Die den Herbst und den Frühling bringt, Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang, [Das]1 jetzt noch klingt? "Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer." O du Kindermund, o du Kindermund, Unbewußter Weisheit froh, Vogelsprachekund, vogelsprachekund, Wie Salomo! O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem [heil'gen]2 Raum Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur Entfliehn im Traum! Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, War die Welt mir voll so sehr; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer. Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt, Und der leere Kasten schwoll; Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert, Wird's nicht mehr voll. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt Dir zurück, wonach du weinst: Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt im Dorf wie einst: "Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer."
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Aus der Jugendzeit", appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte
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- ENG English [singable] (Helen Dellenbauch Tretbar)
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Nietzsche: "es"
Notes on Radecke's textual variants submitted by Thomas Fechtel
2 Hauptmann, Stern: "sel'gen"
3. O Sommerfrühe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Sommerfrühe [blau]1 und hold! Es trieft der Wald von Sonnengold, In Blumen steht die Wiese; Die Rosen blühen rot und weiß Und durch die Felder wandelt leis' Ein Hauch vom Paradiese. Die ganze Welt ist Glanz und Freud, Und bist du jung, so liebe heut Und Rosen brich mit Wonnen! Und wardst du alt, vergiß der Pein Und lerne dich am Wiederschein Des Glücks der Jugendsonnen.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Gedichte und Gedenkblätter, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 11
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- ENG English [singable] (Addie Funk) , "Summer song"
1 Reinthaler: "lau" ? (according to Hofmeister); further changes may exist not shown above.
4. Ganymed  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Auf schweigendem Bergesgipfel Der Knabe [des Thales]1 ruht Und blickt in die ziehenden Wolken, In die sterbende Sonnenglut: "O schwebt' ich, wie Götter im Bronnen Des Aethers, im Sternenraum!" - Er entschlummert - olympische Wonnen Umfangen [ihn hold]2 im Traum. Es steigt sein Busen voll Sehnen Nach der Uranionen Glück, Und es öffnet sich trüb' vor Thränen Noch halb im Traume sein Blick: "Was hör' ich so lockend klingen? Was rauscht mir so wunderbar Um's Haupt mit goldenen Schwingen? Was willst du, kreisender Aar?" Und er fühlt sich auf Fitt'gen gehoben. "Ach, träum' ich noch immer? o Glück!" Es [trägt ihn, es reißt]3 ihn nach oben, Tief weichen die Berge zurück! "O süsses Sehnen und Hoffen! Fahr' wohl du [nächtliches]4 Thal: In [ewigem]5 Blau steht offen Der strahlende Göttersaal!"
Text Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Ganymed", subtitle: "Aus ", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder, Prag: Kober & Markgraf, pp. 13-14, first published 1859
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Ganymed", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ganymède", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "vom Thale"
2 Thuille: "hold ihn"
3 Thuille: "reißt ihn, es trägt"
4 Thuille: "nächtlich"
5 Thuille: "ew'gem"
5. Komm Nachtigall  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Komm, Nachtigall, schwing dich hernieder Zum Garten im blühenden Hag, Komm, liebliche Sängerin, wieder, Sing deine melodischen Lieder Hinüber dem scheidenden Tag. Noch schweigst du, was willst du verschweigen? Die Fülle so sehnlicher Qual? So lange nicht willst du dich zeigen, So lang nicht in blühenden Zweigen Das Mondlicht leuchtet im Tal. Von heiligen Strahlen umfangen, In glühenden Wonnen erwacht, Lobsingst du mit süßem Erbangen Das schüchterne Liebesverlangen, Du himmlische Stimme der Nacht.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Nachtigall", appears in Jahreszeiten
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission