Laßt mich, ob ich auch still verglüh', Laßt mich nur stille gehn; Sie seh' ich spät, Sie seh' ich früh Und ewig vor mir stehn. Was ladet ihr zur Ruh' mich ein? Sie nahm die Ruh' mir fort; Und wo Sie ist, da muß ich seyn, Hier sey es oder dort. Zürnt diesem armen Herzen nicht, Es hat nur einen Fehl: Treu muß es schlagen bis es bricht, Und hat deß nimmer Hehl. Laßt mich, ich denke doch nur Sie; In Ihr nur denke ich; Ja! ohne Sie wär' ich einst nie Bei Engeln ewiglich. Im Leben denn und auch im Tod', Im Himmel, so wie hier, Im Glück und in der Trennung Noth Gehör' ich einzig Ihr.
Sechs Lieder und Gesänge für Bass mit Pianoforte , opus 140
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Hippolits Lied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Georg Friedrich Konrad Ludwig Gerstenbergk (1780 - 1838), "Hippolits Lied", first published 1821
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La cançó de l’Hipòlit", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Hippolit's lied", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Hippolytus' song", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant d'Hippolyte", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gabriele. Ein Roman von Johanna Schopenhauer. In drei Theilen. Dritter Theil. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1821, page 146.
Note: Johanna Schopenhauer wrote in the foreword of her novel (Gabriele. Erster Theil. Leipzig: 1819, Vorwort, page VIII), that the poems in her book ar not by herself, but have been supplied by Friedrich von Gerstenbergk. Nevertheless, the poem is often misattributed to Johanna Schopenhauer.
2. Die Nachtigallen  [sung text not yet checked]
Möcht wissen, was sie schlagen So schön bei der Nacht, 's ist in der Welt ja doch niemand, Der mit ihnen wacht. Und die Wolken, die reisen, Und das Land ist so blaß, Und die Nacht [wandert]1 leise Durch den Wald übers Gras. Nacht, Wolken, wohin sie gehen, Ich weiß es recht gut, Liegt ein Grund hinter den Höhen, Wo meine Liebste jetzt ruht. Zieht der Einsiedel sein Glöcklein, Sie höret es nicht, Es fallen ihre Löcklein Übers ganze Gesicht. Und daß sie niemand [erschrecket]2, Der liebe Gott hat sie hier Ganz mit Mondschein bedecket, Da träumt sie von mir.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Nachtigallen", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jakob Kellner) , "I would like to know what they sing", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les rossignols", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 some versions of Eichendorff (and Franz and Pfitzner): "wandelt"
2 Herzogenberg: "wecket"
3. Der verliebte Maikäfer  [sung text not yet checked]
"Glühwürmchen, steck's Laternchen an! Ich will ein Ständchen bringen; Zur roten Tulpe führ' mich hin, da wohnt meine schöne Fliege drin, die hört so gern mich singen!" Maikäfer spricht's, der eitle Geck; er knüpft nach Stutzerweise sein braunes Röckchen zierlich auf, zieht kraus die Flügel draus herauf, und macht sich auf die Reise. Auf gold'nem Stühlchen saß daheim schön' Fliege gar app'titlich, trank ihren Tau in guter Ruh, aß etwas Blumenstaub dazu und war so recht gemütlich. Da leuchtet's durch die rote Wand, sie war gar fein gewoben; da summt es drauß, da wankt und schwankt das Tulpenhaus, Maikäferchen saß oben. Schön' Fliege denkt: "Du alter Narr, du kommst mir recht zu passe!" Sie fliegt zum Dach und giesset schlau einen ganzen großen Tropfen Tau dem Käfer auf die Nase. Kalt Wasser, von so zarter Hand auf heißes Blut gegossen, das kühlt ein ewnig heftig ab, Maikäfer stürzt im Nu herab, als wär' er tot geschossen. Doch kaum erholt er sich vom Schreck, da spricht er ohn' Verdriessen: "Das Zuckerkind! wie denkt sie mein! wollt' mich mit süßem Trank erfreu'n, tät nur zu viel vergiessen!" Schön' Fliege macht die Äuglein zu und meint: der kommt nich wieder; da summt es drauß, da brummt es drauß, es wankt und schwankt das Tulpenhaus, Maikäferchen kam wieder. Schön' Fliege denkt: "Nun warte, Wicht! Ich will im Takt dich rütteln!" Sie fliegt vom Wand zu Wand herum, daß sich die ganze Tulpenblum', als wär ein Sturm, muß schütteln. Wer hoch in Liebesträumen schwebt, sieht nicht auf Steg und Wegen; die Tulpenwände waren glatt, und eh's der Käfer merken tat, hat unden er gelegen. Doch kaum erholt er sich vom Schreck, vergessen war das Leiden: "O je! wie bin ich doch beglückt, mein Ständchen hat sie so entzückt, daß hoch sie sprang vor Freuden!" Schön' Fliege, bald im Schlummer schon, sie denkt: der kommt nicht wieder; da summt es drauß, da brummt es drauß, es wankt und schwankt das Tulpenhaus, Maikäferchen kam wieder. "Jetzt hab' ich den Gesellen satt, soll mir nicht wieder kommen; ist nur die Sonne erst erwacht und hat mein Häuschen aufgemacht, dann soll's ihm schlecht bekommen!" Und wie die liebe Sonne durch die ersten Fügen blinket, da stürmt im Fluge sie hervor, schlägt mit den Flügeln ihm um's Ohr, daß tief ins Gras er sinket. Doch bald erholt er sich vom Schreck: "Nun ist mein Glück vollkommen! Sie wollt' mich küssen offenbar, da mußte grad ich dummer Narr ihr untern Flügel kommen! Glühwürmchen! Glühwürmchen! Glühwürmchen, lisch dein Lichtchen aus, mußt nicht so viel vergeuden! wir brauchen's heute Abend doch, da kommen wir viel früher noch! es macht ihr tausend Freuden!"
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der verliebte Maikäfer", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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4. Lurley  [sung text not yet checked]
In dunkler Felsenbucht am Rhein, Da pflegt schön Lurley zu hausen, Es blüht keine Rebe, es grünet kein Wein, Keine Blume, kein Halm auf dem öden Gestein, Kein Schiffer legt dort den Nachen an, Kein Waidmann suchet die steile Bahn, Sie ziehen und fliehen vorüber. Und kommt nun der Mond bei nächtlicher Zeit Herauf an dem Himmel gezogen, Da zeigt sich im Wasser ein schimmerndes Kleid, Mit blendenden Armen die schönste Maid; Sie jammert, sie ruft mit bangem Ton: O rettet! o helft! ich versinke schon, O rettet, sonst bin ich verloren. Der Wandrer erblickt die holde Gestalt, Es dringt ihm der Ruf an die Seele, Da wirft er sich kühn in des Stromes Gewalt, In die Fluth, die am Felsen wiederhallt. Schön-Lurley ergreift ihn, sie hält ihn umfaßt: "Nun bleibst du hier unten mein trautester Gast Und kehrst zu der Heimath nicht wieder."
Text Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), "Lurley", first published 1838
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lurley", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Försters Romanzen, Erzählungen, Legenden, Berlin: Heymann, 1838. Quoted in review of the entire collection in Morgenblatt für gebildete Leser, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung. Appears in Literaturblatt ed. by Dr. Wolfgang Menzel, dated Freitag, 28 September 1838, page 394.
5. Komm in die stille Nacht!  [sung text not yet checked]
Komm in die stille Nacht! -- Liebchen! was zögerst du? Sonne ging längst zur Ruh', Welt schloß die Augen zu, Rings nur einzig die Liebe wacht! Liebchen, was zögerst du? Schon sind die Sterne hell, Schon ist der Mond zur Stell', Eilen so schnell, so schnell! Liebchen, [mein]1 Liebchen, drum eil' auch du! Sonne ging längst zur Ruh! -- Traust wohl dem Schimmer nicht, Der durch die Blüten bricht? Treu ist des Mondes Licht. Liebchen, mein Liebchen, was fürchtest du? Welt schloß die Augen zu! Blumen und Blütenbaum Schlummern in süßem Traum, [Erde, sie]2 atmet kaum, Liebe nur schaut [den]3 Liebenden zu! – Einzig die Liebe wacht, Ruft dich [allüberall]4. Höre die Nachtigall, Hör' meiner Stimme Schall, [Liebchen, o komm in die stille Nacht!]5
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Komm in die stille Nacht!", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Serenade (Kom in de stille nacht!)", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Serenade", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Sérénade", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Vieni nella notte tranquilla", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder eines Malers mit Randziechnungen seiner Freunde, Neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag von Rösl u. Cie., 1919, page 6.
Note: some lines of this poem were used in Zanettovich's Lied (mond - nacht - liebes - traum - lied)
1 Wolf: "ach"2 Mangold: "Die Erde"
3 Wolf: "dem"
4 Mangold: "überall"
5 Mangold: "Rings nur einzig die Liebe wacht! / Liebchen, o komm in die stille Nacht!"
6. Der blauer Montag  [sung text not yet checked]
'S ist doch närrisch, wenn wir eben nur vom Wein einmal genippt, Daß der Hut so wunderbarlich gleich nach einer Seite kippt! Doch das macht uns erst Courage; denn die Mädel, seht doch an, Lachen, wo sie uns nur schauen, haben ihre Lust daran. Ach, du allerschönstes Mädel mit den blauen Augen dort, Blauer Montag ist ja heute, warum läufst du uns denn fort? Blauer Montag, blauer Himmel, blaue Augen - liebster Schatz! Was nur blau und lustig, hat ja heut in unserm Herzen Platz. Zwar wir wackeln allzusammen, unser Liedel so wie wir, Doch da können schlechte Schuster und Poeten nur dafür. Denn wir gehen ganz gerade, nur die Stiefel gehen krumm, Und wir singen wie die Lerchen, doch was ist das Liedel dumm! Liedeldumm, Liedeldumm, Liedeldumm - - -!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Blauer Montag", appears in Lieder, in Gesellige Lust
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