Ich saß im Grünen, Am klaren Bach Und blickte träumend Den Wellen nach. Und Blumen schauten So [tief]1 hinein: Wie muß es selig Dort unten sein! Und Strahlen glänzten Durch Wipfelgrün, Ich sah am Himmel Die Wölkchen ziehn. Sie zogen freundlich Im Sonnenschein: Wie muß es selig Dort oben sein! Da stand [er]2 vor mir So morgenschön! Kaum wagt' ich bebend [Ihn]2 anzusehn. [Sein]3 Auge strahlte So tief und rein: -- Wie könnt' ich selig Auf Erden sein!
Sechs Gesänge und Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 84
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Ich saß im Grünen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Ludwig Rellstab (1799 - 1860), "Bewußtsein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ludwig Rellstab, Gesammelte Schriften, Neue Ausgabe, Zwölfter Band, Gedichte, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1860, pages 78-79.
1 Merxhausen (Decker): "lieb"2 Merxhausen (Decker) gives the option: "sie"
3 Merxhausen (Decker) gives the option: "ihr"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Des Baches Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Gute Ruh', gute Ruh'! Thu die Augen zu! Wandrer, du müder, du bist zu Haus. Die Treu' ist hier, Sollst liegen bei mir, Bis das Meer will trinken die Bächlein aus. Will betten dich kühl, Auf [weichem]1 Pfühl, In dem blauen krystallenen Kämmerlein. Heran, heran, Was wiegen kann, Woget und wieget den Knaben mir ein! Wenn ein Jagdhorn schallt Aus dem grünen Wald, Will ich sausen und brausen wohl um dich her. Blickt nicht [herein]2, Blaue Blümelein! Ihr macht meinem Schläfer die Träume so schwer. Hinweg, hinweg Von dem Mühlensteg, Böses [Mägdlein]3, daß ihn dein Schatten nicht weckt! Wirf mir herein Dein Tüchlein fein, Daß ich die Augen ihm halte bedeckt! Gute Nacht, gute Nacht! Bis Alles wacht, Schlaf' aus deine Freude, schlaf' aus dein Leid! Der Vollmond steigt, Der Nebel weicht, Und der Himmel da [oben]4, wie ist er so weit!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Des Baches Wiegenlied", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Die schöne Müllerin, no. 24, first published 1818
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Athanasios Papaisiou) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- KOR Korean (한국어/조선말) [singable] (곽명규 Myung-Kew Kwack) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Erstes Bändchen. Zweite Auflage. Deßau 1826. Bei Christian Georg Ackermann, pages 45-46; and with Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Dessau, 1821. Bei Christian Georg Ackermann, pages 47-48.
First published in a slightly different version with the title Wiegenlied des Baches in Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz. Herausgegeben von F. W. Gubitz. Zweiter Jahrgang. Berlin, 1818. In der Maurerschen Buchhandlung. Montag den 8. Juni. 91stes Blatt, page 363.
1 Schubert: "weichen"2 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "hinein"
3 Schubert: "Mägdelein"
4 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "droben"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Nichts ohne Liebe  [sung text not yet checked]
Vöglein, ohne Ruh' und Rast, Regt die munt'ren Schwingen immer, Singt so froh auf jedem Ast, Aber --- Ohne Liebe nimmer, nimmer! Blume nickt der Blume zu, Flüstert in des Morgens Schimmer: Leben, ach, wie schön bist du! Aber --- Ohne Liebe nimmer, nimmer! Wellen tauschen Wort um Wort, Rieseln hin im Silberflimmer, Fröhlich geht's in Zweien fort, Aber --- Ohne Liebe nimmer, nimmer! Menschenherz, voll Lust und Pein, Fühl'st wohl auch dieß Eine immer: Selig bist nur du allein, Aber --- Ohne Liebe nimmer, nimmer!
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Nichts ohne Liebe", appears in Lyrische Blätter
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Abschied vom Walde  [sung text not yet checked]
Ade, du lieber Tannenwald, Ade! Wie rief die Scheidestund' so bald, Ade! Schon muß ich fort, zu Hause mein Harr't Schreibepult und Bücherschrein, O weh! Ade, du liebes Waldesgrün, Ade! Ihr Blümlein mögt noch lange blüh'n, Ade! Mögt and're Wand'rer noch erfreu'n, Und ihnen eu're Düfte streu'n, Ade! Ade, ihr Felsen braun und grau, Ade! Weiß Gott, wenn ich euch wieder schau', Ade! Mir ist das Herz so trüb' und schwer, Als rief's, du siehst sie nimmermehr, O weh! Und scheid' ich auch auf Lebenslang, Ade! O Wald, o Fels, o Vogelsang! Ade! An euch, an euch, zu aller Zeit Gedenke ich in Freudigkeit, Ade, ade, ade!
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abschied", appears in Lyrische Blätter, first published 1802
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Nepomuk Vogl, Lyrische Blätter, Wien: Rohrmann und Schweigerd, 1836, pages 76 - 77.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
5. Hier und dort  [sung text not yet checked]
Mein Liebchen hat g'sagt: Dein Sang mir behagt! Ach, wenn ich doch selber Ein Lied gleich wär', Meinem Schätzchen zu Ehr'! Da wollt' ich mich schreiben Auf seidnes Papier, Und wollte mich schicken Per Post zu ihr. Flugs thät' sie erbrechen Das Briefchen so sein, Und schaute schnurgrade In's Herz mir hinein. Und sähe und hörte, Wie gut ich ihr bin, Und wie ich ihr diene Mit stetigem Sinn. Und Liebchen thät' sagen: Du thust mir behagen! Und sagte und sänge Und spielte nur mich, Und trüge im Mund und im Kopf und im Herzen Mich ewiglich. Hätt' Gott mich gefragt, Als die Welt er gemacht, So hätt' ich ein Liebchen, Das wäre fein hier, Und wär sie wo anders, So wär' ich bei ihr. Dies Lied hat gesungen Ein Wandrer vom Rhein. Hier trinkt er das Wasser, Dort trank er den Wein.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Hier und dort", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 9
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Meine Liebe zu verkünden  [sung text not yet checked]
Meine Liebe zu verkünden, Meinen treuen zarten Sinn, Wollt' ich süßen Wohllaut finden, Doch die Hoffnung schwand dahin -- Seh' ich doch, wie mit Gekose Zephyrs Hauch die Blüthe pflückt, Leicht entblättert' er die Rose, Die mich blühend jüngst entzückt. Könnt' ich süß, wie Nachtigallen, Könnt' ich sanft, wie Zephyrs Wehn, Leise, wie der Quelle Lallen Meine Liebe dir gestehn. Dennoch würd' ich's nimmer wagen, Würde still mein höchstes Gut Im verschwieg'nen Busen tragen, Meiner Liebe süße Gluth. Denn das leiseste Berühren Schwächt der zarten Blumen Glanz, Und ein Blättchen zu verlieren Aus dem schön gewundnen Kranz, Ach, es würde mich vernichten -- Was ich habe, was ich bin, All mein Denken und mein Dichten Sänk' in dumpfe Nacht dahin. In mein tiefstes Sein verwebet, Hat sich dein geliebtes Bild, Und das Wunderbare lebet Engelrein in mir und mild. Was ich Zartes je gesungen, Hat das Theure mich gelehrt, Was vom Schönen mir gelungen, Nur von ihm ward mir's gewährt. Und die reine Quelle trüben Sollt' ich mit verweg'nem Wort? Nein, ich will dich schweigend lieben, Schweigend lieben fort und fort, Bis sich klar, auch ohne Töne, Dir mein stilles Herz gezeigt, Deine Wang' in süßer Schöne Sich von selbst zum Kusse neigt.
Authorship:
- by (Adolf Friedrich) Carl (or Karl) Streckfuß (c1778 - 1844), "Stumme Liebe", written 1804, appears in Gedichte, in Vermischte Gedichte
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Confirmed with (Adolf Friedrich) Carl Streckfuß, Gedichte, neueste Auflage, Wien: B. Ph. Bauer, 1817. Appears in Vermischte Gedichte, pages 42 - 44.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull