"Ich hab gesehn ein Hirschlein schlank Im Waldesgrunde stehn, Nun ist mir draußen weh und bang, Muß ewig nach ihm gehn. Frischauf, ihr Waldgesellen mein! Ins Horn, ins Horn frischauf! Das lockt so hell, das lockt so fein, Aurora tut sich auf!" Das Hirschlein führt den Jägersmann In grüner Waldesnacht, Talunter schwindelnd und bergan, Zu nie gesehner Pracht. "Wie rauscht schon abendlich der Wald, Die Brust mir schaurig schwellt! Die Freunde fern, der Wind so kalt, So tief und weit die Welt!" Es lockt so tief, es lockt so fein Durchs dunkelgrüne Haus, Der Jäger irrt und irrt allein, Findt nimmermehr heraus. -
Fünf Lieder , opus 43
by Julius Weismann (1879 - 1950)
1. Der verirrte Jäger
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der verirrte Jäger", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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2. Der Schalk
Language: German (Deutsch)
Läuten kaum die Maienglocken, Leise durch den lauen Wind, Hebt ein Knabe froh erschrocken, Aus dem Grase sich geschwind. Schüttelt in den Blütenflocken, Seine feinen blonden Locken, Schelmisch sinnend wie ein Kind. Und nun wehen Lerchenlieder Und es schlägt die Nachtigall, Rauschend von den Bergen nieder Kommt der kühle Wasserfall. Rings im Walde bunt Gefieder: Frühling, Frühling ist es wieder Und ein Jauchzen überall. Und den Knaben hört man schwirren, Goldne Fäden, zart und lind, Durch die Lüfte künstlich wirren, Und ein süsser Krieg beginnt: Suchen, fliehen, schmachtend irren, Bis sich Alle hold verwirren. O beglücktes Labyrinth!
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Schalk"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le fripon", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
3. Die Nachtigallen
Language: German (Deutsch)
Möcht wissen, was sie schlagen So schön bei der Nacht, 's ist in der Welt ja doch niemand, Der mit ihnen wacht. Und die Wolken, die reisen, Und das Land ist so blaß, Und die Nacht wandert leise Durch den Wald übers Gras. Nacht, Wolken, wohin sie gehen, Ich weiß es recht gut, Liegt ein Grund hinter den Höhen, Wo meine Liebste jetzt ruht. Zieht der Einsiedel sein Glöcklein, Sie höret es nicht, Es fallen ihre Löcklein Übers ganze Gesicht. Und daß sie niemand erschrecket, Der liebe Gott hat sie hier Ganz mit Mondschein bedecket, Da träumt sie von mir.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Nachtigallen", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Manuel Capdevila i Font) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "I would like to know what they sing", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les rossignols", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Elfe
Language: German (Deutsch)
Bleib bei uns! Wir haben den Tanzplan im Tal bedeckt mit Mondesglanze, Johanneswürmchen erleuchten den Saal, die Heimchen spielen zum Tanze. Die Freude, das schöne leichtgläubige Kind, es wiegt sich in Abendwinden: Wo Silber auf Zweigen und Büschen rinnt, da wirst du die Schönste finden.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Elfe", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Stay with us! We have covered a clearing in the dell", copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The elves"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Elfe", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Jagdlied
Language: German (Deutsch)
Durch schwankende Wipfel Schießt güldener Strahl, Tief unter den Gipfeln Das neblige Tal. Fern hallt es vom Schlosse, Das Waldhorn ruft, Es wiehern die Rosse In die Luft, in die Luft! Bald Länder und Seen Durch Wolkenzug Tief schimmernd zu sehen In schwindelndem Flug, Bald Dunkel wieder Hüllt Reiter und Roß, O Lieb', o Liebe So laß mich los! - Immer weiter und weiter Die Klänge ziehn, Durch Wälder und Heiden Wohin, ach wohin? Erquickliche Frische, Süß-schaurige Lust! Hoch flattern die Büsche, Frei schlägt die Brust.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe, in Anklänge, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Manuel Capdevila i Font) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de cacera", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Hunting song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À travers les cimes balancées", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission