Nun sind der Tage schon sieben vorbei, Seitdem ich zuletzt sie gesehen. Wie die hungernde Katze den heissen Brei, Umschleich' ich ihr Haus auf den Zehen. Verhüllt ist ihr Fenster bei Tag und bei Nacht, Verriegelt ist Thor und Pforte, Und drinnen die keifende Muhme wacht, Wie Fafner bei seinem Horte. Geduld! Bald kommt die Walpurgisnacht, Wo die Hexen treiben ihr Wesen; Dann öffnet die Muhme das Fenster sacht Und reitet hinaus auf dem Besen. Zum Bloxberg fliegt sie wie Wirbelwind, Wo Teufel und Truden tosen, Und während die Alte den Satan minnt, Wird mich ein Engelein kosen.
Sieben humoristische Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Ernst von Stockhausen
1. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Sehnsucht", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Das Huhn und der Karpfen  [sung text not yet checked]
Auf einer Meierei [da war]1 einmal ein braves Huhn, das legte, wie die Hühner tun, an jedem Tag ein Ei und kakelte, mirakelte, mirakelte, spektakelte, spektakelte, mirakelte, als ob's ein Wunder sei. Es war ein Teich dabei. Darin ein braver Karpfen saß, der stillvergnügt sein Futter fraß, der hörte das Geschrei, wie's kakelte, mirakelte, mirakelte, spektakelte, spektakelte, mirakelte, als ob's ein Wunder sei. Da sprach der Karpfen: "Ei! Alljährlich leg ich 'ne Million und rühm mich des mit keinem Ton. Wenn ich um jedes Ei so kakelte, mirakelte, mirakelte, spektakelte, spektakelte, mirakelte, was gäb's für ein Geschrei!"
Text Authorship:
- by Heinrich Seidel (1842 - 1906)
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Berger: "war einst"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Die Ameise
Du fauler Tropf, der müssig ist
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
4. Die Bachstelze  [sung text not yet checked]
Die kleine flinke Müllerin, Zum Bache ging sie morgens hin, Zum Bache. Da lief ein schlankes Vögelein So flink wie sie, so nett und fein, Am Bache. "Du kleines Vöglein, sage mir: War heute schon mein Liebster [hier?]1 Am Bache?" "Dein Liebster ging schon früh vorbei, Des Nachbars Grete war [dabei,]2 Am Bache." Die kleine flinke Müllerin, Wie schlich sie zu der Mühle hin [Vom]3 Bache! Vergissmeinnicht und Männertreu! Die Lieb', die Lieb' ist immer neu Am Bache!
Text Authorship:
- by Heinrich Seidel (1842 - 1906), "Die Bachstelze"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The wagtail", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Heinrich Seidel. Gesamtausgabe., Zweite Auflage (Drittes Tausend), Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1913, pages 131-132.
1 Hecht: "hier? Heute, hier,"2 Hecht: "dabei, schon früh, hier,"
3 Hecht: "Am"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Neapolitanisches Lied  [sung text not yet checked]
Auf der Magdalenenbrücke, Wo Neapels kleiner Fluß Sich zum großen Golfo windet, Steht Sankt Januarius. Und die schöne Stadt im Rücken Die zu schirmen sein Beruf, Wendet er den steingehaunen Finger auf nach dem Vesuv, Ihn bedräuend, daß er schone Mit dem Aschenregenguß Diese Stadt, die schutzbefohlne Des Sankt Januarius.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Neapolitanische Lieder, no. 1
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Neapolitanisches Lied  [sung text not yet checked]
Groß ist das Königreich und hehr Beider Sicilien, Ein Volk, getrennt von einem Meer, In zwei Familien. Du Land, du bist mein Vaterland, Napoletanisches! O Eiland, du bist mir verwandt, Sicilianisches! Du stehst vor Napel, o Vesuv, Du flammenhauchender! Und das ist drüben dein Beruf, Ätna, du rauchender! Laßt ungestört an eurem Fuß Wohnen die Eurigen, Und unsern Feinden einen Gruß Gebet, ihr Feurigen! Wer löschen den Vesuvius, Den Ätna dämpfen wird, Der ist's, der nach des Himmels Schluß Dies Reich erkämpfen wird.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Neapolitanische Lieder, no. 2
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Venetianisches Lied  [sung text not yet checked]
In der Gondel gestern Abend Ich mein schönes Blondchen führte; Vom Vergnügen, das sie spürte, Sank in Schlaf das arme Kind; Schlief, an diesem Arme liegend, Und ich weckt' es immer wieder, Doch der Nachen, leise wiegend, Wiegt' es wieder ein gelind. Von dem Himmel, halb enthüllet Aus Gewölkchen schaute Luna In die spiegelnde Laguna, Und zur Ruhe ward der Wind. Nur ein einzig Lüftchen säuselnd Trieb mit ihren Löckchen Spiele, Hob den zarten Schleier kräuselnd, O wie reizend war das Kind! Leise leise schaut' ich nieder Auf das Antlitz meiner Holden, Auf die Locken golden golden, Auf den Busen athmend lind. Und ich fühlte süße Gluten In der Brust, wie soll ich sagen? Stille ringsum auf den Fluten! O wie rann die Nacht geschwind.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Venezianisches Lied", first published 1841
Based on:
- a text in Italian (Italiano) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]