Zu Golde ward die Welt; Zu lange traf Der Sonne süßer Strahl Das Blatt, den Zweig. Nun neig Dich, Welt hinab In Winterschlaf. Bald sinkt's von droben dir In flockigen Geweben Verschleiernd zu - Und bringt dir Ruh, O Welt, O dir, zu Gold geliebtes Leben, Ruh.
Vier Herbstlieder nach Christian Morgenstern
Song Cycle by Klaus Miehling (b. 1963)
1. Herbst
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Herbst", appears in Ein Sommer, Verse
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- ENG English (Peter Palmer) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Blätterfall  [sung text not yet checked]
Der Herbstwald raschelt um mich her. Ein unabsehbar Blättermeer entperlt dem Netz der Zweige. Du aber, dessen schweres Herz mitklagen will den großen Schmerz - sei stark, sei stark und schweige! Du lerne lächeln, wenn das Laub, dem leichten Wind ein leichter Raub, hinabschwankt und verschwindet. Du weißt, dass just Vergänglichkeit das Schwert, womit der Geist der Zeit sich selber überwindet.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Blätterfall", appears in Einkehr, in Herbst
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chute des feuilles", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Novembertag  [sung text not yet checked]
Nebel hängt wie Rauch ums Haus, Drängt die Welt nach innen. Ohne Not geht niemand aus, Alles fällt in Sinnen. Leiser wird die Hand, der Mund, Stiller die Gebärde. Heimlich, wie auf Meeresgrund Träumen Mensch und Erde.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Novembertag", appears in Einkehr, in Herbst
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "November day", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Jour de novembre", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Durch manchen Herbst  [sung text not yet checked]
Durch manchen Herbst des Leidens mußt du, Herz, eh dich die letzte goldne Sichel mäht. Schon späht ihr blankes Erz nach deinem dunklen Blut. Wie bald, so ruht, verströmend Gold, es, Abendröten gleich in jenem Reich des Ewigen Abends, welcher Friede heißt! O süßer Geist der Nächte, sei mir hold!
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Durch manchen Herbst", appears in Melencolia, in 9. [No Title], no. 6
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Confirmed with Christian Morgenstern, Sämtliche Dichtungen, Abteilung 1, Band 7, Basel, 1971–1973, page 92.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]