Eh' nun Wiedersehn und Meiden Mich verwirren, mich erregen, Laß noch einmal mich bescheiden, Dir mein Herz zu Füßen legen. Willst Du Dich mir gnädig zeigen, O so wolle eins mir schenken: Meinem demuthvollen Neigen Ein getreues Angedenken! Nicht ein sehnendes Verzehren, [Nicht]1 ein Schmachten voller Schmerzen, Doch ein flammendes Verehren Nehm' ich mit in meinem Herzen. Weihe meines Geistes Waffen, Laß mich Deine Farben tragen, Dir zum Ruhm begeistert schaffen, Dir zu Ehren Schönes wagen! Du, an deren Hand mit Beben Ich betrat die Bahn des Schönen, Sei die Weihe meinem Leben, Sei die Muse meinen Tönen! Woll' an meinem Lied Dich weiden, Töne jedes Dir zum Frommen, Dann ein Bleiben ist mein Scheiden, Und mein Wandern ist ein Kommen. Lasse Lust aus Schmerz erglühen, Glück mich ziehn aus Scheidens Loosen; Lebensblumen, die verblühen, Werden zu Erinn'rungsrosen!
Drei Lieder von Peter Cornelius
by José Vianna da Motta (1868 - 1948)
1. Abschied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Eh' nun Wiedersehn und Meiden", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Before reunion and avoidance now", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Peter Cornelius, Gedichte, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig: C.F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 107.
1 da Motta: "Noch"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Guter Rath  [sung text checked 1 time]
Wenn Glück auf Dich Hernieder glitt, Eh's rasch entwich In flücht'gem Tritt, Nimm's mit. Streut Dir auf's Haupt Ein Blatt der West, Im Flug geraubt, Vom Thau genäßt, Halt's fest! Laß immerdar Dir Gaben weih'n. [Sollt's Manna sein]1, Fang's ein! Doch hält ein Herz Mit Deinem Schritt, Das gern um Liebe Alles litt, Dann Glückskind Du, Merk' auf, greif' zu, [Halt's fest, fang's ein]2, nimm's mit!
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- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Halt's fest, fang's ein, nimm's mit!", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Peter Cornelius, Gedichte, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig: C.F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 88.
1 da Motta: "Sollt' es Manna sein" ; Ritter: "Und wenn es gar/ Sollt' Manna sein" ; in another edition Cornelius has "Sollt's Manna gar/ Vom Himmel sein"2 in another edition, Cornelius has "Fang's ein, halt's fest" here and uses this line as the title.
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3. Erfüllung  [sung text checked 1 time]
Der Wind, der wandernde Wind, Der die Sommerabende kühlt, Wer leiht seinen Tönen den Zauber, Wenn er rauschend die Blätter durchwühlt? Sind es die wehenden Föhren, Ist es der Halme Gewog, Sind's die gehöhlten Felsen, Die er im Wehen durchzog? Ist es, weil all die Klänge In ihm vereinigt sind, Daß er so meisterhaft aufspielt Der Wind, der wandernde Wind? Nein, nein, die süßen Laute, Mit denen er füllt den Raum; Er zieht sie nicht aus der Föhre, Nicht vom lispelnden Weidenbaum. Nicht von der murmelnden Quelle, Nicht von dem Felsenthron, Die Lieb' in unsrem Herzen Leiht ihm den ergreifenden Ton. Das Band, das die Seelen verbindet, Rühret er leis und gelind, Daß wir lauschen und zittern und beben Vor dem Wind, dem wandernden Wind.
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Der Wind, der wandernde Wind", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Peter Cornelius, Gedichte, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig: C.F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 73.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]