Alte Träume kommen wieder In dem fernen fremden Land, Und die alten lieben Lieder Nehm' ich wieder in die Hand. O ihr schönen Jugendtage, Wundervolle Frühlingszeit, Süße Schmerzen, teure Klage, Jugend - o du Herrlichkeit! Zwar, was damals uns durchglühte, Ward zur Tat aus Wunsch und Traum, Aber lieblich wie die Blüte Däucht die reife Frucht uns kaum. Schöner war die trübe Schwüle, Als die helle Kühle jetzt; Jene frühen Vollgefühle, Kennst du was, das sie ersetzt?
Herbstklänge
Song Cycle by Carl Georg Peter Grädener (1812 - 1883)
1. Alte Träume kommen wieder in dem fernen fremden Land  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Alte Träume", appears in Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. Das alte Lied  [sung text not yet checked]
Es war ein alter König, sein Herz war schwer, sein [Haupt]1 war grau; der arme alte König, er nahm eine junge Frau. Es war ein [schöner]2 Page, blond war sein [Haupt]3, leicht war sein Sinn; er trug die [seid'ne]4 Schleppe der jungen Königin. Kennst du das alte Liedchen? Es klingt so süß, es klingt so trüb! Sie mußten beide sterben, sie hatten sich viel zu lieb.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1830, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 29
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "There was an old king", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Il était un vieux roi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Joost van der Linden) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Gedichte von H. Heine, Zweite Auflage, Hamburg, bei Hoffmann und Campe, 1844, page 28.
1 Diepenbrock: "Haar"2 Schnorr von Carolsfeld, Zemlinsky: "junger"
3 Wolfrum: "Haar"
4 Goldschmidt: "seidene"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Klage
Ach, wozu die langen Tage? Ach, wozu die viele Mühe? Tränen sonst, wie Tau der Frühe, Tränen jetzt, wie Regen schwer. Arme Seele, klage, klage! Arme Seele, weine, weine! Klage geht im Felsgesteine, und am Strande seufzt das Meer.
Text Authorship:
- by Theodor Mommsen (1817 - 1903)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler4. Heimkehr  [sung text not yet checked]
In meine Heimath [kam]1 ich wieder, Es war die alte Heimath noch, Dieselbe Luft, dieselben Lieder, Und alles war ein andres doch. Die Welle rauschte wie vorzeiten, Am Waldweg sprang wie sonst das Reh, Von Fern erklang ein Abendläuten, Die Berge glänzten aus dem See. Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren Die Mutter stets empfing, dort sah Ich fremde Menschen, sah ein fremd gebaren; Wie weh, wie weh mir da geschah! Mir war, als rief es aus den Wogen: Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr! Die du geliebt, sind alle fortgezogen Und kehren nimmer, nimmermehr.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Heimkehr"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Hornstein: "kehrt' "; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Der Traum  [sung text not yet checked]
Ich hab [die]1 Nacht geträumet Wohl einen schweren Traum; Es wuchs in meinem Garten Ein [Rosmarinenbaum]2. Ein Kirchhof war der Garten, Ein Blumenbeet das Grab, Und von [dem grünen Baume]3 Fiel Kron' und Blüte ab. Die Blüten tät ich sammeln In einen goldenen Krug; Der fiel mir aus den Händen, Daß er in [Stücke zerschlug]4. D'raus sah ich Perlen rinnen Und Tröpflein rosenrot. Was mag der Traum bedeuten? Ach Liebster, bist du tot?
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , no title, first published 1855
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Das Lied von der blauen Blume, zwanzigste Auflage, by Leontine von Winterfeld-Platen, Schwerin: Friedrich Bahn, Copyright 1912, page 146. Appears in vierzehntes Kapitel.
1 Draeseke: "zu"; further changes may exist not shown above.2 Deprosse: "Rosmarienbaum"
3 Deprosse: "den schönen Bäumen"
4 Deprosse, van Eijken, Volkmann: "Stücken schlug"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Alberto Pedrotti , Malcolm Wren [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
6. Scheidelied  [sung text not yet checked]
Das ist ein eitles Wähnen! Sei nicht so feig, mein Herz! Gib redlich Tränen um Tränen, Nimm tapfer Schmerz um Schmerz! Ich will dich weinen sehen Zum ersten und letzten Mal! Will selbst nicht widerstehen, Da löscht sich Qual in Qual! In diesem bittren Leiden Hab ich nur darum Mut, Nur darum Kraft zum Scheiden, Weil es so weh uns tut.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), no title, appears in Gedichte, in 1. Lieder, in 13. Scheidelieder, no. 2
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Lied der Velleda  [sung text not yet checked]
Hagel schmettert, Sturmentblättert Rauschen Eichen; Aus der Wolke Deinem Volke, Donnergott, o gib ein Zeichen! Wölfe finden Fährt in Winden, Furt in Wellen; Auf, ihr Raben, Rosse traben -- Wagt es wer und naht den Schwellen? Schwerter schallen, Schilde prallen, Jungfrau bringen, Blut in Locken, Um den Rocken Gold'ne Gürtel, gold'ne Schlingen. Adler sanken, Segel schwanken, Todt sind Knechte; Viel des Herben, Viel Verderben Wandte Gott mit starker Rechte. Fried' im Lande, Kett' und Bande Geh'n zu Grunde; Sieg'sruf tönend, Berge krönend, Glüht die Feiernacht im Bunde. Wehrwolf grabe, Leichenrabe, Krächz' am Strom in Hela's Thale: Und zum Tranke Geh' das blanke Schwert um bei dem Siegesmahle!
Text Authorship:
- sometimes misattributed to (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Velleda's Gesang"
Go to the general single-text view
Note: misattributed to Hebbel in Hofmeister.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]