Ich liebe dich Und finde dich Wenn auch der Tag ganz dunkel wird. Mein Lebelang Und immer noch Bin suchend ich umhergeirrt. Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Es öffnen deine Lippen sich . . . Die Welt ist taub, Die Welt ist blind Und auch die Wolke Und das Laub - - Nur wir, der goldene Staub Aus dem wir zwei bereitet: - Sind!
Lieder für Frauenstimme und Syntesizer
by Elisabeth Dohmen (b. 1958)
1. Ich liebe dich. . .  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ich liebe dich . . .", appears in Mein blaues Klavier, in An ihn, first published 1943
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- ENG English (Sharon Krebs) , "I love you . . .", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe, Band 1: Gedichte Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, pages 298-299.
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2. Orgie  [sung text not yet checked]
Der Abend küsste geheimnisvoll Die knospenden Oleander. Wir spielten und bauten Tempel Apoll Und taumelten sehnsuchtsübervoll Ineinander. Und der Nachthimmel goss seinen schwarzen Duft In die schwellenden Wellen der brütenden Luft, Und Jahrhunderte sanken Und reckten sich Und reihten sich wieder golden empor Zu sternenverschmiedeten Ranken. Wir spielten mit dem glücklichsten Glück, Mit den Früchten des Paradiesmai, Und im wilden Gold Deines wirren Haars Sang meine tiefe Sehnsucht Geschrei, Wie ein schwarzer Urwaldvogel. Und junge Himmel fielen herab, Unersehnbare, wildsüsse Düfte; Wir rissen uns die Hüllen ab Und schrieen! Berauscht vom Most der Lüfte. Ich knüpfte mich an Dein Leben an, Bis dass es ganz in ihm zerrann, Und immer wieder Gestalt nahm Und immer wieder zerrann. Und unsere Liebe jauchzte Gesang, Zwei wilde Symphonieen!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Orgie", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 42.
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3. Die Liebe  [sung text not yet checked]
Es rauscht durch unseren Schlaf Ein feines Wehen wie Seide, Wie pochendes Erblühen Über uns beide. Und ich werde heimwärts Von deinem Atem getragen, Durch verzauberte Märchen, Durch verschüttete Sagen. Und mein Dornenlächeln spielt Mit deinen urtiefen Zügen, Und es kommen die Erden Sich an uns zu schmiegen. Es rauscht durch unseren Schlaf Ein feines Wehen wie Seide – Der weltalte Traum Segnet uns beide.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Die Liebe", appears in Der siebente Tag, appears in Meine Wunder, first published 1905
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücherpage, 1917, page 61.
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3. Fieber  [sung text not yet checked]
Es weht von deinen Gärten her der Duft, Wie trock'ner Südwind über mein Gesicht. O, diese heiße Not in meiner Nacht! Ich trinke die verdorrte Feuerluft Meiner Brände. Aus meinen schlummerlosen Augen flammt Ein grelles, ruheloses Licht Wie Irrlichtflackern durch die Nacht. Ich weiß, ich bin verdammt, Und fall' aus Himmelshöh'n in deine Hände!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Fieber", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 26.
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5. Ein Trauerlied  [sung text not yet checked]
Eine schwarze Taube ist die Nacht . . . Du denkst so sanft an mich. Ich weiß, dein Herz ist still, Mein Name steht auf seinem Saum. Die Leiden, die dir gehören, Kommen zu mir. Die Seligkeiten, die dich suchen, Sammele ich unberührt. So trage ich die Blüten deines Lebens Weiter fort. Und möchte doch mit dir stille stehn; Zwei Zeiger auf dem Zifferblatt. O, alle Küsse sollen schweigen Auf beschienenen Lippen liebentlang. Niemehr soll es früh werden, Da man deine Jugend brach. In deiner Schläfe Starb ein Paradies. Mögen sich die Traurigen Die Sonne in den Tag malen. Und die Trauernden Schimmer auf ihre Wangen legen. Im schwarzen Wolkenkelche Steht die Mondknospe. . . . Du denkst so sanft an mich.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ein Trauerlied", appears in Meine Wunder, first published 1911
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 118.
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6. Frühling  [sung text not yet checked]
Wir wollen wie der Mondenschein Die stille Frühlingsnacht durchwachen, Wir wollen wie zwei Kinder sein. Du hüllst mich in dein Leben ein Und lehrst mich so wie du zu lachen. Ich sehnte mich nach Mutterlieb Und Vaterwort und Frühlingsspielen, Den Fluch, der mich durchs Leben trieb, Begann ich, da er bei mir blieb, Wie einen treuen Feind zu lieben. Nun blühn die Bäume seidenfein Und Liebe duftet von den Zweigen. Du mußt mir Mutter und Vater sein Und Frühlingsspiel und Schätzelein Und ganz mein eigen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Frühling", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Spring", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Dr Huaixing Wang) , "春天", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, page 50.
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7. Weltende  [sung text not yet checked]
Es ist ein Weinen in der Welt, als ob der liebe Gott gestorben wär, und der bleierne Schatten, der niederfällt, lastet grabesschwer. Komm, wir wollen uns näher verbergen ... Das Leben liegt in aller Herzen wie in Särgen. Du! wir wollen uns tief küssen - Es pocht eine Sehnsucht an die Welt, an der wir sterben müssen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Weltende", appears in Der siebente Tag, appears in Meine Wunder, first published 1905
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "The end of the world", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fin du monde", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
8. An den Ritter aus Gold  [sung text not yet checked]
Du bist alles was aus Gold ist In der großen Welt. Ich suche deine Sterne Und will nicht schlafen. Wir wollen uns hinter Hecken legen Uns niemehr aufrichten. Aus unseren Händen Süße Träumerei küssen. Mein Herz holt sich Von deinem Munde Rosen. Meine Augen lieben dich an, Du haschst nach ihren Faltern. Was soll ich tun, Wenn du nicht da bist. Von meinen Lidern Tropft schwarzer Schnee; Wenn ich tot bin, Spiele du mit meiner Seele.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "An den Ritter aus Gold"
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 140.
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9. Ich suche allerlanden eine Stadt  [sung text not yet checked]
Ich suche allerlanden eine Stadt, Die einen Engel vor der Pforte hat. Ich trage seinen großen Flügel Gebrochen schwer am Schulterblatt Und in der Stirne seinen Stern als Siegel. Und wandle immer in die Nacht . . . Ich habe Liebe in die Welt gebracht -- Daß blau zu blühen jedes Herz vermag, Und hab ein Leben müde mich gewacht, In Gott gehüllt den dunklen Atemschlag. O Gott, schließ um mich deinen Mantel fest; Ich weiß, ich bin im Kugelglas der Rest, Und wenn der letzte Mensch die Welt vergießt, Du mich nicht wieder aus der Allmacht läßt Und sich ein neuer Erdball um mich schließt.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Gebet", written 1917
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinz Rölleke und Itta Shedletzky, Band I.I, Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, page 190.
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10. Das Lied meines Lebens  [sung text not yet checked]
Sieh in mein verwandertes Gesicht ..... Tiefer beugen sich die Sterne Sieh in mein verwandertes Gesicht. Alle meine Blumenwege Führen auf dunkle Gewässer, Geschwister, die sich tödlich stritten. Greise sind die Sterne geworden .... Sieh in mein verwandertes Gesicht.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Das Lied meines Lebens"
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]11. Jugend  [sung text not yet checked]
Ich hört' dich hämmern diese Nacht An einem Sarg im tiefen Erdenschacht. Was willst du von mir, bleicher Sensemann, Mein Herz gehört dem ew'gen Leben an Mit all den Blüten und der Maienlust. Ich bin so jung wie frühe Morgenglut. Für deinen Becher ist zu heiß mein Blut. Scher' dich des Weges, alter Nimmersatt! Was soll ich in der kalten Totenstadt Ich, mit dem Jubel in der Brust!
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Jugend", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]12. An mein Kind  [sung text not yet checked]
Immer wieder wirst du mir Im scheidenden Jahre sterben, mein Kind, Wenn das Laub zerfließt Und die Zweige schmal werden. Mit den roten Rose Hast du den Tod bitter gekostet, Nicht ein einziges welkendes Pochen Blieb dir erspart. Darum weine ich sehr, ewiglich..... In der Nacht meines Herzens. Noch seufzen aus mir die Schlummerlieder, Die dich in den Todesschlaf schluchzten, Und meine Augen wenden sich nicht mehr Der Welt zu; Das Grün des Laubes tut ihnen weh. — Aber der Ewige wohnt in mir. Die Liebe zu dir ist das Bildnis, Das man sich von Gott machen darf. Ich sah auch die Engel im Weinen, Im Wind und im Schneeregen. Sie schwebten ........ In einer himmlischen Luft. Wenn der Mond in Blüte steht Gleicht er deinem Leben, mein Kind. Und ich mag nicht hinsehen Wie der lichtspendende Falter sorglos dahinschwebt. Nie ahnte ich den Tod – Spüren um dich, mein Kind – Und ich liebe des Zimmers Wände, Die ich bemale mit deinem Knabenantlitz. Die Sterne, die in diesem Monat So viele sprühend ins Leben fallen, Tropfen schwer auf mein Herz.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "An mein Kind", appears in Mein blaues Klavier, first published 1943
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Hinter meinen Augen stehen Wasser, Die muß ich alle weinen. Immer möcht ich auffliegen, Mit den Zugvögeln fort; Bunt atmen mit den Winden In der großen Luft. O ich bin so traurig . . . . Das Gesicht im Mond weiß es. Drum ist viel sammtne Andacht Und nahender Frühmorgen um mich. Als an deinen steinernen Herzen Meine Flügel brachen, Fielen die Amseln wie Trauerrosen Hoch vom blauen Gebüsch. Alles verhaltene Gezwitscher Will wieder jubeln, Und ich möchte auffliegen Mit den Zugvögeln fort.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ein Lied"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinze Rölleke und Itta Shedletzky, Band 1 Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, page 193.
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14. Fortissimo  [sung text not yet checked]
Du spieltest ein ungestümes Lied, Ich fürchtete mich nach dem Namen zu fragen, Ich wusste, er würde das alles sagen, Was zwischen uns wie Lava glüht. Da mischte sich die Natur hinein In unsere stumme Herzensgeschichte, Der Mondvater lachte mit Vollbackenschein, Als machte er komische Liebesgedichte. Wir lachten heimlich im Herzensgrund, Doch unsere Augen standen in Thränen Und die Farben des Teppichs spielten bunt In Regenbogenfarbentönen. Wir hatten beide dasselbe Gefühl, Der Smyrnateppich wäre ein Rasen, Und die Palmen über uns fächelten kühl, Und unsere Sehnsucht begann zu rasen. Und unsere Sehnsucht riss sich los Und jagte uns mit Blutsturmwellen: Wir sanken in das Smyrnamoos Urwild und schrieen wie Gazellen.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Fortissimo", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 54.
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15. Viva!  [sung text not yet checked]
Mein Wünschen sprudelt in der Sehnsucht meines Blutes Wie wilder Wein, der zwischen Feuerblättern glüht. Ich wollte, Du und ich, wir wären eine Kraft, Wir wären eines Blutes Und ein Erfüllen, eine Leidenschaft, Ein heisses Weltenliebeslied! Ich wollte, Du und ich, wir würden uns verzweigen, Wenn sonnentoll der Sommertag nach Regen schreit Und Wetterwolken bersten in der Luft! Und alles Leben wäre unser Eigen; Den Tod selbst rissen wir aus seiner Gruft Und jubelten durch seine Schweigsamkeit! Ich wollte, dass aus unserer Kluft sich Massen Wie Felsen aufeinandertürmen und vermünden In einen Gipfel, unerreichbar weit! Dass wir das Herz des Himmels ganz erfassen Und uns in jedem Hauche finden Und überstrahlen alle Ewigkeit! Ein Feiertag, an dem wir ineinanderrauschen, Wir beide ineinanderstürzen werden, Wie Quellen, die aus steiler Felshöh' sich ergiessen In Wellen, die dem eignen Singen lauschen Und plötzlich niederbrausen und zusammenfliessen In unzertrennbar, wilden Wasserheerden!
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- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Viva!", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Confirmed with Else Lasker-Schüler: Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Kritische Ausgabe, Erste Auflage, 1996, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, page 45.
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16. Dir  [sung text not yet checked]
Drum wein ich, Daß bei deinem Kuß Ich so nichts empfinde Und ins Leere versinken muß. Tausend Abgründe Sind nicht so tief, Wie diese große Leere. Ich sinne im engsten Dunkel der Nacht, Wie ich dirs ganz leise sage, Doch ich habe nicht den Mut. Ich wollte, es käme ein Südenwind, Der dirs herübertrage, Damit es nicht gar voll Kälte kläng Und er dirs warm in die Seele säng Kaum merklich durch dein Blut.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Dir", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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