An Lou Andreas-Salomé Sankt Petersburg, neunzehnhundert, Sonnabend Vormittag Lou, liebe Lou, Ich hab' dein' Brief, Dein'n lieben Brief, der mir mit jedem Wort wohltut, der mich wie mit einer Welle anrührt, so stark und rauschend, der mich wie mit Gärten umgibt und mit Himmeln überbaut, der mich fähig macht und froh, Dir zu sagen, dass ich mich sehne nach Dir und dass es namenlos bange war diese Tage zu leben ohne irgendeine Nachricht, nach diesem unerwarteten und raschen Abschied und unter den fast feindlichen Eindrücken dieser schweren Stadt. Trotzdem weiss ich nun soviel, dass wir noch einiges Schöne zu sehen haben, wenn Du kommst. Überhaupt denk ich seit zwei Wochen alles nur mit diesem Nachwort: wenn Du kommst.- Oberneuland bei Bremen, am achten August neunzehnhundertdrei Fehlt mir die Kraft? Ist meine Wille krank? Ist es der Traum in mir, der alles Handeln hemmt? Tage gehen hin, und manchmal höre ich das Leben gehen. Und noch ist nichts geschehen, noch ist nichts Wirkliches um mich; und ich teile mich immer wieder und fliesse auseinander, und möchte doch so gerne in einem Bette gehen und gross werden. Denn, nicht wahr, Lou, es soll so sein; wir wollen wie ein Strom sein und nicht in Kanäle treten und Wasser zu den Weiden führen? Nicht wahr, wir sollen uns zusammenhalten und rauschen? Vielleicht dürfen wir, wenn wir sehr alt werden, einmal, ganz zum Schluss, nachgeben, uns ausbreiten und in einem Delta münden...liebe Lou! Schloss Duino bei Nabresina, am ersten März neunzehnhundertzwölf Hätte man doch früher gelernt, der Brei wird kalt, wenn man sich erst einen Löffel machen soll, nein, überhaupt erst lernen soll, wie Löffel gemacht werden. In der Lage bin ich. Was tun? Ronda, Dreikönigstag neunzehnhundertdreizehn Wenn wir uns nur sehn, liebe Lou, dass ist jetzt meine grosse Hoffnung, mein alles wie immer. Ich sage mir oft, dass ich nur durch Dich mit dem Menschlichen zusammenhänge, in Dir ist es mir zugekehrt, ahnt mich, atmet mich an ; überall sonst komm ich doch hinter seine Rücken heraus und kann mich ihm nicht kenntlich machen Grüss mir Beer-Hofmans sehr (in Kashmir) und tröst mich in Deinen Herzen – Du. Dein Rainer
Liebe Freundinnen, chères amies
Song Cycle by Caroline Ansink (b. 1959)
1. An Lous Andreas‑Salomé
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]2. An Prinzessin Cathia von Schönaich Carolath  [sung text not yet checked]
An Prinzessin Cathia von Schönaich Carolath Verehrteste Frau Prinzessin, seit fünf Tagen bin ich in Paris, und seit vorgestern weiss ich die schwere und bange Nachricht; ich weiss sie nicht allein, sie liegt ganz auf mir in diesen zwei Tagen; ich trug sie mit mir herum, als hätt ich keinen Ort, sie hinzustellen. Ich versuche die wehe Erfahrung, die auch mir zugemutet worden ist, so gross als möglich zu fassen und zu erleben. Indem ich wehmütig und weh bei den Erinnerungen verweile, in denen die Gestalt des Verewigten mir teuer und lebendig ist, ahne ich schon die Versetzung und Verwandlung jener Beziehung ins Unbedrohte: denn wenn etwas una fortgenommen wird, womit wir tief und wunderbar zusammenhängen, so ist viel von uns selber mit fortgenommen. Gott aber will, dass wir uns wiederfinden, reicher um alles Verlorene und vermehrt um jeden unendlichen Schmerz.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]3. An Clara Rilke ‑ Westhoff
An Clara Rilke Westhoff Meine liebe Clara, Rodin, der immer noch angegriffen ist (Madame ist sehr böser Laune), vermeidet's möglichst nach Paris zu gehen, und hat hier draussen im grossen Atelier im Hause (wo die Bücher sind) ein sehr schönes Porträt von Bernhard Shaw begonnen. Der Meister arbeitet rasch, Stun den, wie mir scheint, in Minsten zusammenpressend. Man fühlt gleichsam, wie sein rascher, raubvogelartiger Griff immer nur eines von den Gesichten ausführt, die in ihn einströmen, und man begreift sein Arbeiten aus Erinnerung nach Ablauf der Séance. Capri, Montag den siebzehnten Dezember Wüste Lou, wieviel solche Briefe ich in Gedanken an mich selber schreibe. Lange Briefe mit solchen Einwürfen. Sie sind mir alle ganz vertraut. Ist dann nicht doch ein Haus un uns, ein wirkliches, für welches nur das sichtbare Zeichen fehlt, so dass es die anderen nicht seh'n? Paris, Donnerstag abends, neunzehnhundertsieben Küss unser kleines herzliches Mädchen, das Dich gut aufnehmen wird, und sag ihr, dass Väterchen an sie denkt. Ich muss sie bald seh'n. Aber ich muss vorher etwas fertiggebrachthab'n und ein bisschen weiter sein... Ach, man müsste arbeiten. - man kann ja auch nur das, in allem and’ren ist man zehnten Ranges... Vierten November, vormittag. Im Zug’ Prag-Breslau Die schöne Baronesse kan mir mit ihren sehr sympathischen jungen Brüdern auf der Schlossbrücke entgegen. So blieben wir ganz unter uns and tranken schliesslich Tee (wozu es Ananasscheiben gab) und waren gern' beisamen, jeder des anderen froh. Es war ein bisschen wie eine Kindergesellschaft, nur dass es kein Grossen gab und man die Spielzeugschachteln innerlich aus- und einpackte. Prag selbst war konfus. Alle wollten mich haben, als ob ich essbar wäre, - hatten sie mich aber, so fand ich sie nicht hungrig und als müssten sie Diät halten. Meine Mutter herzlich bemüht, alles mögliche zu tun–. Aber… Paris, rue de Varenne am dritten September neunzehnhundertacht Ich sprech' Rodin von nordischen Menschen, von Frauen, die nicht den Mann festhallen vollen, von Liebes Möglichkeiten ohne Betrug: er hört und hört und kann nicht glauben, dass es das gibt, und wünscht doch es zu erfahren. Dass die Fray das Vorstell’ ist die Halle Fussangel das scheint imh verhängt Tunesia Man müsste viel länger hier sein. Diese unbegreifliche Tempelwelt, die ich im eben erst abnehmenden Monde sah, sah, sah, - mein Gott, man nimmt sich zusammen, sieht mit allem Glaubenwollen beider eingestellter Augen - und doch beginnts über ihnen, reicht überall über sie fort (nur ein Gott kann ein solches Sehfeld bestellen) Muzot, am dreiundzwanzigten April neunzehnhundertdreiundzwanzig aber jetzt, wo es still und fruchtbar zu regnen begehrt, lange Briefe, die der Himmel der Erde zu schreiben wünschte, verzweifelt man fast über die täglichen Zörne des Sturms, die das gute. Gewölk mit unbe- schreiblicher Virtuosität über die Berge schleudern. Das zerrt oft an den Nerven und, mehr noch, an den armen Blumen in den Beeten, die, sinnlos gepeitscht und gezüchtigt, den Kopf verlieren. Und ich, persönlich, hab' auch allerhand körperliche Übelstände, Meine Feder war ganz eingespannt, diese Wochen, die ziemlich zahlreichen Übertragungen abzuschreiben, herrliche Gedichte von Paul Valéry, und nie, scheint mir, war ich im Übersetzen genauer und glücklicher. - Sei auch Du mir, liebe Clara von Herzen gegrüsst. Dein alter Rainer Maria
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]4. An Imma Freiin von Ehrenfels
An Imma Freiin von Ehrenfels Liebe Baronesse, wie muss Ihmen jedes mitteilende Wort unverhältnismässig sein. Ihre Lage ist zugleich schwerer und schöpferischer als die der Hutter und Schwester. Wo diese beiden in langen Erinnerungen von Gewesenen und Verwirklichtem ausruhen dürfen unter der Last des Schmerzes, da wird von Ihnen, welcher das Versprochene entzogen scheint, ein grenzenloses Schweben verlangt, vofür Schmerz kein ausreichender Name ist.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]5. À Mimi Romanelli
A Mini Romanelli Je n'ai pas honte, Chère, d'avoir ploure un autre Dimanche dans la gondole froide et trop matinale qui tournait et tournait toujours, passant par des quartiers vaguement ébauchées qui me semblaient appartenir à une autre Venise située dans les limbes. Et la voix du barcaiolo restait sans réponse comm’ en face de la mort. Et les cloches, qui un moment avant, entendues de ma chambre, (de ma chambre où j'avais vécu toute une vie, où j'étais né et où je me préparais à mourir) me semblaient si limpides; ces mêmes cloches traînaient des sons en lambeaux derrière elles errant sur les eaux et se rencontrant sаns sе гесconnaître. Et tout en étant dans ma tristesse, je suis heureux que vous êtes, Belle; je suis heureux de m'être donné sans peur à votre beauté comme un oiseau se donne à l'espace; heureux, Chère, d'avoir marché en vrai croyant sur les eaux de notre incertitude jusqu'à cette île qu'est votre cœur où fleurissent des douleurs. Enfin : heureux. Peut-être s'rez-vous trop souffrant’ XXXX, mais je ne peux pas quitter venise sans vous dire que, pour la première fois, je pense à vous avec sentiment quin’est qu’amer. Si c'est comme c'la c'est ma faute, mais c'est bien aussi la vôtre, chère Amie: au lieu de profiter de ma force, vous comptez sur ma faiblesse, vous détruisez vous-même ce que je voudrais donner, en me faisant de la violence. N’oubliez jamais que je suis à la solitude, que je vous assure, Mimi, je ne dois avoir besoin de personne, que même toute ma force naît de ce détachement, et je vous assure, Mimi, je suplie ceux qui m'aiment, d'aimer ma solitude, sans cela je devrai ne cacher même à leurs yeux, à leurs mains comme un animal sauvage se cache à la poursuite de ses ennemis. Adieu, Mimi; je crois que nous serons beaucoup avancés tous les deux quand nous nous reverrons. Non? Rainer M. Rilke
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]6. An Gräfin Margot Sizzo‑Noris‑Crouy
An Gräfin Margot Sizzo-Noris-Crouy Das Wort "Tod" ist ohne Negation zu lesen; wie der Mond, so hat gewiss das Leben eine uns dauernd abgewendete Seite, die nicht sein Gegenteil ist, sondern seine Ergänzung zur Vollkommenheit, zur Vollzähligkeit, zu der wirklichen heilen und vollen Sphäre und Kugel des Seins. Glauben Sie nur, liebe gnädigste Gräfin, dass er ein Freund ist, unser tiefster, vielleicht der einzige durch unser Verhalten und Schwanken niemals beirrbare Freund... und das, versteht sich, nicht in jenem sentimentalisch-romantischen Sinn der Lebensabsage, des Lebengegenteils, sondern unser Freund, gerade dann, wenn wir dem Hier-Sein am leidenschaftlichsten zustimmen. Das Leben sagt inner zugleich: Ja/Nein. Er, der Tod sagt nur: Ja. Vor der Ewigkeit.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]7. An Fürstin Marie von Thurn und Taxis‑Hohenlohe
An Fürstin Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe Venedig, San Vio, Palazzo Valmarana, am dritten August neunzehnhundertzwölf Liebe gute Fürstin, ich muss Ihnen erzählen, neulich hatt' ich einen Brief von einem mir unbekannten jungen Menschen aus dem Sächsischen, der mir eine Menge Détails über meine Familie schreibt, und der die Gegenden gut kennt, in denen die einstigen Besitzungen meiner Vorfahren sich ausbreiten; diese Güter reichen weit in die Bergwerksgebiete von Freiberg hinein, und in der Tat waren die Rilkes unter den ersten, die die Bleigruben ausbeuteten. Toledo, Hôtel de Castilla, Sonntag, neunzehnhundertzwölf ...wir sind einer recht aufdringlicher Kälte in die Hände gefall'n und es gibt nichts, was auf mich mehr wie Schicksal wirkt, als dieses penetrante Frieren, das mich nicht anders wehrlos findet als irgend einen jungen Hund, von dem noch nicht einmal recht entschieden ist, wie er heisst. Hotel Reina Victoria, Ronda, Spanien am siebzehnten Dezember neun- zehnhundertzwolf es ist mein Los, gleichsam, am Menschlichen vorbei, ans Äuserste zu kommen, an den Rand der Erde, wie neulich in Cordoba, wo eine kleine hässliche Hündin, im höchsten Grade vormutterschaftlich, zu mir kam, so schwer es ihr fiel, und ihre von Sorge und Innerlichkeit vergrösserten Augen aufhob und meinen Blick begehrte, und in dem ihren war wahrhaftig alles, was über den Einzelnen hinausgeht, in die Zukunft oder ins Unbegreifliche; der Sinn und Ernst und unsere ganze Verständigung war grenzenlos. Le Prieuré d'Etoy, Canton de Vaud (Suisse), Sonntag, am zweiundzwanzigten Mai neunzehnhunderteinundzwanzig Danke für Ihre gütigen Auskünfte über das kleine Haus bei Padua; nein, das wird doch wohl nicht das sein was ich brauche: Sie haben recht, meine Bedürfnisse sind nicht zahlreich, aber siebenundhalb, die übrig bleiben müssen dann auch so einfach sie scheinen, mit peinlicher Präzision erfüllt sein, wenn es mir wirklich fruchtbar werden soll, das Ganze; das sah ich wieder in Berg, wie es da ganz Genauigkeit ankommt, um des inneren Gleichgewichts willen… Hôtel Chateau Bellevue, Sierre (Valais), am fünfundzwantigsten Juli, neunzehnhunderteinundzwanzig Dieses alte Manoir, ein Turm, dessen Gemäuer bis ins dreizehnte Jahrhundert zurückreicht, dessen Balkendecken und teilweise auch Einrichtungsgegenstände aus dem siebzehnten stammen, war zu verkaufen oder vernieten. Zu einem sehr billigen Preis, aber doch weit über die Möglichkeiten hinaus, die ich in Schweizer Franken realisieren könnte. Da hat nun vor'ge Woche einer meiner Freunde, der dieses sogenannte Château de Muzot längst kannte, das Haus gemietet, um es mir zur Verfügung zu stellen! Ihnen, gütigste Fürstin, tägliches herzliches Gedanken Ihr D.S.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]8. À Mademoiselle X
À Mademoiselle X Pauvre Madeleine. Que faut-il donc faire? Souffrir. Et cependant savoir, se rappeler souvent que cette souffrance est une souffrance bénie ; qu'elle nous précède au royaume de la félicité. Malgré tout. "Qui peut abolir le cri de notre joie?" ai-j'écrit dans un poème oublié. Au vrai: la jubilation passée ne peut être abolie...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]9. À Merline
À Merline Schloss Berg an Irchel, Canton de Zürich, seize décembre dixneufcentvingt, jeudi Oh mon Amie, toute chère, ...c'est encore vous, oh amoureuse de la terre et du ciel, que je chante! c'est encore la force de vos bras et c'est leur gloire ineffable d'obéir tant à votre cœur souverain, à votre coeur glorieux, À votre cœur antique et nouveau, votre cœur printanier et estival, à votre cœur qui, s'il ne portait pas cette floraison éblouissante, serait depuis longtemps une étoile, pas si terriblement grande que la Vénus, mais du mine feu, du même incendie céleste! Ce sept Mars 1921, mardi vous me parlez d'un “abime de souffrance" et de votre “tristesse”. J'aurais voulu être un soleil puissant pour sécher beaucoup d'larmes futures qu' vous préparez dans quelque vallée de votre cœur où il pleut constamment. Je suis si égoïste en ce moment qu'je désir(er)ais, non certes lire que vous êtes heureuse, mais au moins recevoir quelqu's preuves de votr’ tranquillité, de votr’ courage. Est-ce trop si je demande cela à la force de votre amour? Je serais tranquille si je savais que vous prenez votre vie sur vous. comme vous l'avez fait tout le temps à G... avec un si admirable énergie; voulez-vous m'écraser sous le poids du soupçon que c'est moi qui ai détruit en vous cet élan jeune et malgré tout joyeux? Faites-moi moins souffrir pour un temps, mon Amie, supportez-vous, laisser d'heureux souvenirs vous porter. Mon Dieu, si je pouvais vous montrer le sourire que vous aviez l'autre lundi au moment de nos adieux dans le train - c'est riche, à en vivre trois ans! Lundi matin, vingtetun mars disneufcentvingtetun Que j'aime cette feuille que tu as écrit comme sous la dictée du premier chant du merle - das ist wie ein seeliges Notenblatt, das ich einem Merle hier vorhalten möchte, er müsste es, vom Blatt weg, wiederholen können. Je vous vois à la fenêtre de la cuisine deviner les points jaunes du marronnier, et quand vous n'arez montré die gespreizten Finger-je les ai vus aussi. Comme c'est beau c'que vous n'avez écrit au commencement de votre dernière lettre: Wenn du mein Leben so verstehst, wie du'a da fühlst, so wird's dir noch ganz anders, als Du es ja geahnt hast, reich und erfüllend bleiben. Das einzige ist, dass Du in meiner Arbeit nie die Rivalin siehst und in dem, was sie von mir fordert , das Gesetz erkennst , dem wir alle unterworfen sind , desto mehr, je mehr wir gestei- gerten Herzens sind . Ce six juin 1921, Lundi, vers le soir Princesse ne s'est point encore annoncée mon “honorable protectrice” vous la nommez un peu malicieusement , car c'est cela qu'elle ne fut jamais - ; ne vous êtes - vous pas aperçue , amie , qu'il vous arrive toujours de parler avec quelque ironie ou même avec une incompréhensible dureté de ces personnes qui me sont chères par de longs rapports amicaux? Cela m'attriste pour la seule raison que cela rend à peu près impossible de vous parler d'elles, arglos und einfach comme cela ne vient. Je sais bien que c'est votre souffrance qui s'exprime decette façon ce n'est pas votre propre voix: mais ne croyez-vous pas que nous gagnons beaucoup en forçant notre douleur de ne chanter que ce que nous sommes...? Moi aussi, ma tendre Ante, je pourrais faire bien des torts si je permettais mon cœur de se venger de tout ce qu'il a dû souffrir depuis des mois; mais moi, au contraire, sans me vanter de cela, je dois avouer que je me réjouis quand vous me parlez de vos amis et que, même en ne les connaissant pas, je les aime au fur et à mesure que je vous sens aimée par eux. Ce vingtquatre décembre, Noël (le soir même) Mais la chose la plus étonnante et qui n'occupe tout le cœur, c'est ce dessin, ta peinture si inspirée, si légère, si rêveuse, cela est un miracle, vraiment, que tu aies pu faire cela. Il faut que tu me racontes comment cette idée t'est venus. À tout moment j'y cours pour revoir. Bonne nuit, Chérie, tu n'as fait la plus grande joie que nul n'eût pu imaginer. René
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]10. À Madame Nimet Eloui Bay
À Madame Nimet Eloui Bay Clinique de Talmont, mercredi Madame, oui, misérablement, horriblement malade, et douloureusement jusqu'à un point que je n'ai jamais osé imaginer. C'est cette souffrance déjà anonyme, que les médecins baptisent, mais qui, elle, se contente à nous apprendre trois ou quatre cris où notre voix ne se reconnait point. Elle qui avait l'éducation des nuances! Point de fleurs, Madame, je vous en supplie, leur présence excite les démons dont la chambre est pleine. Mais ce qui m'est venu avec les fleur s'ajoutera à la grâce de l'invisible. Oh merci !
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]