An einem Abend, da die Blumen dufteten Und alle Blätter an den Bäumen, trug der Wind mir Das Lied einer entfernten Flöte zu. Da schnitt Ich einen Weidenzweig vom Strauche, und Mein Lied flog, Antwort gebend, durch die blühende Nacht. Seit jenem Abend hören, wenn die Erde schläft, Die Vögel ein Gespräch in ihrer Sprache.
Drei Lieder aus der Chinesischen Flöte
Song Cycle by James Martin Simon (1880 - 1944)
1. Die geheimnisvolle Flöte  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Die geheimnisvolle Flöte", appears in Die chinesische Flöte [an adaptation] [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762), "春夜洛城闻笛"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The mysterious flute", copyright ©
- ENG English [singable] (Mabelle Shapleigh) , "The Mysterious Flute"
- FRE French (Français) [singable] (Michel Dimitri Calvocoressi) , "La Flûte mystérieuse"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La flûte mystérieuse", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Experiment: Festschrift Helga de la Motte-Haber zum 60. Geburtstag, Reinhard Kopiez, herausgegeber, Königshausen & Neumann, 1998, page 267.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. In der Fremde  [sung text checked 1 time]
In fremdem Lande lag ich. Weißen Glanz malte der Mond vor meine Lagerstätte. Ich hob das Haupt, ich meinte erst, es sei der Reif der Frühe, was ich schimmern sah, dann aber wußte ich: der Mond, der Mond, und neigte das Gesicht zur Erde hin. Und meine Heimat winkte mir von fern.
Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Die chinesische Flöte [an adaptation] [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762), "静夜思"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "In foreign land", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À l'étranger", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Hubert Schmid
3. Die rote Rose  [sung text checked 1 time]
Am Fenster saß ich trauernd, stumm geneigt Über ein seidenes Kissen, das ich stickte. Da stach ich mich, -- und rotes Blut rann auf Die weiße, weiße Rose, die ich stickte, Und eine rote Rose ward daraus. Wie dacht ich da an dich, der ferne ist Im Kriege! Und ich dacht, wie auch du Dein Blut vergießt, -- und heiße Tränen stürzten Mir aus den Augen, und ich weinte lang. Hei, jetzt vernahm ich Hufschlag eines Pferdes! Ich sprang empor! Er ist's! Da fühlt ich, weh', Daß es mein Herz war, [das]1 so heftig schlug. Und wieder saß ich, stickte trauernd weiter Und stickte Tränen in das seidene Kissen, Die schimmerten wie wundervolle Perlen Rings um die rote, rote Rose her.
Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), "Die rothe Rose", appears in Die chinesische Flöte [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Hans Bethge, Die chinesische Flöte, Insel Verlag, 1918, page 28.
1 Michielsen, Simon: "was"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]