Laß mich dir sagen, laß mich dir singen, Daß ich dich liebe, du herzige Maid, Ach! mich umsauset ein Schwingen und Klingen, Herz will mir springen, Weiß nicht, vor Glück oder Leid. Wenn ich dich sehe, nahe und ferne, Geht mit mir Alles auf Erden rundum, Daß meinen Namen ich gerne verlerne, Himmlische Sterne, Tanzet um's Liebchen herum! Habe geschworen mit Weinen und Lachen: Mein muß sie werden, und mein wird sie doch! Und ob dich Riesen und Drachen bewachen, Auch aus dem Rachen Riß' ich der Hölle dich noch. Sieh! und da bin ich; nun will ich dich drücken, Drücken dich fest an die klopfende Brust, Laß dich von Liebesentzücken berücken, Ging auch in Stücken Welt vor der ewigen Lust!
Fünf Lieder aus: "Der Rattenfänger von Hameln", von Julius Wolff
Song Cycle by Johannes Bartels
1. Lass mich dir sagen  [sung text not yet checked]
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876 [author's text checked 1 time against a primary source]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der Rattenfänger von Hameln: eine Aventiure von Julius Wolff, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1894, pages 46-47.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Liebesweh  [sung text not yet checked]
Zwei Sterne machen mich jung lind alt Und haben über mich alle Gewalt Mit ihrem Blitzen und Blinken; Ich weiß auch einen rothen Mund, Ach! daran könnt' ich mich gesund Von allen Schmerzen trinken. Doch Eine geht dahin und lacht Und will mich nicht verstehen, Wie der Sommer in seiner Pracht Nichts weiß von des Winters Wehen. Die Vöglein singen das alte Lied, Daß nie von Leide sich Liebe schied, Ich schweige in sehnenden Aengsten. Ich wollte, es käme im Abendroth Den Weg mir entgegen der bleiche Tod Und spräche: Nun littst du am längsten! Wohl mag sich freuen am Sonnenstrahl Der Frohe auf Bergesgipfel, Ich liege klagend im schattigen Thal, Und oben glänzen die Wipfel. Eingetaucht in Schmerz und Wehmuth War das Lied; Regina fühlte Ieden Ton in ihrer Seele Wiederhallen, alle Saiten Ihres Innern mächtig schwingen; Zu dem traumgewiegten Herzen Flüsterten von Huld und Mitleid Schmeichelnd die erregten Sinne. Und als hätt' er das errathen, Ließ es jetzt wie Siegesjubel Hunold von den Strängen rauschen Und dazu ein innig Werben, Süß wie Minnedank, ertönen.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Nun will ich mit dem reinsten Klang  [sung text not yet checked]
Nun will ich mit dem reinsten Klang Mein Saitenspiel wohl rühren, Nun soll sich meines Liedes Sang Die höchste Wette küren, Daß Aller Augen auf mich schau'n, Wenn ich die Kunst erprobe Euch holden Mädchen, schönen Frau'n Zu Liebe und zu Lobe. Gegrüßet seid mit allem Preis, Ihr Zarten, Süßen, Losen, Ihr stolzen, schlanken Lilien weiß Und ihr, ihr rothen Rosen! Ihr aller Schuld ein Schirm und Dach, Ein Schild vor allem Leide, Voll milder Güte ein klarer Bach, Eine schimmernde Augenweide. Ihr seid ein edler Würzewein, Der Liebe Ingesiegel, Voll süßer Lust ein goldner Schrein, Der Treue starker Riegel. Wenn ihr euch lieb und hold mir neigt Mit eurem Gruß und Segen, Mir's wunniglich zu Herzen steigt Wie duftiger Maienregen. Und lächelt mir eu'r rother Mund, So bin ich schon eu'r eigen, Und was mir blüht auf Herzensgrund, Das kann ich nicht verschweigen; Minniglich will ich sel'ger Mann Euch in die Augen schauen, So lang' ich singen und sagen kann, Will ich lieben und loben die Frauen.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876 [author's text checked 1 time against a primary source]
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4. Gebrochene Treue  [sung text not yet checked]
Ich kenne ein Mädchen, das schaute tief In's Aug' einem lockigen Knaben, Und ob sie wachte, und ob sie schlief, Sie mochte in Armen ihn haben. Sie sprach: Du nahmst mir dahin die Ruh, Mein Haupt muß in Sorgen ich lehnen, Denn alle mein Sinnen und Denken bist du Und alle mein Träumen und Sehnen. Ich kenn' auch den Knaben, er wuchs zum Mann, Er spielet und singet zur Geigen, Und ehe der lustige Sommer verrann, Da wurde das Mägdlein sein eigen. Sie sprach: Und wenn mich dein Arm umschlingt, Und du drückst mich wieder und wieder, So ist mir, als wenn seine Flügel schwingt Ein Engel vom Himmel hernieder. Wo über dem Bache die Weide hing, Da ruhten sie auf dem Moose, Da war es, wo er sie heiß umfing, Eine blühende, glühende Rose. Sie schmiegte sich an ihn mit zitterndem Leib In der Liebe berauschenden Freuden, Sie lachte, sie weinte, das selige Weib Und wollt' ihm ihr Leben vergeuden. -- Verrathen die Liebe, gebrochen die Treu, -- Er ließ sie und gab sich aufs Wandern Und pfeifet und fiedelt hinweg sich die Reu Und küsset und koset mit Andern. Verwelkt ist die Rose, entblättert, entlaubt, Es riß sie der Sturm vom Gehege, Zerknickt und zertreten, des Duftes beraubt, So sah ich sie liegen am Wege.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876 [author's text checked 2 times against a primary source]
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5. Du rothe Ros' auf grüner Haid'  [sung text not yet checked]
[Du]1 rote Rose auf grüner Heid', Wer hieß dich blühn? Du heißes Herz in tiefem Leid, Was will dein Glühn? Es braust der Sturm vom Berg herab, Dich knickt er um; Es gräbt die Liebe ein stilles Grab, Du bist dann stumm. Denk nicht an Tod, an Leben denk In Lieb und Lust, Dich selber wirf als dein Geschenk An meine Brust. Ich weiß es ja, daß du mich liebst In Überfluß, O Seligkeit! wenn du mir giebst Den ersten Kuß. Geschrieben steht am Sternenzelt, Du wärest mein; Was fragt die Liebe nach der Welt Und ihrem Schein? Um meinen Nacken schling den Arm, Preß Mund auf Mund, Ruhst anders nicht so süß und warm Im weiten Rund. Versink, vergiß im Wonnerausch Der Erde Zeit, Giebst für den Augenblick in Tausch Die Ewigkeit. Komm! daß du meine Sehnsucht stillst, O Königin! Und wenn du meine Seele willst, So nimm sie hin!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876 [author's text checked 1 time against a primary source]
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1 Scherff: "Die"; further changes may exist not noted.
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