Mutter Nacht im Mantel grau Kommt zu Berg gestiegen, Gras und Blumen trinken Thau, Nächt'ge Vögel fliegen, Silbersternlein wandeln sacht. Gute Nacht! Was da flieht den Sonnenschein, Wandelt jetzt im Walde. Ruhig schläft der Senne ein An des Berges Halde. Salige Fräulein haben Acht. Gute Nacht! Was euch kümmert, was euch plagt, Lasst es thalwärts fahren. So ihr Glück im Herzen tragt, Sollt ihr's weislich sparen, Bis die Sonne wieder lacht. Gute Nacht!
5 vierstimmige Männergesänge
Song Cycle by Max Zenger (1837 - 1911)
1. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Gute Nacht", appears in Spielmannslieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 42.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Friedhofrose  [sung text not yet checked]
O du lieblicher Kelch umwoben von Duft, Von Purpurschimmer durchfunkelt, -- Sanft lodern in dir die Flammen Des Schönen in Eine zusammen, -- Und blüh'st doch über des Lebens Gruft, Von schwarzen Cypressen umdunkelt. Bist du aus jener anderen Welt Als freundliches Zeichen entboten, Daß einst im Frieden des Schönen Das Leben sich werde versöhnen? Geisterhauch sächelt da Gräberfeld: Selig, selig die Todten.
Authorship:
- by Paul Heinze (1858 - 1912), "Friedhofrose"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Der König in Norge  [sung text not yet checked]
[War einst]1 ein König in Norge, Der hat einen tiefen Gram: Der sank ihm über die Augen, So oft der Abend kam. Am Tag pflag er des Rathes, Des Reiches und des Rechts Und waltete treu der Sorgen Des Friedens und Gefechts. Doch, wann in Abendwolken In's Meer die Sonne sank, -- Dann ward ihm trüb das Auge, Dann ward das Herz ihm krank Denn einst in Abendwolken War ihm das Weib entschwebt, Schwanflügelig, mit Rauschen, Das kurz bei ihm gelebt. «Fahr wohl!» rief sie hernieder, «Die Heimat zieht mich an! Uns Himmlische zu halten Vermag kein Erden-Mann.» Es trug seither der König, Der arme, tiefen Gram, Der zog ihm über die Angen, So oft der Abend kam.
Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Der König in Norge"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Zenger: "Es war"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Marie  [sung text not yet checked]
Marie, am Fenster sitzest du, Du [einfach Bürgerkind]1, Und siehst dem Spiel der Blüthen zu, Verweht im Abendwind. Der [Bürger]2, der vorüber geht, Er lüftet fromm den Hut. Du bist ja selbst, wie ein Gebet, So fromm, so schön, so gut. Die Blumenaugen seh'n empor Zu deiner Augen Licht! Die schönste Blum' im Fensterflor Ist doch dein Angesicht. Ihr Abendglocken, grüßet sie Mit süßer Melodie! O brech' der Sturm die [Blumen]3 nie, Und nie dein Herz, Marie!
Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Marie", appears in Die Göttin. Ein Hoheslied vom Weibe, in Das Weib. Eine Dithyrambe, in Die Göttin, in Liebesstudien
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolph Gottschall, Die Göttin. Ein Hoheslied vom Weibe, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1853, page 27
1 Jensen: "liebes, süßes Kind"2 Jensen: "Wandrer"
3 Jensen: "Blume"
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Deutsch überall  [sung text not yet checked]
Nicht festgebannt an Deutschlands mächt'ge Eichen, An deutsche Erde ist der deutsche Geist! Er soll der hohen, ew'gen Sonne gleichen, Die segenbringend eine Welt umkreist. Die mit dem Licht verleiht der Wärme Spende, Die Rosen weckt und nährt die Glut des Weins. Ihr Brüder reicht zum Bunde Euch die Hände, Im deutschen Geist und Herzen sind wir eins! Es blüht ein Blümlein in der deutschen Seele, Das ist vom Thau des Himmels übersprüht, Das gilt uns mehr als Perlen und Juwele -- Die fromme Wunderblume heißt: Gemüth! Da quillt im Leiden süßer Trostes Segen, Das ist der Duft, die Würze uns'res Seins! -- Laßt Hand in Hand uns zieh'n auf unsern Wegen! In deutschen Herzen wissen wir uns eins! -- Wir fühlen stolz uns Bürger eines Landes, Wo hoch die Freiheit ihre Fahne schwingt, Doch sind wir eingedenk des heil'gen Bandes, Das sich um eines Stamms Genossen schlingt. -- Gruß, Bruder, dir, entsproßt in Alpengründen, Und dir, gekommen von dem Strand des Rheins! -- Mit Jauchzen soll es unser Lied verkünden: Im deutschen Geist und Herzen sind wir eins! --
Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Im deutschen Geist und Herzen sind wir eins!", subtitle: "(Lied der Deutschnordamerikaner.)"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Gartenlaube. Illustriertes Familienblatt, 15. Heft, ed. by Adolf Kröner, Leipzig: Ernst Keil's Nachfolger, 1885, page 256.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull