Wahrlich, du bist ein kecker Dieb! Im Lichte des hellen Morgens, der auf deinen Wangen bestrickend aufgeht, stiehlst du Herz auf Herz im Fangnetz deiner wundervollen Haare!
Acht Hafis-Lieder
Song Cycle by Gottfried von Einem (1918 - 1996)
1.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
Based on:
- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2.
Wenn mein heißes Herz
in tausend Stücke brechen wird,
... wirst du sehn, Geliebte,
daß ein jedes dieser tausend Stücke
liebt wie tausend unversehrte Herzen.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Ich Unglückseliger! Wer gibt mir Nachricht von meiner Liebsten? Zwar der Ostwind kam und raunte hastig Botschaft mir ins Ohr, doch raunte er so stammelnd und verwirrt, daß ich ihn nicht verstand! Ich weiß es wohl, ich weiß es wohl, Er selber ist der Ärmste, ganz betrunken und geisteswirr durch meiner Liebsten Schönheit, meiner Liebsten Schönheit.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El llevant enamorat", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4.
Fort ist die Sonne, fort ist alle Lust; das Schicksal hat gesiegt, uns deckt die Nacht. Der milde Ruch des Ostwinds ist geschwunden, verpestet geht die Luft, mein Herz schlägt bang - Die Nachtigall sitzt wimmernd in den Zweigen, die Rosen sind entblättert, alles hin. Die Liebe ist vertrieben. Haß wacht auf, ein Gräberfeld ward unsre arme Erde. Die schwarzen Raben schwärmen durch das Land. Das Schicksal hat gesiegt! Uns deckt die Nacht.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5.
Nichtswürdig bist du, wenn gemeiner Sinn und Rohheit dich beim Sündetun beherrschen, doch wenn du lautern Herzens Sünde tust, so ist die Sünde etwas strahlend Schönes, und du wirst herzhaft sündigend zum Gott.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Jawohl, man nahe andachtsvoll und fromm den Heiligen sich, doch einem Herzen, das in Liebe brach, naht euch mit tiefster Ehrfurcht, denn es ist heiliger als die Heiligen alle.
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- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Das sind die Kostbarkeiten dieser Erde: ein Saitenspiel, ein Becher Weins, ein Tanz schlankbeiniger Mädchen, einer Liebsten Gunst und dann ein Schweigen, ja, ein tiefes Schweigen.
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- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8.
Die Tulpen heben ihre Kelche mit keckem Sinn zum Himmel auf: sie wollen Wein zu trinken haben. Der Ostwind streift verliebten Sinnes der Rosenblüten junge Busen, daß ganz sie aus den Miedern quellen. Durch diese edeln Spießgesellen wird meine Tugend nicht gefördert: sie ziehn mich in den Sündenpfuhl! O Freunde! seid des Schönen, Reinen und Unverfälschten stets beflissen, rein sei der Wein auch, den ihr trinket. Und wenn ich einmal tot bin, scharrt mich nicht in die trostlos dumpfe Erde, tragt mich in einen duftigen Keller, begrabt mich in ein Faß voll Wein.
Text Authorship:
- by Hans Bethge (1876 - 1946), appears in Hafis, first published 1910
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- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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