Wenn neu das Licht der Erde sich gezeiget, Von Frühlingsregen glänzt das grüne Thal und munter Der Blüthen Weiß am hellen Strom hinunter, Nachdem ein heitrer Tag zu Menschen sich geneiget. Die Sichtbarkeit gewinnt von hellen Unterschieden, Der Frühlingshimmel weilt mit seinem Frieden, Daß ungestört der Mensch des Jahres Reiz betrachtet, Und auf Vollkommenheit des Lebens achtet.
Tag des Jahrs
Song Cycle by Kaija Saariaho (1952 - 2023)
1. Der Frühling
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Frühling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le printemps", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Note: The poem has the following words beneath it:
Mit Unterthänigkeit, Scardanelli d. 15. Merz 1842
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Der Sommer
Die Tage gehn vorbei mit sanfter Lüfte Rauschen, Wenn mit der Wolke sie der Felder Pracht vertauschen, Des Tales Ende trifft der Berge Dämmerungen, Dort, wo des Stromes Wellen sich hinabgeschlungen. Der Wälder Schatten sieht umhergebreitet, Wo auch der Bach entfernt hinuntergleitet, Und sichtbar ist der Ferne Bild in Stunden, Wenn sich der Mensch zu diesem Sinn gefunden.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Sommer", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'été", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Note: The poem has this beneath it:
Scardanelli d. 24. Mai 1758
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
3. Der Herbst
Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen, Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet, Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet, Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen. Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen Als eine Aussicht weit, die Lüfte wehen Die Zweig und Äste durch mit frohem Rauschen, Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen, Der ganze Sinn des hellen Bildes lebet Als wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Herbst", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'automne", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
4. Der Winter
Wenn sich der Tag des Jahrs hinabgeneiget Und rings das Feld mit den Gebirgen schweiget, So glänzt das Blau des Himmels an den Tagen, Die wie Gestirn in heitrer Höhe ragen. Der Wechsel und die Pracht ist minder umgebreitet, Dort, wo ein Strom hinab mit Eile gleitet, Der Ruhe Geist ist aber in den Stunden Der prächtigen Natur mit Tiefigkeit verbunden.
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Winter", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'hiver", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Note: The poem has the following beneath it:
Mit Unterthänigkeit, Scardanelli d. 24. Januar 1743
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani